22.07.2007

TOUR DIARY – 20.07.07 | RAVENSBURG, Grüner Platz, Rutenfest

Im Rahmen des Ravensburger Rutenfests stand ein Gig an. Und zwar auf dem berühmten „Grünen Platz“, der eigentlich schon seit Jahren nicht mehr grün, sondern blau ist. Dennoch spricht nach wie vor fast jeder vom „Grünen Platz“. „Blauer Platz“ klingt einfach scheiße, obwohl der Name in Anbetracht des obligatorisch hohen Alkoholkonsums der Besucher hervorragend passen würde. Manche Leute bezeichnen die Location als „Platz der Jugend“. Das klingt zwar gut – passt aber wiederum gar nicht zum eben angesprochenen Alkohohlkonsum. Ein heilloses Durcheinander also. Aus diesem Grund belassen wir’s einfach bei „Grüner Platz“. 😉

Nach diversen Anreiseschwierigkeiten aufgrund von Absperrungen erreichten wir den „Grünen Platz“. Dieser war (erstmals in diesem Jahr) komplett eingezäunt und wurde von Sicherheitspersonal bewacht. Fremdalkohol war streng untersagt. Ein weiser Entschluss, wie wir finden! Früher war der Platz jeden Abend mit Glasscherben übersät. Nicht so in diesem Jahr: Kein Fremdalk, keine Glasscherben – so einfach ist das!

Wir schleppten unser Zeug auf die Bühne und beließen es dabei. Kein Soundcheck. Stattdessen lernten wir die Kollegen von GENTLE MIND und EMBRASSERIE kennen. Witzigerweise hießen an diesem Tag fast alle Markus und Michael. Mit einem Markus (dem von EMBRASSERIE) führten wir ein längeres Gespräch. Er erzählte uns, dass ursprünglich seine ganze Band in Barcelona gewohnt hatte. Dennoch konnte man sich mit sämtlichen Bandmitgliedern auf schwäbisch unterhalten. Herrlich! 😉

Gegen Abend drohte ein Sturm aufzuziehen. Das Team von Audio Concept ging auf Nummer sicher und ließ den Bühnenaufbau nach unten fahren. Wir sollten jedoch vom Schlimmsten verschont bleiben, so dass die Kollegen von GENTLE MIND mit einiger Verspätung die Bühne betreten und anfangen konnten. Vor allem deren Gitarrist (ich weiß es nicht mehr sicher, aber schätzungsweise heißt er Markus oder Michael) stach durch gekonntes Solospiel positiv heraus.

Im Anschluss waren wir an der Reihe. Nach einem kurzen Line-Check der professionellen Art ging’s mit „Air To Breathe“ los. Nach wenigen Minuten gab es einen kräftigen Regenschauer. Wir rockten ungebremst weiter und freuten uns, dass sich fast alle Besucher direkt vor der Bühnenkante drängten. Ob dies an unserem Sound lag oder doch eher an der Tatsache, dass dies der einzige überdachte Ort des Geländes war, sei dahingestellt. 😉 Wir hatten jedenfalls einen Heidenspaß und freuten uns über die sehr gute Stimmung im Publikum. Besonders Ex-[INSERT COOL NAME]-Drummer Domi tanzte sich mit seinem Schützentrommlerhut regelrecht in Ekstase. Er Kerl namens Markus, der vor kurzem per Online-Bestellung unseren halben Merch-Stand leergekauft hatte, sang über weite Strecken textsicher mit. Auch einige Saulgauer (wer wohl?) waren mal wieder am Start. Und natürlich Mirijam. Sie hatten übrigens einen Typ mit 20cm-Buffalos (!!!) dabei. Ein schöner Gig, der mit „Show For Me“ ein gebührendes Ende fand.

Wir räumten die Bühne für den funkigen Sound von EMBRASSERIE und zogen vergnügt übers Rutenfest. Nippel, Done und Carina setzten sich in eines der (zumindest optisch) krassesten Karussells. Bei der Fahrt stellte sich heraus, dass das Karussell gar nicht so krass war. Dennoch bemerkte Carina bereits nach wenigen Sekunden, dass sie ihre Schuhe verlieren würde. Sie beschloss daher, diese lieber kontrolliert nach unten zu werfen, anstatt sie einfach davonfliegen zu lassen. Das gelang ihr ziemlich gut. Nicht mal zwei Meter Abstand! Respekt! 😉 Irgendwann war die Fahrt mit der „Kotzmaschee“ (Zitat Sédon) zu Ende und Carina konnte ihre Schuhe wieder einsammeln.

Wir danken: Dem Team vom Jugendhaus RV (vor allem dem Chef fürs Busfahren), den Jungs von Audio Concept für die professionelle Arbeit, den anderen Bands für die Backline und natürlich MC.

24.06.2007

TOUR DIARY – 22.06.07 | RENHARDSWEILER, Zelt, Vereinepokal SVR

Nach längerer Zeit stand endlich mal wieder ein großes Heimspiel an. Der SV Renhardsweiler hatte uns für die Rocknacht beim Vereinepokal gebucht. Unsere Vorfreude war immens. Wir fragten die Jungs von RUNLET, ob sie uns supporten wollten. Frontmann Thomas und seine Kollegen sagten, obwohl sie gerade mitten in den Aufnahmearbeiten ihres neuen Albums stecken, sofort zu. Unsere Vorfreude wurde also noch immenser… 🙂

Am jenem Freitagmittag warteten Jürgen, Done und Nippel im Musikmarkt Bad Saulgau auf die Veranstalter von Renhardsweiler. Sie wollten um drei Uhr die Anlage abholen. Das dachten wir zumindest. Naja, wie auch immer. Jedenfalls trudelten der Fest-Chef und sein Sohnemann erst um halb fünf ein. Somit war Eile geboten. Wir beluden den mitgebrachten Hänger so schnell es ging und staunten über den Sohnemann (ich glaube, er heiß Pascal). Pascal arbeitete (trotz Kater) wie der Teufel und schleppte selbst große Bassboxen ganz allein durch die Gegend!

In Renhardsweiler wurde die ganze Technik wieder ausgeladen und aufgebaut. Obwohl wir uns beeilten und praktisch pausenlos arbeiteten, ließ es sich nicht vermeiden, dass beim Soundcheck aufgrund der fortgeschrittenen Uhrzeit bereits einige Leute im Festzelt waren. Einige ältere Leute, um genau zu sein. Bereits als Sédon seine Bass-Drum checkte, ernteten wir böse Blicke. Als wir dann irgendwann einen kompletten Song spielten, gab’s Ärger. Ein Festfunktionär, der am Weizenstand arbeitete, kochte aufgrund der Lautstärke vor Wut und maulte uns kräftig an. Wir zuckten mit den Achseln und lärmten weiter. Falls jemand der Empörten diese Zeilen hier liest, möchten wir (mal wieder) erklären: Was wir am jenem Freitagabend gemacht haben, war nicht etwa eine Bandprobe (oder gar bloße Schikane), wie von Außenstehenden oftmals vermutet wird, sondern ein sogenannter Soundcheck. Dabei geht es im Wesentlichen darum, die Musikanlage mittels Mischpult optimal einzustellen und gleichzeitig zu testen, ob die Technik einwandfrei funktioniert. Die Lautstärke lässt sich dabei leider nicht vermeiden…

Nach uns checkten die Jungs von RUNLET Sound. Zuvor hatten wir uns natürlich herzlich begrüßt – ist doch klar! 🙂 Abendessen gab’s am Imbiss-Stand. Imbiss-Stände sind eigentlich Klasse. Pommes, Currywurst, Schnitzelwecken… es gibt’s nichts, was uns nicht schmecken würde! Dass Problem ist nur, dass im Anschluss an eine Veranstaltung mit Imbiss-Stand stets das Bandequipment ein halbes Jahr lang nach Frittenfett stinkt. Wer’s nicht glaubt, soll in unseren Bandraum kommen! 😉

Im Laufe des Abends trudelten viele Bandfreunde ein. Neben MAC waren zu unserer Freude auch Holger, Thimo und Siggi am Start. Einem schönen Abend stand also nichts mehr im Wege, zumal man’s auch mit den Jungs von RUNLET vorzüglich aushalten kann.

Nach der Siegerehrung des Vereinepokals betraten RUNLET die Bühne und legten gegen 22.00 Uhr mit „Welcome Home“ los. Ein passender Opener, wie wir finden! Nach einigen Klassikern von der Platte „State Of Art“ (wer sie nicht hat – sofort kaufen!) gab’s auch neue Songs auf die Ohren. Wir standen vor der Bühne und genossen den Gig. Auch den anderen Festgästen schien’s zu gefallen. Bassist Martin und seine Kollegen ernteten tosenden Applaus. Vor der Bühne wurde getanzt. Eine gelungene Show, um nicht zu sagen, eine „Big Show“! 😉

Nach (der) „Big Show“ verließen die Kollegen die Bühne und begaben sich sogleich an die Bar, während wir uns für unseren Gig bereit machten. Während dem Line-Check (der kleine Bruder vom Soundcheck, wobei ich mich gerade fragte, warum ich letzteren stets zusammen und ersteren mit Bindestrich schreibe) nahmen wir mit Freude zur Kenntnis, dass die Leute bis zur Bühnenkante vorrückten. Intro, „Air To Breath“, „Never Ending Chain“, und so weiter und so fort. Ihr kennt das ja. Allerdings präsentierten wir an diesem Abend auch alte Klassiker wie „Forward“ und „Dark Hole“. Wir hatten nämlich im Vorfeld angekündigt, an diesem Abend sämtliche Songs zu spielen und dieses Versprechen erfüllten wir nun mit ausgesprochener Spielfreude. Kein Wunder – bei der Unterstützung! Mal wieder waren Eva, Fabian und 2x mal Nico am Start. Und Metaller Andy Braun. Und Cris und Lange. Und Mau von den CHAINDOGS. Und Gregor von GUNFIRE. Und viele andere. Wir freuten uns riesig, gaben alles und rockten wie Hölle! In der zweiten Hälfte unseres Sets präsentierten wir eine längere Unplugged-Einlage. Wir spielten unter anderem eine eigenwillige Version von „This Misery“, an der sich die Geister schnitten. Für Holger war die Unplugged-Einlage mal wieder überflüssig wie ein Kropf, aber dem Rest vom Fest schien’s zu gefallen. Gegen Ende gab’s zur Freude vieler Fans und zum Leidwesen unseres Mischers Jürgen „Like A Rockstar“ auf die Ohren. Pogo-Tanz inklusive! Nach einer Zugabe verließen wir zufrieden die Bühne und begaben uns zu RUNLET an die Bar. Danke Renhardsweiler!

Der Abend wurde noch gebührend gefeiert. Jojo strich relativ früh die Segel, da er am nächsten Morgen bereits um neun eine Vorlesung hatte. Auch Jürgen musste irgendwann seiner Müdigkeit Tribut zollen. Done und Nippel genossen die Nacht. Irgendwann halfen sie den Veranstaltern beim Abbauen und sagten ihnen, wo angepackt werden musste. Das war gar nicht so einfach, da die abbauenden Festfunktionäre fast allesamt betrunken waren. Betrunken, aber ausgesprochen nett! Nachdem die Anlage im Hänger war, ging’s zurück an die Bar. Nippel unterhielt sich im Laufe des Abends sogar noch mit dem älteren Herrn, der sich bei unserem Soundcheck so sehr aufgeregt hatte. Nach einigen Minuten war der Streit aus der Welt und es wurde freundlich angestoßen. 🙂

Herzlichen Dank: Den Veranstaltern vom SV Renhardsweiler (uns hat’s bei euch sehr gefallen!), den Leuten an der Bar, am Weizenstand und am Imbiss, Alfons „Fone“ Müller, RUNLET (wir sollten mal einen gemeinsamen Song mit dem Titel „Big Show For Me“ schreiben!), unseren Bandfreunden und Hardcore-Fans (ihr wisst, wer ihr seid!), MAC und natürlich dir!

18.06.2007

TOUR DIARY – 16.06.07 | WEISSENAU, Sportplatz, Shady Side Festival

Das Shady Side Festival in Weißenau bei Ravensburg erfuhr nach mehrjähriger Pause eine Neuauflage. Wir sollten mit von der Partie sein. Ein Blick auf das Line-Up verriet uns, dass es sich um ein Metal-Festival handelt. Lauter böse Bandnamen. Huiuiui.

Wir düsten in mehreren Autos nach Weißenau und suchten den Sportplatz. Könnt ihr euch vorstellen, dass ein kleiner Ort wie Weißenau deren zwei hat? Das machte die Sache ein bisschen kompliziert. Aber nur ein bisschen. Ein gut gebauter Kerl, der sich später als Cheforganisator entpuppen sollte, wies uns freundlich den Weg: „Ihr seid COLESLAW, nicht? Cool, lauter schöne Mädels dabei. Hier geht’s lang!“ 🙂

Das Festival-Gelände war mit Bauzäunen eingegrenzt. Bühne und FOH waren dem Anlass entsprechend, ein Pavillon bot Platz für Merchandise und überall prangten Shady-Side-Banner. An der Bühne hing ein besonders großes Exemplar. Die anderen Bands waren mal wieder leicht zu erkennen. Viele Vollblut-Metaller. Lange Haare, enge Lederhosen, Aufnäher – so gehört sich das! Nette Typen.

Wir genossen die pralle Sonne und wunderten uns nebenbei, dass keine Band die üppig vorhandene Zeit zu einem Soundcheck nutzte. So klang es erst mal recht bescheiden, als die Newcomerband CONFUSED gegen 17.00 Uhr losrockte. Die anfänglichen Soundprobleme konnten nach einiger Zeit jedoch in den Griff gebracht werden. Es gab punkige Songs auf die Ohren. Wir waren also nicht die einzige Band, die soundmäßig etwas aus dem Raster fiel. Für CONFUSED war es der erste Auftritt überhaupt. Dafür war’s wirklich gut!

Im Anschluss machten wir uns bereit. Zwischen den Shows betrat stets ein langhaariger Metal-Mensch die Bühne und sorgte mit eigenwilligen Ansagen für Gelächter. Zunächst einmal erwähnte er bei jeder Gelegenheit die Sponsoren. Und zwar grölte er diese in bester Metal-Manier ins Mikro: „Mööööööbel Ruuuuuuuuunnnnnnnndel“ usw. Es war herrlich! 🙂 Auch wir wurden mit einem donnernden „COOOOOOLESLAW!“ angekündigt.

Mit „Air To Breathe“ rockten wir los und fühlten uns von Anfang an blendend. Dies ist durchaus wörtlich zu verstehen, denn die Sonne knallte mit voller Wucht auf die Bühne. Jürgen drehte am Mischpult den „Tiefenbass“ (Metal-Zitat) rein, so dass es richtig schepperte. Wir präsentierten uns in guter Form, hatten aber dennoch Schwierigkeiten, die vielen Metal-Fans auf unsere Seite zu ziehen. Gott (bzw. Luzifer) sei Dank standen mit Eva, Fabian und 2x Nico auch einige Saulgauer vor der Bühne, welche den recht dürftigen Applaus deutlich verstärkten. Naja, wir hatten nicht den Eindruck, dass es den anderen nicht gefiel, aber sie warteten halt auf Metal. Balladen kamen also gar nicht gut. Songs wie „This Misery“ schon eher. Mit „Show For Me“ beendeten wir unser Set und verließen die sonnige Bühne. Wieder kam der Metal-Mensch und dankte: „Mööööööööööööbel Ruuuuuuuuuundel!!!!“ 🙂

Nach uns ging’s weiter mit SPELLBOUND. Amtlicher Metal-Sound, der auch uns zusagte. Irgendwann im Laufe dieses Gigs kreuzte Cris aus Nagold auf dem Sportgelände auf und stellte enttäuscht fest, dass wir bereits gespielt hatten. Tja, so blieb uns nichts anderes übrig, als sie mit nach Saulgau zu nehmen, wo sie mit einem Konzert von US5 entschädigt wurde…

Wir danken: Möööööööööööööööbel Ruuuuuuuuuuuuundel, dem kompletten Organisations-Team des Shady Side Festivals, der Belegschaft von der Getränkeausgabestelle sowie vom Imbiss, dem Ansagen-Mensch, den Fotografen (wir warten gespannt auf Post!), den angereisten Saulgauern, Cris aus Nagold und natürlich Moni, Alex und Carina (ab sofort MAC genannt). 🙂

17.06.2007

TOUR DIARY – 15.06.07 | BAD SAULGAU, Sternen

Eigentlich wollten wir an diesem Abend ausgiebig proben. Plötzlich erreichte uns ein Anruf von Franz Deni, seines Zeichens Frontmann der Bad Saulgauer Formation COLOR OF HOPE. Bei den Kollegen war aufgrund eines Unfalls kurzfristig die Support-Band abgesprungen und somit fragte Franz nun uns, ob wir diesen Job übernehmen könnten. „Wann?“ – „Gleich nachher. So um halb neun solltet ihr anfangen!“ Ein Blick auf die Uhr sagte halb sechs. „Alles klar, machen wir!“ 🙂

Früher hätten wir bei so was die Hosen gestrichen voll gehabt. Mittlerweile macht sich jedoch sogar bei uns so was wie Routine bemerkbar. Frohen Mutes eilten wir um halb neun in den Sternen, sagten „Hallo“, stöpselten ein und rockten los. Nach zwei Songs bestellte Nippel von der Bühne aus ein paar Getränke bei Wirtin Andrea. Nicht mal dafür hatte es im Vorfeld mehr gereicht. 🙂

Wir präsentierten unsere Songs und freuten uns über ca. 15 COLESLAW-Fans, die uns spontan in den Sternen gefolgt waren. Das waren jedoch bei Weitem nicht alle Zuschauer. Im Gegenteil – der Sternen war von vorne bis hinten gut gefüllt. Es gab kaum ein freies Plätzchen und nach den Songs kräftigen Applaus. So macht das Spaß! Uns war der Spontan-Gig allemal lieber, als eine Bandprobe. Jede Band spielt lieber vor Publikum, als alleine. Dies gilt insbesondere dann, wenn das Publikum textsicher mitsingt. Danke dafür!

Nach unserem Gig präsentierten die Jungs von COLOR OF HOPE ihre Eigenkompositionen. Nicht selten ging’s in Richtung Metal. Vor allem Franz Deni überzeugte mit hörenswerten Gitarrensoli. Schee war’s!

Wir bedanken uns bei: Wirtin Andrea, Franz Deni und seinen Kollegen und natürlich bei unseren Fans, die spontan im Sternen aufkreuzten.

08.06.2007

SOMMER-SHOWS BEI FREIEM EINTRITT

Holt eure Kalender raus und streicht euch folgende Termine dick an:

16.06.07 | WEISSENAU, Sportplatz, Shady Side Festival
22.06.07 | RENHARDSWEILER, Zelt, Vereinepokal SVR
20.07.07 | RAVENSBURG, Grüner Platz, Rutenfest

Alle drei Shows kosten keinen Eintritt! Weitere Infos zu den Spielzeiten usw. findet ihr hier. Besonders zu empfehlen ist unser Heimspiel in Renhardsweiler. Nicht nur, weil uns dort unsere Freunde von RUNLET supporten, sondern auch, weil wir dort unser komplettes Programm präsentieren werden. Wer sich also bei den letzten COLESLAW-Auftritten daran gestört hat, dass wir das eine oder andere Lied nicht gespielt haben, der möge am 22. Juni nach Renhardsweiler kommen! Dort gibt’s alle Songs in voller Länge! Versprochen!

21.05.2007

TOUR DIARY – 19.05.07 | BIBERACH, Abdera

Frohen Mutes düsten wir in drei Autos nach Biberach an der Riß. Auch unser Tontechniker Jürgen, auf den wir bei den letzten Shows schweren Herzens verzichtet hatten, war wieder mit von der Partie. Unser 135. Konzert stand an und zwar in der Kulturhalle Abdera. Dort sollten wir an diesem Abend die Rock’n’Roll-Band MUFF aus der Ex-Kanzlerstadt Hannover supporten.

Als wir das Abdera betraten, war eben jene Combo bereits anwesend und baute auf. Wir schüttelten einige Hände und stellten uns vor. Einmal mehr sorgte der Name „Nippel“ bei den Kollegen für erstaunte Blicke. 🙂 Die Bandbesetzung von MUFF ist recht außergewöhnlich: Drei Jungs an Gitarre, Bass und Schlagzeug zuzüglich zwei (!) Frontfrauen. Und was für welche! Absolute Vollblut-Rockröhren! Sowohl optisch als auch musikalisch!

Die Kollegen von MUFF checkten Sound und wir taten es ihnen gleich. Auf Besucher warteten wir lange Zeit vergeblich. Scheinbar hingen alle irgendwo vor der Glotze. Der VFB Stuttgart wurde nämlich mit einem 2:1-Sieg über Cottbus Deutscher Fußballmeister. Erstaunlicherweise interessierte sich Jojo brennend für dieses Endergebnis. Der ehemalige Fußball-Hasser war im Laufe der Fußball-WM zum Fußball-Fan – naja, sagen wir mal zum Sympathisanten avanciert. Jeder, der unseren Jojo schon länger kennt, wird diesen Wandel kaum für möglich halten! Früher hätte man Jojo erzählen können, Michael Ballack sei kurz vor dem Schanzentisch mit Motorschaden ausgeschieden – er hätte es vermutlich geglaubt. Heute kann er sogar die Abseits-Regel erklären! Unglaublich! 😉 Ja, jedenfalls freute sich Jojo über den Meistertitel seiner Wahlheimatstadt. Der Rest nahm die Nachricht mehr oder weniger gleichgültig zur Kenntnis. Die Kollegen von MUFF fragten: „Ach, Biberach liegt in Baden-Württemberg?“ 🙂

Als wir um kurz vor halb zehn die Bühne betraten, waren noch immer kaum Leute im Abdera. „COLESLAW gibt auch für 10 oder 15 Leute hundert Prozent“, erklärte Nippel auf der Bühne und wir rockten mit Hingabe durch unser Set. Wir freuten uns über Janis und Clemens. Die beiden (nicht mal zehn Jahre alten) Jungs, hatten über mehrere Ecken eine CD von uns bekommen und sind seither unsere „größten Fans“, wie uns Janis’ Papa Ralf beteuerte. Gebannt standen sie vor der Bühne. Auch Eva und ihre Freundin Nico waren wieder von Saulgau aus hergefahren bzw. hatten sich herfahren lassen. Wir fühlten uns blendend, da mit Jürgen am Mischpult endlich wieder Delays an den richtigen Stellen erschallten und zudem das Roosophon benutzt werden konnte. Während wir in unsere Instrumente hämmerten, trudelten ein paar weitere Gäste ein. Als wir nach „This Misery“ die Bühne räumten, dürften ungefähr 30 Leute im Abdera gewesen sein.

Die drei Jungs und die zwei Mädels von MUFF machten sich bereit und boten nach einem kurzen Line-Check eine temporeiche Rock’n’Roll-Show. Die beiden Frontfrauen Anja und Sunny gaben mächtig Gas. Ihre schwarzen bzw. pinken Haare flogen regelrecht über die Bühne. Die fünf Hannoveraner wussten mit groovigen Riffs und zweistimmigem Frauengesang zu überzeugen. Dennoch wollten die wenigen Konzertbesucher trotz mehrmaliger Aufforderung nicht nach vorne kommen. Da wurde es Sunny zu bunt (man beachte das Wortspiel!): Sie begab sich ins Publikum, packte ein paar Leute an den Armen und zerrte sie vor die Bühne. So kann man’s auch machen! 🙂 Kurzum: eine hörens- und sehenswerte Combo! Der Verfasser dieses Gig Reviews lässt sich beim Schreiben dieser Zeilen gerade von der brandneuen CD „Horn Attack“ beschallen…

Wir danken: Daniel Wüst und dem gesamten Abdera-Team, MUFF (vor allem für Großteile der Backline!), Moni und Carina.

18.05.2007

TOUR DIARY – 16.05.07 | WEINGARTEN, Ermlandhof, KBZO Rocknight

Das Körperbehindertenzentrum Oberschwaben – kurz KBZO – veranstaltete im Ermland Hof ein Benefizkonzert zu Gunsten einer Körperbehindertenschule in Peru. „Das klingt nach einer guten Sache“, dachten wir uns und sagten sofort zu.

Wir düsten in drei Autos über verregnete Straßen nach Weingarten. Mit von der Partie waren Stefan und Moni. Einmal mehr mussten wir auf unseren Jürgen verzichten. Alt-KBZO-Zivi Jojo führte uns über einige Umwege zum Ermland Hof. Das ist eine große Halle. Mit viel Holz. Brennt bestimmt gut, aber warum zur Hölle schreibe ich das in diesen Gig Review?

Wir begrüßten Cheforganisator Franz Stopper und zahlreiche behinderte Menschen vom KBZO. Jeder war seinen Fähigkeiten entsprechend irgendwo eingespannt und wusste genau, wo angepackt werden musste. Ein paar nette Jungs halfen uns beim Auslanden. Die Kollegen von NEW BEATS checkten gerade Sound und stellten von Anfang an klar: „The beat goes on!“ 😉

Die Zeit bis zu unserem Gig war dank Patrick extrem kurzweilig. Patrick ist ein aufgeweckter kleiner Junge, den wir im Erland Hof kennen (und lieben) lernten. Ohne Hemmungen kam er auf uns zu und plauderte locker aus dem Nähkästchen. Sein Themenspektrum reiche von seinen Erzieherinnen bis zum SIDO-Weihnachtssong. Absolut irre! 😉 Patrick wollte unsere Namen wissen und prägte sich diese sofort ein. Sédon war zu diesem Zeitpunkt unterwegs, um Carina zu holen. Wir erklärten Patrick, dass unser Schlagzeuger „Kantlma“ heißt. Irgendwann kam Done zurück und staunte nicht schlecht, als Patrick ihm sofort „KANTLMAAAAAA!!“ entgegenrief. 😉 Immer mal wieder hüpfte Patrick einem von uns auf die Schultern und ließ sich durch die Gegend tragen. Vor allem Stefan und Nippel waren Patricks „Lieblingsopfer“. Irgendwann ging Patrick zu Sédon und hatte auch bei ihm nur einen einzigen Wunsch: „Huckepack!!!“. Sédon: „Hä? Rock im Park??“ Hach, ohne unseren Schlagzeuger wäre das Leben nur halb so witzig… 😉

Wir hatten großen Spaß und freuten uns über viele altbekannte Gesichter. Beispielsweise war der Schlierer Hauptamtsleiter höchstpersönlich anwesend. Oder Regine. Oder einige Jungs von der SUMO. Wir führten zig Gespräche und ließen uns nebenher von Oldie-Sound beschallen. NEW BEATS präsentierten eigenwillige Coverversionen von alten Klassikern der BEATLES und Konsorten. Songs wie „Eleanor Rigby“ oder „Help“ wurden freejazzmäßig vorgetragen. Eigenwillig, aber interessant.

Weiter ging’s mit RYTHMIXX. Wiederum gab’s Oldies auf die Ohren, diesmal allerdings sehr realitätsnah. An der Gitarre erblickten wir überraschenderweise Jürgen Spannbauer, der früher mal bei THE GANG gespielt hatte. Besondere Freude bereitete uns der Klassiker „Gimme All Your Lovin’“ von ZZ TOP. Saugeiler Song! Wir saßen auf Biertischen und schlürften kopfnickend an unseren Spezis. Beim Schlierer Hauptamtsleiter musste es natürlich Bier sein, keine Frage! 😉

Zwischen den Bands betrat immer mal wieder unser Freund Patrick die Bühne und erzählte am Mikro Witze. Ein unglaublicher Bursche… 🙂

Nach RYTHMIXX betraten die Jungs von TINITUS die Bühne. Wiederum war Coverrock angesagt. Diesmal ging’s allerdings – der Bandname ließ es bereits erahnen – in die härtere Schiene. So wurde beispielweise „Enter Sandman“ von METALLICA vorgetragen. Gitarrenmann Sven überzeugte durch authentische Gitarrensoli. Am Keyboard langte Franz Stopper kräftig in die Tasten.

Als letzte Band hatten wir schließlich die Ehre. Wir waren ausgesprochen heiß, als wir die Bühne betraten. Nach einem kurzen Line-Check ging’s gleich in die Vollen. Insgesamt durften zu diesem Zeitpunkt etwa 150 Leute im Ermland Hof gewesen sein. Nicht wenige kamen vor die Bühne. Viele bekannte Gesichter waren dabei. Andy Gebhart von der SUMO schwang kräftig das Tanzbein. Die Stimmung war gut. Sogar einige Rollstuhlfahrer kamen nach vorn. Jojo widmete „Here And Now“ Eva, einem treuen Fan aus Bad Saulgau. Wir präsentierten mit großer Hingabe unser Set. Wenn man überall in freudige Gesichter blickt, ist es einfach am schönsten. „The Thing About You“ war unser vorerst letzter Song. Es gab „Zugabe!“-Rufe. Und zwar richtig viele. „So laut hat schon lang kein Publikum mehr Zugabe gerufen“, meinte ein grinsender Jojo und kündigte zwei weitere Songs an. „This Misery“ und „Show For Me“ wurden präsentiert. Und die Leute schrieen immer noch „Zugabe!!“. Viele wollten unbedingt „Like A Rockstar“ hören. Den Song wollten wir aber nicht spielen. Wir blieben hart. Als Entschädigung gab’s ein Drumsolo von Sédon auf die Ohren. Das war doch auch okay, oder?? 😉

Nach unserem Gig freuten wir uns über einige verkaufte CDs. Besonders begehrt waren an diesem Abend Sédons verschlisse Drumsticks. Viele Leute wollten welche haben. Bei einem Mädchen von KBZO hat Sédon schon den Spitznamen „Holzmichel“. Das finden wir so sauwitzig, dass wir jedes Mal Tränen lachen, wenn uns jemand daran erinnert… 😀

Wir blieben noch eine Weile im Ermland Hof und quatschten an allen Ecken und Enden. Die Jungs von der SUMO bekamen mehrere Duzend Paar Saitenwürste geschenkt und aßen wie die Weltmeister. [Ihr könnt die Dinger ja einfrieren und beim nächsten Maifest verkaufen! 😉 ]. Der Schlierer Hauptamtsleiter monierte wiederholt, dass wir „Like A Rockstar“ nicht gespielt hatten: „Meine Enttäuschung ist so tief, dass sie schon unterm Knie hängt“ – Jojo: „Deine Enttäuschung hängt ein Stück weiter oben!“ Hach, sind wir nicht lustig?? 😉

Dank und Grüße gehen an: Patrick, Patrick, Patrick (!!!), Franz Stopper samt seiner Schulklasse und alle andere Organisatoren, Stefan (danke fürs Fotografieren!), die Jungs von der Technik, die anderen Bands, den Schlierer Hauptamtsleiter Bauser, Mario-Kart-Bösewicht Bowser, Miriam & Kati, Eva Schuler samt Anhang, Chauffeur Norbert Schuler, Franz & Andi von der SUMO, Carina & Moni, Regine und an alle, die vergessen wurden!

14.05.2007

TOUR DIARY – 12.05.07 | RAVENSBURG, huGo’s

Von Fachleuten wurden aus knapp 300 Bewerbungen die 50 vermeintlich stärksten Bands ausgewählt, um am Play Live Contest Baden-Württemberg teilzunehmen. Erfreulicherweise waren wir eine der auserwählten Combos. Am 12. Mai düsten wir zu unserem Vorrundenkonzert nach Ravensburg. Mit dabei war Carina. Später stießen auch noch Moni und Jojos Bruderherz Stefan hinzu. Leider mussten wir erneut auf unseren FOH-Mann Jürgen verzichten.

Das huGo’s ist mit Sicherheit eine ungewöhnliche Location für Rockkonzerte. Normalerweise handelt es sich dabei um eine Tanz-Disco, in welcher vornehmlich R’n’B und ähnliches gespielt wird (man möge uns eines besseres belehren, falls wir mit dieser Ansicht falsch liegen). Wir waren also neugierig. Im huGo’s angekommen stellte sich heraus, dass wir in einem Nebenclub namens Milch und Honig auftreten sollten, welchen man über den Hintereingang erreichen kann. Dort befanden sich an diesem Tag eine richtige (wenn auch nicht allzu große) Bühne und eine Tanzfläche. Es sah also aus, wie in einem ganz normalen Live-Club. Naja, vielleicht nicht ganz. Der Schuppen ist ein gutes Stück edler, wodurch die Bezeichnung „Schuppen“ eigentlich gar nicht passt… 😉

Wir begrüßten einige Mitglieder der anderen Bands. Als alle Combos eingetroffen waren, hielt Franz Baur vom Popbüro eine lässige und sehr informative Begrüßungsansprache, in welcher er die Regeln des Contests erläuterte. Zu unserer Freude sollte eine Jury aus drei Fachleuten (und nicht etwa das Publikum) die Bands nach sieben Kriterien bewerten und letztlich die Siegerband küren. Ausschließlich diese Siegerband sollte ins Halbfinale einziehen.

Nach der Ansprache von Franz wurde die Auftrittsreihenfolge ausgelost. Wir zogen die fünfte und letzte Spielzeit. Die Soundchecks fanden in umgekehrter Spielreihenfolge statt. Wir waren somit die ersten, die auf der Bühne standen und ein paar Songs ancheckten. Die Techniker von der Firma Bairle leisteten ordentliche Arbeit und wir hatten sowohl auf der Bühne als auch der davor guten Sound. Komischerweise gab es bei den anderen vier Bands im Anschluss Soundprobleme. Und zwar ganz massive: Laute Rückkopplungen, matschiger Sound. Das war schon sehr seltsam, da bei uns noch alles gepasst hatte. Einige Bandmitglieder waren sehr verärgert. Vor allem die Jungs von MY REPLY beschwerten sich. Franz vom Popbüro und auch die Techniker von Bairle waren ratlos und entschuldigten sich mehrfach.

Irgendwann kamen einige Besucher und die erste Band namens LONG JONES enterte die Bühne. Wow, was für eine geile Combo! Die solltet ihr euch unbedingt mal reinziehen! Soundmäßig ging’s grob in Richtung BON JOVI, aber doch irgendwie anders und vor allem härter. Begeistert standen wir vor der Bühne und dachten gleich mal: „Okay, gegen die Jungs werden wir es wohl schwer haben!“…

Es folgten MY REPLY, STROKER ACE und FABULOUS ISSUE. Unterm Strich betrachtet ein ausgesprochen starkes Line-Up! Als letzte Band betraten wir die Bühne und lieferten eine solide Show ab. Auch das Publikum ging ordentlich mit. An dieser Stelle seien die angereisten Saulgauer Crispin und Max herzlich gegrüßt! Nach einer halben Stunde verließen wir hochzufrieden die Bühne.

Die Jury zog sich zurück, um ihr Urteil zu fällen. Wir rechneten uns Chancen auf einen der vorderen Plätze aus. Entsprechend groß war unsere Enttäuschung, als wir lediglich den vierten Platz belegten. Hand auf’s Herz: Das hatten wir uns anders vorgestellt! Dennoch trugen wir’s mit Fassung und beglückwünschten die Siegerband MY REPLY. Mit Sicherheit standen die Jungs um Frontmann Flo nicht unverdient auf dem ersten Platz und die jungen Kollegen von FABULOUS ISSUE knapp dahinter. Eine Sache überraschte uns jedoch sehr: Die Jungs von LONG JONES belegten den letzten Platz, obwohl wir ihre Performance am stärksten gefunden hatten! Die Fachjury war offensichtlich anderer Meinung. Tja, so unterschiedlich können Geschmäcker sein…

Im Anschluss an die Ergebnisbekanntgabe nahm sich die Jury ausgiebig Zeit, um jeder Band ein individuelles Feedback zu geben. Einige Ratschläge erschienen uns etwas seltsam, aber es waren auch viele hilfreiche Tipps dabei, welche wir in Zukunft beherzigen werden.

Trotz einem für uns enttäuschenden Abend wollen wir es nicht versäumen, einigen Leuten zu danken: Franz, Katrin und dem gesamten Play-Live-Team, den Jungs von Bairle (bei uns habt ihr ganze Arbeit geleistet!), Crispin & Max (danke für den Support!), der Jury, Moni, Carina und Stefan.

07.05.2007

TOUR DIARY – 05.05.07 | FREIBURG, Keller 264

In Freiburg hatten wir noch nie gespielt. Folglich freuten wir uns sehr über das Angebot von den LAZURIGHT-Jungs, sie bei ihrem Gig im Keller 264 zu supporten. Mit Jojo am Steuer düsten wir in einem Fahrzeug zielstrebig ins Breisgau. Mit von der Partie waren Moni und Carina. Nicht dabei war unser Mischer Jürgen.

Die lange Fahrt war ausgesprochen kurzweilig. Lediglich für Sédon muss sie eine Ewigkeit gedauert haben. Er kämpfte mal wieder gegen seine Reiseübelkeit. Schon ein komischer Typ, unser Drummer: Einerseits in der Mainacht ohne mit der Wimper zu zucken 10 Halbe in sich reinschütten und andererseits bei langen Autofahrten abkacken. Kreidebleich öffnete Sédon ein Fenster und fragte Fahrer Jojo: „Zieht’s?“ – Jojo: „Ja, schon.“ – Sédon: „Besser als Kotze im Genick!“ Überzeugendes Argument… 😉

Als wir in Freiburg ankamen, ging es Sédon schon wieder viel besser. Wir tuckerten durch die Innenstadt. In Freiburg muss man tuckern, weil da überall Blitzer stehen. Ohne größere Probleme fanden wir zum Keller 264. Dort standen wir jedoch vor verschlossenen Türen. Nach einigen Minuten gesellte sich LAZURIGHT-Gitarrist Hanni zu uns. Einige Zeit später trafen auch seine Kollegen und 264-Chef Ansgar ein. Letzterer wurde von einem Mitarbeiter des angrenzenden indischen Schnellrestaurants übelst beschimpft. Wir verstanden nicht ganz, wieso. Ansgar nahm es jedoch gelassen. Achselzuckend und grinsend stapften wir die Treppe zum Club hinunter.

Der Keller 264 ist eine interessante Location: Sehr verwinkelt, recht düster, unverkennbarer Gothic-Touch. Überall an den Wänden prangen schwarze Schmetterlinge. Vereinzelt sind geisterhafte Gesichter zu sehen. Es hängen Plakate aus, die zur Walpurgisnacht und anderen „dunklen Veranstaltungen“ einladen. An einer Stelle des Clubs steht ein gespenstisches Gestrüpp. Besonderes Gimmick: Am Tresen gibt’s nicht nur Getränke, sondern auch Friedhoflichter, die normalerweise auf Gräbern stehen! Auch wenn sich das alles ein bisschen klischeemäßig anhört, hat der Keller 264 definitiv Stil. Uns gefiel’s jedenfalls. Vor allem Sédon fühlte sich wohl.

Die Bühne war recht klein. Dennoch schafften wir es, unser Equipment zweckmäßig aufzubauen und trotzdem jedem Musiker ausreichend Platz zu lassen. LAZURIGHT checkten Sound. Wir waren positiv überrascht: Dafür, dass anlagentechnisch nicht viel zur Verfügung stand, war der Klang ziemlich gut. Ausgesprochen gut! Einziges Problem waren die lauten Becken, aber das bekamen die beiden Thomase durch Abkleben in den Griff. Auch wir checkten Sound.

Nach 21.00 Uhr kamen nach und nach Leute in den Club. Auf den Straßen Freiburgs war bereits die Hölle los. Wir wissen nicht, ob es in Freiburg viele Singles gibt, aber die Single Nacht fand großen Zuspruch. Die meisten Leute, die in den Keller 264 kamen, machten es sich erst mal am Tresen gemütlich und wurden sogleich von zwei freundlichen Damen in Engelskostümen umgarnt. Die weißen Gestalten wirkten in dem düsteren Gemäuer wie Fremdkörper. Zunächst wussten wir nicht so recht, was die Engel wollten. Wir vermuteten irgendeine Promotion-Aktion. Nippel ging zu einem der Gottesboten hin und ließ sich aufklären: In jedem Club, der an der Single-Nacht teilnahm, gab es solche Engel. Sie waren für Kuppelei zuständig und bemühten sich folglich um eine Annäherung der beiden Geschlechter. Für ihre Aufgabe hatten sie allerhand Tricks auf Lager. Beispielsweise wurden Männlein und Weiblich nicht selten mit Handschellen zusammengekettet und waren somit zu einer Konversation verdammt. „Witzige Idee“, meinte Nippel zu dem Engel und erklärte mit Fingerzeig auf seine hed bussierenden Bandkollegen, dass es bei COLESLAW nicht viel zu tun gibt. „Du kannst höchstens über kreuz verkuppeln!“ Lachend zog der strahlende Engel weiter… 🙂

Irgendwann hatten wir großen Hunger. LAZURIGHT-Drummer Thomas und Nippel gingen zu Club-Chef Ansgar. Dieser drückte uns eine Speisekarte von einem Pizza-Express in die Hand und meinte, wir sollen einfach auf seine Kosten bestellen. Gesagt, getan! Einige Zeit später wurden leckere Pizzen geliefert, welche wir mit Genuss verspeisten. Die waren nicht nur schmackhaft, sondern unglaublich preiswert: Eine Party-Pizza, an der locker 5 Leute essen konnten, kostete gerade mal 3 (!!!) Euro. Hat man da noch Worte? Man sollte es Hanni gleichtun und nach Freiburg ziehen… 😉

Gegen 22.45 war den endlich Live-Musik angesagt. Wir rockten mit „Air To Breathe“ los und waren überrascht: Die meisten Leute erhoben sich vom Tresen und begaben sich vor die Bühne. Damit hatten wir bei der Single Nacht nicht unbedingt gerechnet! Entsprechend groß war unsere Spielfreude. Vor allem Sédon präsentierte sich (nach zuletzt zwei schwachen Gigs) in Bestform und brachte fast jedes Fill-In absolut tight rüber. Jojo und Nippel zeigten sich ansagenfreudig und plauderten an den Mikros locker aus dem Nähkästchen. Nur zwischen den Songs, versteht sich! 😉 Wir waren von der Resonanz positiv überrascht und konnten den überwiegenden Teil der gut 50 Besucher auf unsere Seite ziehen. Diese Publikumsgunst nutzen wir natürlich, um auf unser Album hinzuweisen.

LAZURIGHT-Drummer Thomas stand während unserer Show am Mischpult und regelte den Gesang. Irgendwann fand er den Knopf für die Nebelmaschine. Zufälligerweise stand diese direkt hinter dem Gitarrenamp seines Kollegen Hanni und blies kräftig Nebel hinein. Hanni verkannte die Situation und blickte entsetzt auf seinen rauchenden Amp. Kurz bevor die Tränen aus seinen Augen schossen, fing Jojo auf der Bühne herzhaft an zu lachen. Da kapierte auch Hanni, was Sache war und sein entsetzter Blick wich großer Erleichterung! 🙂 [Dabei wäre ein Amp-Defekt für Hanni dank Crate-Endorsement nicht all zu schlimm gewesen, aber das nur am Rande.]

Wir rockten weiter und hatten viel Spaß. Ein schöner Gig! Lediglich die Zugabe-Rufe wollten am Ende nicht so richtig erschallen. LAZURIGHT-Frontmann Gerhard half dankenswerter Weise ein wenig nach und der Rest des Publikums stieg mit ein. Wir spielten also zwei weitere Songs und beendeten kurz vor Mitternacht zufrieden unseren Gig.

Im Anschluss bereiteten sich die Jungs von LAZURIGHT auf ihre Show vor. Jojo und Sédon freuten sich am Merchandise-Stand über einige verkaufte CDs und nette Gespräche mit Peter und Co. Nippel traf sich derweil mit einem alten Schulkameraden, zog mit ihm durch die Freiburger Straßen und lernte das dortige Nachtleben kennen.

Gegen 0.15 Uhr legten die Kollegen von LAZURIGHT los. Wiederum erhoben sich die Leute vom Tresen und begaben sich auf die Tanzfläche. Es waren sogar noch mehr, als bei unserer Show. Auch die Stimmung war vergleichbar gut. Wir lauschten dem Sound und bestellten währenddessen das eine oder andere Getränk am Tresen. Es war ein ausgesprochen schöner Abend.

Irgendwann nach der LAZURIGHT-Show traf auch Nippel wieder im Keller 264 ein und trank mit Drummer Thomas ein paar Jägermeister. Allgemein waren die LAZURIGHT-Jungs recht durstig. Es ist schon eine tolle Sache, wenn man einen Bandpapa wie Martin dabei hat, der nicht nur beim Auf- und Abbau mit anpackt, sondern auch als Busfahrer fungiert. Ein klasse Typ! 🙂

Jojo unterhielt sich eine ganze Weile mit dem sympathischen Club-Chef Ansgar. Einige Getränke später drehten wir eine Abschiedsrunde und beluden Jojos Auto. Hannis freundliches Übernachtungsangebot wurde ausgeschlagen und wir traten die Heimreise an.

Jojo bugsierte seine Kollegen und die beiden Mädels sicher über leere Straßen. Zeitweise schliefen alle. Alle außer Jojo, versteht sich. Eigentlich versuchen wir so was tunlichst zu vermeiden, denn als Fahrer ist man über wachhaltende Gespräche froh. Naja, aber manchmal greift die Müdigkeit halt um sich.

Kurz vor Krauchenwies fluchte Jojo und hielt an. Obwohl seine Mitfahrer wie gesagt alle schliefen oder zumindest dösten, wusste sofort jeder, was Sache war: Wir waren an einen Unfall herangefahren. Ein Ford Fiesta war in einer scharfen Linkskurve von der Fahrbahn abgekommen und hing wie ein Keil unter der Leitplanke. Wir stiegen aus und checkten die Lage. Trotz des mit Sicherheit heftigen Aufpralls, stiegen Gott sei Dank auch die Insassen des Unfall-Wagens aus. Zu unserem Erstaunen waren alle betrunken. Auch der Fahrer. Mannomann! Und wo kamen sie her? Aus dem Mengener M-Park. Alles klar…

Wir versuchten mit vereinten Kräften, den verkeilten Ford aus der Leitplanke rauszukriegen. Zunächst ohne Erfolg. Es rauchte und stank. Schreiner Sédon stemmte sich mit voller Kraft gegen das Fahrzeug und konnte es schließlich befreien. Der Unfall-Fahrer wollte zu unserem Entsetzen nach Villingen-Schwenningen weiterfahren. Dabei war es offensichtlich, dass hier ein Totalschaden vorlag. Jojo redete auf die Verunfallten ein und machte ihnen klar, dass eine Weiterfahrt viel zu riskant war und dass sie darüber hinaus eine Anzeige wegen Fahrerflucht riskieren würden. Schließlich war die Leitplanke deutlich demoliert. „Das zahlt die Versicherung, aber ihr müsst das melden!“, meinte auch Carina. Aus für uns unerfindlichen Gründen ärgerten sich die Verunfallten mehr über den finanziellen Schaden, als dass sie sich über ihr Glück im Unglück freuten: Hinter der Leitplanke wäre es steil abwärts gegangen…

Ein zufällig vorbeifahrender Krankenwagen wurde mit den Worten „Nein, wir brauchen keine Polizei!“ weitergeschickt. Schon klar, dass vor allem der Fahrer des Unfall-Wagens mit seinen „zwei, drei Bier“ im Blut (vielleicht waren es auch fünf oder sechs?) keine Polizei haben wollte. Im Laufe der Konversation fiel uns auf, dass er stark an der Hand blutete. Allerdings war sein Arm bereits komplett verbunden. Die Verletzung konnte also unmöglich von dem Autounfall stammen. Komisch. Vielleicht ein Schlägerei im M-Park oder so? Alles Spekulation. Wir wussten es nicht und fragten auch nicht weiter nach. Letzten Endes konnten wir die Verunfallten davon überzeugen, ihr Auto stehen zu lassen. Mit Nippels Handy wurde ein Abschleppdienst gerufen. Noch bevor dieser eintraf, verabschiedeten wir uns und fuhren weiter.

Während der restlichen Heimfahrt diskutierten wir angeregt über den Unfall, über die beteiligten Personen und über Alkohol am Steuer. Dass man den M-Park-Sound mit 0,0 Promille nur schwer aushält, ist ja verständlich, aber als Fahrer sollte man sich halt dennoch zurückhalten! 😉

In diesem Sinne: Hört mehr Rockmusik und macht keine Scheiße!

Wir bedanken uns bei: Hanni, Pablo, Thomas, Gerhard, Martin und Anhang (vor allem für die Backline!), Ansgar uns seiner lässigen Belegschaft, dem Pizza-Service (Liefert ihr auch nach Bad Saulgau?), Moni und Carina.

07.05.2007

BANDPORTRAIT IM BLIX

In der Maiausgabe des Kultur- und Veranstaltungsmagazins BLIX befindet sich auf Seite 41 ein absolut lesenswertes COLESLAW-Bandportrait. Erhältlich ist die Zeitschrift fast überall in Gaststätten, Geschäften und sonstigen öffentlichen Gebäuden Oberschwabens. Hier gibt’s den Artikel als PDF-Version. Herzlichen Dank an Christian Bohner für die gründliche Recherche und das spaßige Interview!