30.04.2007

TOUR DIARY – 28.04.07 | METZINGEN, Club Thing

Im Club Thing in Metzingen (bei Reutlingen) war ein kleines Festival geplant – unter anderem mit den Hardrockern von SEMTEX. Die Ulmer Kollegen mussten ihren Gig jedoch kurzfristig absagen. Wir und UNSTUCC bekamen ein paar Tage vor dem Festival das Angebot, SEMTEX zu ersetzen. Jojo telefonierte kurz bei seinen Bandkollegen durch. Dort war die Freude groß! Die Wochenendplanung wurde kurzfristig über Bord geworfen und der Gig zugesagt. Auch die Jungs von UNSTUCC sagten zu. Die Kollegen von AMPHONIC komplettierten das Line-Up.

Am Samstag wurden die Karossen mit Equipment und Carina beladen und los ging die Fahrt! Unser Mischer Jürgen konnte leider nicht mit dabei sein, da er am selben Abend bei den Bad Saulgauer Kollegen von SPOTLIGHT hinter den Reglern stehen musste. So waren wir froh, dass im Club Thing mit Tommy ein kompetenter und netter FOH-Mann anwesend war. Auch die Veranstalter, die Belegschaft und die Bands waren supernett. Wir sind selten so freundlich empfangen worden! Die Chemie stimmte von Anfang an. Von Spannungen konnte also keine Rede sein. Zumindest nicht im übertragenen Sinn. Im wörtlichen Sinn hingegen schon: Der Club Thing ist ein altes Stromumspannwerk. Zig Stromleitungen hängen einige Meter über dem Gebäude und surren bedrohlich vor sich hin. Gott sei Dank schien am Abend unseres Auftritts die Sonne! Nieselregen wäre tragisch gewesen… 😉

Der Club Thing ist nicht einfach ein Club, sondern ein richtiger CLUB! Geräumig, schön verratzt, große Bühne, fette Anlage, ungeputzte Toiletten und Bierkastentürme bis zur Decke! That’s real Rock’n’Roll! 🙂 Wir fühlten uns pudelwohl und verschönerten die Wände mit ein paar COLESLAW-Aufklebern. Falls sich jemand wundert, wieso auch im Frauenklo einer klebt – das war Carina! Wir selber würden da niemals reingehen… 😉

Nach den Soundchecks begaben wir uns nach draußen und genossen zusammen mit den anderen Bands die Sonne. Bedingt durch die Stromleitungen unterhielten wir uns über Spannungen und Strahlungen. AMPHONIC-Drummer Heizi sorgte mit einer Anekdote für kollektives Gelächter: Angeblich gibt es irgendwo einen Typen, der mit seinem Auto so lange durch die Gegend fährt, bis er eine Stelle findet, wo er keinen Handyempfang hat. Dort schläft er dann, der gute Mann. Da die Zahl an Handyfunkmasten bekanntlich in der Zunahme begriffen ist, wird das Finden eines Schlafplatzes immer zeitaufwändiger… 😉

Wir freuten uns riesig, als irgendwann Cris aus Nagold (leider ohne Kollege Lange) aufkreuzte! Einmal mehr kam sie nicht mit leeren Händen, sondern überreichte uns ein dickes Fotoalbum mit zahlreichen COLESLAW-Bildern aus dem Jahr 2006. Bereits im Vorjahr hatten wir so eins bekommen! Gespannt blätterten wir durch die Seiten und freuten uns über tolle Aufnahmen. Carina war empört, weil Sédon auf fast allen Bildern Grimassen schneidet… 😉

Um halb zehn gingen wir nach drinnen. Wir betraten als erste Band des Abends die Bühne und bretterten los. Knapp 50 Leute waren anwesend und lauschten fast ausnahmslos unserem Sound. Ein richtig netter Club-Gig eben. Mischer Tommy zauberte uns vorzüglichen (Monitor-)Sound. Mit Freude nahmen wir zur Kenntnis, dass unsere neuen Songs bei Cris auf Gefallen stießen. Wir präsentierten uns spielfreudig. Sédon leistete sich den ein oder anderen Patzer. Jojo und Nippel grinsten sich ein paar Mal an. Insgesamt war’s aber eine solide Vorstellung. Jedenfalls verkauften wir nach unserem Gig ein paar CDs, was wir sehr cool fanden.

Weniger cool war die enorme Hitze im Club Thing. Okay, es war schwül draußen, aber irgendwas war trotzdem komisch. Der Schweiß lief in Strömen. Erstaunt stellte Nippel fest, dass sämtliche Heizkörper im Club auf Hochtouren liefen! Natürlich waren die Drehregler abgerissen, so dass man die Temperatur nicht zurückdrehen konnte. Herrlich! Tja, der Club Thing steckt eben in jeder Hinsicht voller Energie… 😉

Energie ist ein gutes Stichwort: Nachdem wir die Bühne geräumt hatten, präsentierten die Jungs von AMPHONIC energiegeladenen und experimentellen Progressive Rock. Vor allem Bassist Martin produzierte auf seinem Viersaiter abgefahrene Sounds. Interessante Combo, die nicht so ohne weiteres mit anderen Bands verglichen werden kann. TOOL ist mit Sicherheit nicht das schlechteste Stichwort. Am besten, ihr hört euch AMPHONIC bei Gelegenheit an und macht euch selber ein Bild von ihrem vielseitigen Sound!

Nach AMPHONIC übernahm UNSTUCC das Zepter. Der Bandname ließ es bereits vermuten: Die Jungs fuhren die harten Geschütze auf und es gab brachiale Shouts und beinharte Riffs auf die Ohren. Runtergestimmte Gitarren ließen den Club Thing erzittern… 🙂

Nippel und Jojo spielten mit drei netten Mädels namens Caro, Lisa und Sarah eine ganze Weile Tischkicker und errangen glorreiche Siege, obwohl die Damen sich wacker schlugen. Gegen Haschke vom Club Thing und seinen Kollegen gab es im Anschluss jedoch eine bittere 10:1 Niederlage. Da war’s dann schlagartig vorbei mit der Siegeseuphorie. Tja, wir sollten wohl doch besser bei der Musik bleiben… 😉

Irgendwann war Schluss mit Live-Mucke. Wir drehten eine ausgedehnte Abschiedsrunde und fuhren gen Heimat. Unterwegs wurde mal wieder bei einem Mc Donald’s Restaurant Halt gemacht. Eigentlich ist es voll ungesund, so spät noch zu essen, aber hey, man lebt nur einmal… 😉

Merci beaucoup: Cris (vor allem für das tolle Fotoalbum!), Tommy fürs Mischen, AMPHONIC und UNSTUCC (es war supernett und absolut locker mit euch – jederzeit gerne wieder!), Bonsai von BACKUP 7 (danke fürs Vermitteln!) und last but not least Carina.

29.04.2007

VORRUNDE PLAY LIVE CONTEST

Wie die meisten von euch bereits wissen, nehmen wir dieses Jahr am Play Live Contest teil. Unser Vorrundenkonzert findet am 12. Mai 2007 im Ravensburger huGo’s statt. Ab sofort sind verbilligte Eintrittskarten für 4,00 Euro (normalerweise 5,00 Euro) erhältlich. Wer welche haben will, der möge uns bitte in den nächsten Tagen eine Email (band@coleslaw-music.de) schreiben!

07.04.2007

TOUR DIARY – 05.04.07 | DAUGENDORF, Engel

Zum dritten Mal in unserer Bandgeschichte sollten wir im Engel auf der Bühne stehen. Der Engel ist eine nette Kneipe im Herzen Daugendorfs – leicht zu erkennen, an der überdimensionalen Gibson Les Paul, die draußen an der Hausfassade hängt. Gegen Abend betraten wir den Engel und sagten „Hallo“. Auch die anderen Bands waren bereits anwesend. Keine Emo-Frisuren heute.

Wir setzten uns an den Tresen und bestellten – wie immer im Engel – erst mal was zu trinken. Als nach einiger Zeit unser FOH-Mann Jürgen und unser Homepage-Mann Holger eintrafen, war’s vorbei mit der Ruhe. Der Eintritt in den Engel war an diesem Abend frei und so war Ralf Kopps Laden binnen kurzer Zeit gerammelt voll. Es konnte losgehen!

THE RECKLESS GNOMES, eine Newcomerband aus der Buchauer Gegend, betrat die Bühne. Die drei Mädels um Hahn im Korb Pascal präsentierten punkige Songs à la SIMPLE PLAN und Co. Wir lauschten mit einem Ohr ihrem Sound und mit dem anderen unserem Jürgen, der von seinem bevorstehenden Radler-Urlaub schwärmte. Wenn ich diese Zeilen hier schreibe, ist unser Jürgen bereits in Frankreich und jagt seinen Drahtesel über die Berge. Ganz allein. Naja, ab und an wird er sich vielleicht mit Eufemiano Fuentes treffen…

Als zweite Combo war HÄVY ROXX an der Reihe. Die vier Jungs um Huhn im Korb Tiamat präsentierten klassischen Rock. „Motorrad-Sound“, wie der ehemalige CHAINDOGS-Frontmann Kern zutreffend formulierte. Mit ihm und mit seinem Ex-Bandkollegen Seifried unterhielten wir uns ne Weile. Und natürlich mit TOS vo Auladorf, die ebenfalls als Gäste im Engel zu Gange waren und mit vielen anderen Leuten (z.B. Anna-Lena). Im Engel trifft man eigentlich immer auf alte Bekannte. Ob man will oder nicht.

Als dritte Band spielten die Hochberger von CHAVANGER. Die Kollegen von TOS sangen textsicher mit. Gegen halb zwölf machten wir uns bereit.

Wir enterten die Bühne und eröffneten in der gemütlichen Engel-Atmosphäre mit unserem gar nicht gemütlichen Song „Air To Breathe“. Weiter ging’s mit „Never Ending Chain“ und „Me Again“. Sédon versuchte, sein Schlagzeug so sanft wie möglich zu spielen, da es im Engel leicht mal zu laut werden kann. Bei diesem Unterfangen ging jedoch zeitweise Sédons Rhythmusgefühl flöten. Jojo rächte sich bei „Closer Tonight“ mit einem Free-Jazz-Solo. Nippel kündigte den neuen Song „Aldrin“ als Shuffle an. Was zur Hölle ist ein Shuffle? Nun, der klassische Shuffle ist ein ternärer Rhythmus (drei Töne pro Zähleinheit), der aus Achtelnoten besteht, wobei die mittlere Achtel übergebunden (respektive „weggespart“) wird. Wer jetzt nur Bahnhof versteht, der sollte sich „Whatever You Want“ von STATUS QUO anhören! Es gibt allerdings auch einen binären Shuffle. Das behauptet zumindest Holger und der muss es ja wissen. Schließlich hat er Schlagzeug und Trompete gelernt und nicht Blockflöte, so wie normale Menschen das im Grundschulalter tun… 😉

Nach der Zugabe „Show For Me“ beendeten wir unseren kleinen Kneipengig und gingen wieder zum gemütlichen Teil über. Schließlich war mittlerweile Karfreitag. Wir bestellten uns was zu trinken und freuten uns über die Überraschungseier, die der Osterhase gegen 1.00 Uhr im Engel ablieferte.
Irgendwann wollten wir nach Hause. Nur Jürgen wollte nicht: Er spielte in aller Seelenruhe Dart, obwohl am nächsten Morgen in aller Herrgottsfrühe seine private Tour de France anstand. Ein Pfeil nach dem anderen flog auf die Dartscheibe. Trotz ordentlichem Spiel hatte unser Jürgen nicht den Hauch einer Chance. Die Konkurrenz war außerordentlich stark. Eine Gruppe gutgebauter Jungs, denen man auf den ersten Blick jegliches Feingefühl absprechen würde, knallte einen Pfeil nach dem anderen in die Tripple-20. Tja, so kann’s gehen… 🙂

Dank und Grüße gehen an: Ralf Kopp & sein Team und an alle, die sich angesprochen fühlen. Wer sich für Shuffle-Rhythmen interessiert, der sollte mittwochs hier vorbei schauen!

26.03.2007

TOUR DIARY – 24.03.07 | LINDENBERG, Jugendhaus Alter Bahnhof

Manchmal kommt es anders, als man denkt.

Diese Erkenntnis wird sich im Laufe dieses Gig Reviews mehrere Male einstellen. Zum Beispiel gleich bei der Abfahrt: Wir waren sechs Leute (Band + Carina & Moni) und hatten einiges an Equipment dabei. Der ursprüngliche Plan, in zwei Autos nach Lindenberg zu fahren, wurde mangels Platz fast schon verworfen. Aber eben nur fast. Wir luden unser Zeug ein, wieder aus, ins nächste Auto ein, wieder aus, wieder ein und irgendwann hatten wir tatsächlich eine Variante gefunden, die es uns ermöglichte, in zwei Autos zu starten. Manchmal kommt es anders, als man denkt. Mit Sédon und Jürgen am Steuer ging’s los in Richtung Allgäu. Die Schneemassen am Straßenrand wurden im Laufe der Fahrt höher. Wir fühlten uns an Österreich erinnert.

Blöderweise wusste mal wieder keiner so recht, wo Lindenberg ist. „Immer der B32 nach“, meinte Nippel. Naja, nicht gerade eine Super-Info, aber immerhin (zumal sie aus dem Munde unseres Bassisten kam, der ja nicht gerade als Orientierungs-Ass bekannt ist). Eigentlich hatte Nippel eine Wegbeschreibung ausgedruckt. Diese war aber im Rahmen unserer Umlade-Aktion in seinem Auto liegen geblieben und jenes stand noch immer auf dem Stinnes-Hof. Eigentlich war’s Wurscht. Die Wegbeschreibung hätte eh nicht mehr in die vollgeladenen Karossen von Jürgen und Sédon gepasst… 😉

Als wir durch Wangen fuhren, suchten wir nach Straßenschildern, auf denen „Lindenberg“ steht. Vergebens. Wir hielten an einer Tankstelle und fragten. Dort hieß es: „Immer der B32 nach“. Ah ja. Wir fuhren weiter und schon wenige Meter nach der Tankstelle zeigt ein Wegweiser in Richtung Lindenberg. Tja, das Tankstellenmädel wird sich jetzt wohl fragen, ob wir blind sind…

In Lindenberg angekommen, suchten wir das Jugendhaus. An einer Kreuzung hielt Jürgen an. Beifahrer Nippel kurbelte die Scheibe runter und fragte eine Gruppe Passanten. Diese fingen wild an zu gestikulieren und zu murmeln. Wir hatten eine Gruppe Taubstummer erwischt. Na toll. Wir wiederholten das Wort „Jugendhaus“ und ob ihr’s glaubt oder nicht: Die sehr freundlichen Passanten konnten Lippen lesen! Sie schafften es tatsächlich, uns den Weg zu erklären. Sie konnten trotz ihrer Behinderung erstaunlich gut reden. Manchmal kommt es anders, als man denkt. Jürgen meinte im Anschluss: „Man, das muss echt krass sein, wenn du redest und dich selbst nicht hörst“. Tja lieber Jürgen, vielleicht solltest du dich mal bei einem COLESLAW-Konzert auf die Bühne stellen… 😉

Das Jugendhaus „Alter Bahnhof“ ist ein gelbes Gebäude. Wir gingen hinein und erblickten einen schnuckeligen Laden. Nicht sehr groß, aber schnuckelig. Die Veranstalter vonGetStoked bauten bereits fleißig auf. Wir begrüßten einige Bands und schauten uns um. Regelmäßige Gig Review-Leser fragen sich an dieser Stelle möglicherweise, woher wir denn immer wissen, wer von den rumstehenden Leuten zu einer Band gehört. Nun ja, die Feststellung, dass sie RUMSTEHEN, ist schon mal ein guter Ansatz! 😉 Spaß bei Seite: Man erkennt Bandmitglieder meist an ihren Klamotten und an ihren Frisuren. Vor allem bei Emo-Frisuren ist die Trefferquote enorm hoch! Was ist bitteschön eine „Emo-Frisur“, werdet ihr euch fragen? Nun, schaut euch einfach unseren Schlagzeuger an, dann wisst ihr Bescheid! 😉

Wir vertrieben uns die Zeit mit kurzweiligen Unterhaltungen. Jojo diskutierte mit Tobi von GetStoked über Konzertveranstaltungen. Das Kernthema der Konversation war der beinharte Krieg auf den Plakatwänden Süddeutschlands. 😉 Irgendwann fiel uns ein kleiner Kerl auf. Ein sehr kleiner Kerl. Ein kleiner Junge. Der trug keine Emo-Frisur, sondern eine Base-Cap und hatte einige Jahre weniger auf dem Buckel, als die übrigen Anwesenden im Jugendhaus. Hmm, wer könnte das sein? Vielleicht der Sohn vom Jugendhaus-Chef oder so?? Als Sédon sein Schlagzeug aufbaute, schaute der Kleine aufmerksam zu und stellte einige Fragen. Der wird doch nicht…? Nein, das kann nicht sein.

Irgendwann kamen die ersten 42 Besucher in den Alten Bahnhof. Diese ersten Besucher waren gleichzeitig auch die letzten. Mal wieder sollte die Bibel recht behalten: „Die Ersten werden die Letzten sein.“ Steht wortwörtlich so drin. Freut euch, oh Zeugen des Mofas! 😉

Kurz nach 21.00 Uhr legte mit SOCIAL SCARS die erste Combo des Abends los. Wir saßen währenddessen oben im Backstageraum, wo ein Fernseher stand. Dort wurde der Auftritt in Zimmerlautstärke übertragen. Sehr geile Idee! Die Jungs von SOCIAL SCARS präsentierten soliden Sound. Beinharte Kost und daher nicht Jedermanns Sache, aber solide. Vor allem die Drums konnten sich hören lassen! Nur komisch, dass man auf dem Fernseher im Backstageraum gar keinen Schlagzeuger sehen konnte. Hmm, das erschien uns seltsam. Nippel ging nach unten in den Club, um das Geheimnis zu lüften. Auch dort war auf den ersten Blick kein Schlagzeuger zu se… ah, Moment mal! Hat man da noch Worte? An den Drums saß der kleine Kerl mit der Base-Cap! Er war kaum in der Lage, über den Kesselsatz des Schlagzeugs zu blicken, prügelte aber kräftig in seine Doublebass rein und spielte mit seinen 13 Jahren ziemlich geil und ausgesprochen tight. Respekt! Manchmal kommt es anders, als man denkt. Wir waren und sind noch immer beeindruckt! Unglaublich! 🙂 Korbinian Kottmann heißt der Bursche. Hier ist er!

Während Jürgen und Nippel eine ganze Weile am Merch-Stand saßen, waren Jojo und Sédon samt ihren Mädels im Backstageraum zu Gange und unterhielten sich mit den äußerst sympathischen Kollegen von JOHNNY BLADE. Lockere Jungs. Ungefähr in unserem Alter. Vielleicht ein bisschen älter. Das dachten wir zumindest. Entsprechend groß waren die Bauklötze, die Jojo staunte, als Fronmann „Beat“ erzählte, er sei 36 (!) Jahre alt, stolzer Papa zweier Kinder und von Beruf Arzt für Allgemeinmedizin in Friedrichshafen! Manchmal kommt es anders, als man denkt. Falls ihr mal krank seid und zufällig am Bodensee wohnt, dann solltet ihr euch einer Behandlung von ihm unterziehen lassen. Gute Musik im Wartezimmer garantiert! Dr. Wolfram Schweizer – der Arzt, dem die Rocker vertrauen! 😉

Nach SOCIAL SCARS gab’s Ska-Punk von BRAIN REFUSED und Crossover von DEAD DRUNK auf die Ohren. Im Anschluss enterten JOHNNY BLADE mit einer geballten Portion Rock’n’Roll die Bühne. Leider waren bei allen Shows nur sehr wenige Leute da. Je später es wurde, desto leerer wurde das Jugendhaus. Wir rechneten damit, am Ende vor einem komplett leeren Club zu spielen. Tja, aber wie ihr wisst, kommt es manchmal anders, als man denkt.

Wir betraten gegen 0.30 Uhr die Bühne und eröffneten unser Set mit dem neuen Opener „Air To Breathe“. Freudig stellten wir fest, dass sich so gut wie alle Mitglieder der anderen Combos vor die Bühne begeben hatten, um unserem Sound zu lauschen. Da auch noch einige „normale“ Besucher wie zum Beispiel Schwede und Ailinger (Ex-LASCIVIOUS) da waren, standen letzten Endes gut 40 Leute vor der Bühne. Hört sich nach wenig an, sieht in dem kleinen Jugendhaus aber gar nicht mal nach soooo wenig aus. Voll war’s bei Weitem nicht, aber angesichts unserer Befürchtung, vor einem leeren Club spielen zu müssen, waren wir mit dieser Resonanz sehr zufrieden, zumal wir nach unseren Songs stets kräftigen Applaus ernteten. Wir gaben 100 Prozent und präsentierten mit viel Hingabe die Songs von unserem aktuellen Album sowie das brandneue Stück „Aldrin“. Kam alles gut an. Sogar so gut, dass wir im Anschluss an unseren Gig ein paar CDs verkaufen konnten. Ein schöner Abend!

Während wir abbauten schüttelten wir einige Hände und verabschiedeten uns schließlich. Auf der Heimfahrt wollten wir unbedingt noch in ein Mc Donald’s. Nur blöd, dass ausgerechnet in dieser Nacht die Uhr umgestellt werden musste. So war es auf einmal schon halb vier statt halb drei. Das Mc Donald’s-Restaurant in Lindenberg war schon zu. Ebenso das in Wangen. Lediglich auf Ravensburg war mal wieder Verlass. Herrlich! 🙂

Dank und Grüße gehen an: Tobi & GetStoked, den professionellen Techniker, die freundliche Belegschaft (Atari-Mann & Kollegen), das Mädel von der Tankstelle, die Taubstummen, Carina & Moni, die anderen Bands – speziell die Jungs von JOHNNY BLADE (Rockmusiker sind eben doch die besseren Ärzte), Ailinger & Schwede und an alle anderen Zuhörer!

Bemitleiden möchten wir all diejenigen, die uns nicht mögen, aber trotzdem nix Besseres zu tun haben, als diese Zeilen hier zu lesen. Tja, manchmal kommt es anders, als man denkt, was?

19.03.2007

TOUR DIARY – 17.03.07 | MEERSBURG, Sommertalhalle, Mesmerize Festival

Wieso eigentlich „Mesmerize Festival“? Auf der Homepage des Mesmerize Festivals wird man aufgeklärt. Dort heißt es nämlich:

„Neben Anette von Droste-Hülshoff (die bekanntlich auf dem 20 DM-Schein zu bewundern war) ist Franz Anton Mesmer (* 23. Mai 1734 in Iznang, † 5. März 1815 in Meersburg) ein weiterer berühmter Bürger Meersburgs. Mesmer versuchte, mittels Magnete auf das menschliche Nervensystem einzuwirken und entwickelte die Theorie des tierischen Magnetismus. Das englische Wort ’to mesmerize’ geht auf ihn zurück und bedeutet so viel wie ’hypnotisieren’ (daher auch das Pendel auf dem gleichnamigen „SYSTEM OF A DOWN“-Album).“

„Hammer wieder was gelernt, Herrschaften“, würde Markus Kavka jetzt sagen. Dann würde er hinzufügen: „Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit, auf Wiedersehn!“

Wir wollen uns an dieser Stelle jedoch alles andere als verabschieden und sagen: Herzlich willkommen zum ersten Gig Review im neuen Jahr 2007! Die Live-Saison sollte mit einem Auftritt beim Meersburger Mesmerize Festival gleich gebührend beginnen. Bereits im letzten Jahr waren wir dort auf der Bühne gestanden. Somit fanden wir auf anhieb zur Sommertalhalle. Diesmal parkten wir allerdings direkt vor dem Hintereingang, so dass wir unsere Sachen nur ein paar Meter schleppen mussten. Da hammer auch wieder was gelernt… 😉

Wir begrüßten die Jungs von LAZURIGHT und zahlreiche andere Menschen. Die Sommertalhalle (vor allen Dingen der Backstagebereich) waren genau so schön hergerichtet wie im letzten Jahr. Da wir recht spät nach Meersburg gekommen waren, dauerte es nicht lange, bis die ersten Menschen in die Halle strömten. Wenig später legten THE ROCKING BUFFOONS und im Anschluss die Lokalmatadoren von LIBIDO FROID los. Es gab eine geballte Portion Ska- beziehungsweise Deutschpunk auf die Ohren. Wir lauschten zeitweise von der Galerie, mischten uns aber immer mal wieder unters Volk, um Bekannte zu begrüßen.

Gegen 21.00 Uhr machten wir uns bereit. Zugegebenermaßen waren wir an diesem Abend ziemlich nervös. Schließlich sollte das unser erster Gig nach einer zweimonatigen Spielpause sein. Im Jahr 2006 hatten wir eine Show in Hiltensweiler unter ähnlichen Umständen total verpatzt. Dieser schreckliche Abend war in unseren Hinterköpfen noch sehr präsent. So was durfte sich auf keinen Fall wiederholen! Nicht zuletzt aus diesem Grund hatten wir in den Wochen vor dem Mesmerize Festival jede Menge geprobt…

Gegen 21.30 Uhr enterten wir die Bühne. Unser Intro klang aus und los ging’s mit der Live-Premiere unseres brandneuen Songs „Air To Breathe“. „Komischer Song“, wird sich der eine oder andere vermutlich gedacht haben (uns eingeschlossen). :-/ Naja, ich denke, ich verrate kein Geheimnis, wenn ich sage, dass wir beim ersten Song mit tontechnischen Problemen zu kämpfen hatten. Wir wollten unseren Mischer Jürgen nach dem Gig eigentlich verprügeln, aber der war ob seines Missgeschicks schon so niedergeschlagen, dass wir ich stattdessen aufmuntern mussten. 😉 Die Hand soll jetzt aber nicht zu weit in offene Wunden gelegt werden, denn dafür besteht keinerlei Anlass! Nach unserem etwas verkorksten Opener, ging’s nämlich steil aufwärts! Wir präsentierten „Never Ending Chain“ und „Me Again“, hatten fortan vorzüglichen Sound und zeigten enorme Spielfreude. 🙂

Das Meersburger Publikum, ca. 500 Leute, bestätigte mal wieder unsere Theorie: In der Bodenseegegend sind Publikümer rockbar! Die Leute in den ersten Reihen tanzten, klatschten und hüpften ausgelassen zu unserem Sound. Ganz besondere Spielfreude bereitet es uns, wenn das Publikum mitsingt. Und zwar nicht nur irgendwie mitsingt, sondern absolut textsicher! Da sitzt du tagelang mit Block und Stift in deinem Zimmer rum und versuchst aussagekräftige Lyrics zu Papier zu bringen und irgendwann stehst du auf einer Bühne und die Leute singen genau das, was du zuvor geschrieben hast! Ihr könnt euch nicht vorstellen, was einem das als Musiker bedeutet! Jedenfalls ist es genau dieses Gefühl, welches uns dazu bewogen hat, das Covern sein zu lassen und auf eigene Songs zu setzen. Um nicht falsch verstanden zu werden: Covern macht auch Spaß und es gibt viele saugute Coverbands! Das Spielgefühl ist jedoch ein anderes und das möchten wir nicht mehr missen…

In der zweiten Hälfte unseres Sets präsentierten wir mit „Aldrin“ einen weiteren neuen Song, der auf Anhieb gut ankam. Immer mal wieder wanderten unsere Blicke zur Galerie, wo die Kollegen von LAZURIGHT und Thimo unseren Gig verfolgten. Jürgens Delays waren an diesem Abend erste Sahne und auch der Herr am Lichtpult leistete gute Arbeit. So waren wir direkt traurig, als wir nach „The Thing About You“ die Bühne verlassen mussten. Das Publikum hatte jedoch ein Einsehen und forderte eine Zugabe. Liebend gern! „Show For Me” war unser endgültig letzter Song an diesem Abend. Wir räumten die Bühne für LAZURIGHT und waren, wenn man mal vom ersten Song absieht, hochzufrieden. Definitiv einer der schönsten Auftritte der letzten Monate! Danke Meersburg!!

Im Anschluss präsentierten die Kollegen von LAZURIGHT ihren Stoner-Rock in gewohnt guter Manier. Vor allem Hannis Gitarrensoli und Licks kamen an diesem Abend sehr prägnant rüber. Während also gute Musik von der Bühne tönte, stapften wir durch die Halle und hatten jede Menge Spaß mit verschiedenen Leuten. Besondere Erwähnung verdienen natürlich die Jungs und Mädels rund um die Band DAS BRETT (Anja, Frieder, Felix, Patrick…), Nippels Konstanzer Mitbewohner Sören (übrigens: beschissene Frisur!) und Jojos BA-Kollegen (Cordula, Fritzi, Robert und Andy). Letztere sollten Zeugen eines lustigen Missgeschicks werden: Ein Kerl wollte nach draußen gehen. Der Eingangsbereich der Sommertalhalle besteht zum Großteil aus Glas. Mit genügend Alkohohl im Blut (oder auch nicht?) kann man da schon mal eine Scheibe für Luft halten. Jedenfalls lief der Typ geradewegs in die Fensterfront rein. Aber volle Rotze! Und nicht gerade langsam! Die offene Tür wäre eins weiter gewesen. Tja, so kann’s gehen… 🙂

Nach LAZURIGHT versetzten THE MELLERS die Sommertalhalle mit Ska in Tanzstimmung. Sédon und Carina (die übrigens unserem Jürgen die Haare geschnitten hat) schütteten sich mit Bargetränken voll. Und zwar nicht nur im übertragenen, sondern auch im wörtlichen Sinne, sprich: die Getränke flossen nicht nur in die Münder sondern auch auf die Klamotten. 🙂 Nippel, der während der diesjährigen Fastenzeit eigentlich keinen Alkohol trinkt, entschloss sich aufgrund des schönen Abends, einen Joker zu setzen. 😉 Jürgen, Jojo und Thimo blieben hingegen abstinent, da sie noch Fahren mussten.

Irgendwann strichen wir die Segel und freuten uns beim Abbauen über Rekord-Umsatz an unserem Merchandise-Stand. Unter anderem hatten 16 COLESLAW-Alben ihren Besitzer gewechselt. Die Tatsache, dass nun weitere 16 Leute unsere CD hören, freut uns bei Weitem mehr, als das eingenommene Geld. Ehrenwort! Nun, mit dieser leicht kitschig anmutenden (aber wahren) Aussage, soll dieser Gig Review beendet werden.

Natürlich nicht, bevor wir nicht einigen Leuten gedankt haben: Zu aller erst den Leuten vom Verein Backline Markdorf (Martin und Co.) fürs Engagieren und die professionelle Organisation, Gerhards liebenswerter Mami fürs Merchen, Papa Falkowski für seine stets ehrliche Kritik, Pablo, Thomas, Hanni & Gerhard, den anderen Bands, Moni & Carina, Thimo fürs Fahren und ganz besonders all denen, die mitgesungen haben!

Wie das Mesmerize Festival zu seinem Namen gekommen ist, wisst ihr ja jetzt. Was wir uns nach wie vor fragen, ist, weshalb das gleichnamige SYSTEM OF A DOWN-Album „MeZmerize“ heißt. Ist den Herren da etwa ein Fehler unterlaufen? Wer uns das erklären kann, der möge uns bitte eine Mail schrieben! 😉

Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit, auf Wiedersehn!

05.03.2007

NEUE SONGS

Wir haben mit „Air To Breathe“ und „Aldrin“ zwei brandneue Songs am Start. Bei den kommenden GIGS werden wir diese erstmals live präsentieren. Unter der Rubrik MUSIC könnt ihr euch bereits die Lyrics zu Gemüte führen. Außerdem gibt es dort mit „Closer Tonight“ ab sofort einen weiteren Song unseres Debüt-Albums „The Calming Influence“ als Gratis-Download. Zugreifen!

02.03.2007

PLAY LIVE CONTEST

Das Popbüro Stuttgart veranstaltet in diesem Jahr erstmals den Play Live Contest. Hierfür haben sich knapp 300 Bands aus ganz Baden-Württemberg beworben. Unsere Songs wurden beim Demo-Marathon für gut befunden. Somit haben wir die erste Hürde geschafft und stehen zusammen mit 39 anderen Bands in der Vorrunde. Unser Vorrunden-Konzert geht am 12. Mai 2007 im huGo’s in Ravensburg über die Bühne. Mit dabei sind die Kollegen von FABULOUS ISSUE, LONG JONES, MY REPLY und STROKER ACE. Hier findet ihr weitere Informationen.

13.02.2007

5 JAHRE COLESLAW

Wir wissen es nicht auf den Tag genau, aber an irgendeinem grauen Nachmittag im Februar 2002 haben wir uns zur aller ersten Bandprobe getroffen. Somit wird COLESLAW diesen Monat 5 Jahre alt! Während dieser für uns unglaublich schönen Zeit ist sehr viel passiert.

Wir haben 1 DVD und 2 CDs veröffentlicht, 127 Shows absolviert, über 1000 Tonträger unters Volk gebracht, vor bis zu 1500 Leuten gespielt, ingesamt ungefähr 10000 Kilometer zurückgelegt, über 60000 Besucher auf unsere Homepage gelockt und Sédon hat bei alledem unzählige Drumsticks verschlissen. Wer’s etwas genauer wissen will, der sollte sich unsere History zu Gemüte führen, welche seit heute wieder auf dem neusten Stand ist.

Vielen Dank für eure Unterstützung in den letzten 5 Jahren! Auf weiterhin tolle Zeiten…

06.01.2007

COLESLAW SCHREIBT NEUE SONGS

Nach 30 Shows im vergangenen Jahr werden wir es in den nächsten Wochen etwas ruhiger angehen lassen und uns zu Hause sowie im Proberaum ausgiebig dem Songwriting widmen. Nebenher werden selbstverständlich Gigs für Frühling und Sommer 2007 gebucht. Wir halten euch auf dem Laufenden…

31.12.2006

TOUR DIARY – 29.12.06 | BAD SAULGAU, Stadtforum, Slush Festival

„In Bad Saulgau ist doch eh nix los.“

Diesen Satz hört man nicht selten von Jugendlichen. Nun, wenn man von der recht üppigen Kneipen- und Cafélandschaft und vom Bächtlefest absieht, haben sie damit nicht ganz Unrecht. Gemessen an der Größe Bad Saulgaus sind Partys und Zeltfeste eher Mangelware. Viele benachbarte Dörfer oder kleinere Städte haben in der Hinsicht für Jugendliche mehr zu bieten. Die Betonung liegt auf „für Jugendliche“, denn ältere Generationen oder ganze Familien sind in Bad Saulgau mit Sicherheit bestens bedient, was Kultur und Events anbelangt.

Ausgerechnet in dieser Stadt haben wir vor einigen Jahren eine Rockband gegründet. Obwohl (oder vielleicht auch gerade weil) in Bad Saulgau „nix los“ war, lief die Sache mühelos an. Unsere Konzerte waren von Anfang an fast ausnahmslos sehr gut besucht. Wir dachten uns: Wenn die Leute unsere Musik gerne hören, dann haben sie bestimmt auch nix gegen andere Rockbands! So kam es, dass wir in Bad Saulgau begannen, Festivals zu veranstalten. „Wir“ sind in dem Fall nicht nur Jojo, Nippel und Sédon, sondern auch eine ganze Reihe anderer Leute, doch dazu später mehr. Die Festivals liefen ebenfalls gut. Zu den Highlights zählen bisher mit Sicherheit das Video Release Festival 2004, das Altstadt Festival 2005 sowie unsere Album Release 2006. Es darf ruhig noch ein bisschen mehr sein, dachten wir uns Mitte 2006, als wir mit den Vorbereitungen zu einem Indoor-Festival im Stadtforum begannen, welches am 29. Dezember 2006 stattfinden sollte…

Nun, wir wollen euch nicht unnötig langweilen, indem wir euch die komplette Vorbereitungsarbeit in allen Details schildern. Daher möchten wir euch in diesem Abschnitt nur ein groben Überblick geben (wer sich nur für das Festival an sich und nicht für die Organisation interessiert, kann diesen Abschnitt getrost überspringen): Jojo nahm als Hauptorganisator von Anfang an die Fäden in die Hand und kümmerte sich zunächst ums Stadtforum sowie ums Band-Booking. Nach einiger Zeit stand mit COLESLAW, LAZURIGHT, 5BUGS und ITCHY POOPZKID das Line-Up fest. Jürgen sorgte bereits im Vorfeld dafür, dass wir eine fette PA-Anlage zur Verfügung hatten. Nippel hatte irgendwann die Idee, das Ganze „Slush Festival“ zu nennen. Im Sommer machte sich in erster Linie er, aber auch Jojo, auf Sponsorensuche. Als der Festivalname und die Sponsoren feststanden, entwarf Thimo Flyer und Plakate, welche nach der Fertigstellung sofort in Druck gingen. Holger stellte derweil eine Slush Festival-Homepage ins Netz, um deren Inhalte sich fortan Jojo kümmerte. Beim Flyer verteilen und Plakate aufhängen waren alle tatkräftig beteiligt. Jojo versorgte die Presse mit wichtigen Informationen und kümmerte sich um den Vorverkauf. Dank viel Werbung lief letzterer enorm gut. Als das Festival in greifbare Nähe rückte, buchte Nippel 15 Betten in einem Bad Saulgauer Internat, wo die Bands untergebracht werden sollten. Nadja stellte eine Catering-Liste zusammen. Jürgen machte sich über den Anlagen-Transport Gedanken. Einen Tag vor dem Festival hatten wir die unglaubliche Zahl von 500 Vorverkaufskarten unter die Leute gebracht. Aus diesem Grund verlegten wir das Slush Festival kurzentschlossen in den großen Saal des Stadtforums, da wir im kleinen Saal bereits mit dem Vorverkauf an die Kapazitätsgrenzen gestoßen waren. Mit diesem beruhigendenden Gedanken im Hinterkopf begannen wir mit den Aufbauarbeiten. Unter der Regie von Jojo zogen alle an einem Strang. Was die technische Seite anbelangt, sorgte Jürgen für die Koordination. Vom MIDNIGHT SPECIAL-LKW wurde ein Traversensystem samt PA- und Lichtanlage angeliefert. Ein Mitglied der MIDNIGHT SPECIAL-Crew, Flori Reisch und Jürgen bauten alles auf. Getsch, Jojo, Nippel, Stefan und vor allem Sédon packten kräftig mit an. Alexandra bereitete eine Verlosungsaktion vor. Olli Schäfer vom Stadtforum machte freiwillig Überstunden und überprüfte, ob der Bühnenaufbau auch in allen Belangen den Sicherheitsvorgaben entsprach. Backline und FOH wurden mit einem Bus, den wir von Gärtnermeister Dieter Braun geliehen hatten, angekarrt und ebenfalls gemeinsam aufgebaut. Am Tag des Slush Festivals besorgte Sédon am frühen Morgen Absperrgitter für die Bühne. Stefan, Alexandra, Moni und Nippel überzogen die Betten im Internat. Im Stadtforum richtete Nadja mit Hilfe von Moni und Alexandra den Backstage- und Cateringbereich her – zum großen Teil mit selbst gemachten Salaten. Jojo steuerte Snacks wie Schokoriegel und Obst bei. Gaisi und Manne versorgten den Backstagebereich mit Getränken und ließen gegen Abend Spätzle mit Geschnetzeltem von einem Party-Service kommen. Gaisis Crew errichtete im Saal eine Theke und übernahm den Ausschank. Stefan und Jojo hängten im ganzen Gebäude verschiedene Hinweis-Schilder auf. Jürgen und Thimo arbeiteten während den Soundchecks am FOH. Um 17.45 wurden die Pforten geöffnet. Stefan, Alexandra, Moni, Thomas Friedrich, Jojo und Nippel versuchten die wartenden Leute so schnell wie möglich abzufertigen. Trotzdem bildete sich eine lange Menschenschlange. Jonne und Stefan W. fungierten als Türsteher. Im Großen und Ganzen klappte der Einlass reibungslos. Trotzdem musste immer mal wieder diskutiert werden, weil der ein oder andere Konzertgänger die Einlassbedingungen nicht erfüllte. Wer sich jetzt angesprochen fühlt: Bitte informiert euch künftig im Vorfeld, was es zu beachten gilt! Ihr erspart uns und euch eine Menge Ärger…

Um 18.40 Uhr wurden Nippel und Jojo von Holger abgelöst und konnten sich auf ihren bevorstehenden Gig vorbereiten. Hinter der Bühne trafen sie sich mit Jürgen und Sédon und kippten einen Jägermeister. Wenig später stand Jürgen am FOH und legte unser Intro in den CD-Spieler. Vor der Bühne warteten über 550 gespannte Leute. Wir rockten gegen 19.00 Uhr mit „Me Again“ und „Never Ending Chain“ los. Es war ein tolles Gefühl, vor so vielen Leuten auf der Bühne zu stehen. Überall blickte man in bekannte Gesichter. Jojo bedankte sich bei den Besuchern fürs Kommen. Da die Stimmung zunächst etwas verhalten blieb, forderte Nippel die Meute beim Song „Here And Now“ zum Springen auf und schon ging’s mächtig ab. Hatten wir im Vorfeld aufgrund der Organisationsarbeit kaum Konzentration für unseren Gig gefunden, so war unsere Anspannung plötzlich wie weggeblasen. Wir zeigten uns in Bestform und rockten souverän durch unser Programm. Zeitweise wurde gesungen und mitgeklatscht, dass es eine wahre Freude war! In Anbetracht der frühen Stunde war die Stimmung mit Sicherheit schon enorm gut. Wir waren jedenfalls sehr zufrieden, als wir nach „The Thing About You“ die Bühne verließen und das Publikum lautstark nach einer Zugabe verlangte. Wir präsentierten „Closer Tonight“. Beim allerletzten Song namens „Just Asking“ schafften wir es, das Publikum in ein klatschendes Meer zu verwandeln. Ein unglaublich schöner Gig! Wir bedankten uns und räumten hochzufrieden die Bühne. Als gastgebende Band hatten wir die Meute bestens auf eine lange Rocknacht eingestimmt. Die Leute waren heiß auf die anderen Combos und so sollte das auch sein…

Wir fanden im Anschluss nur bedingt Zeit, uns die anderen Combos anzuschauen, da es auch nach unserem Gig jede Menge zu tun gab. Die Getränke im Backstagebereich mussten nachgefüllt werden, an der Kasse musste jemand sitzen, Equipment musste durch die Gegend getragen werden und so weiter und so fort. Trotzdem begaben wir uns immer mal wieder auf die Galerie des Stadtforums, um die Shows der anderen Bands zu genießen. Was sich vor unseren Augen abspielte, bereitete uns große Freude! Es soll an dieser Stelle gar nicht erst der Versuch unternommen werden, die nachfolgenden Shows in allen Details zu beschreiben. Jeder Festivalbesucher soll seine eigenen Eindrücke behalten! Es ist ohnehin nur bedingt möglich, ein Rockfestival und die dazugehörige Stimmung in Worte zu fassen. Von daher zu jeder Band nur ein paar Anmerkungen:

Die Kollegen von LAZURIGHT präsentierten neben einem brandneuen Song in erster Linie die Stücke ihrer aktuellen EP „Silver Side Alien Zoo“. Man merkt dem Rock-Vierer aus Tuttlingen und Neuhausen in allen Belangen deutlich an, dass in diesem Jahr jede Menge Shows gespielt wurden. Drummer Tommy und seine Mannen zeigten eine souveräne Vorstellung und große Spielfreude. Die Stimmung im Publikum blieb ähnlich gut wie schon bei unserem Gig und konnte gegen Schluss sogar gesteigert werden. Zu groovenden Stoner-Rock-Riffs und rauem Gesang wurde fleißig Pogo getanzt. Frontmann Gerhard war die Freude bei seinen Ansagen deutlich ins Gesicht geschrieben. Er fand kaum Worte und ließ daher lieber seine Musik sprechen… 🙂

Mit den 5BUGS aus Berlin ging’s ebenso routiniert weiter. Eine absolut spielstarke Band, die das Publikum vor allem durch den ausdrucksstarken Gesang sofort in ihren Bann zog! Neben alten Klassikern wurden auch einige Songs des neuen Albums „Tomorrow I’ll Play God“ gespielt. Soundmäßig war die Show der 5BUGS mit Sicherheit der Höhepunkt des Abends. Die treibenden Drums und die filigranen Riffs tönten dermaßen differenziert aus den Boxen, dass selbst Jürgen und Thimo neidlos anerkannten, dass da ein absoluter Profi am Mischpult stand. Das Publikum ging sehr gut mit. Sogar die hinteren Reihen kamen mehr und mehr in Fahrt.

Mittlerweile waren über 700 Leute anwesend und das Slush Festival somit restlos ausverkauft! Nippel musste an der Kasse mehrere Leute abweisen: „Sorry, wir dürften keinen mehr reinlassen. Nächstes Jahr früher kommen!“ Als die 5BUGS ihren Gig beendet hatten, betraten Jojo und Manne die Bühne, um unter allen Vorverkaufskarten-Besitzern verschiedene Merchandise-Artikel wie CDs und T-Shirts zu verlosen.

Zu guter (!) Letzt enterten ITCHY POOPZKID die Bühne. In Bad Saulgau seit langem keine Unbekannten mehr, bewegten sich die drei Punkrocker auf sicherem Terrain und konnten sich von der ersten Sekunde an auf ein singfreudiges und textsicheres Publikum verlassen. Sibbi, Dani und Tobi holzten dermaßen auf der Bühne rum, dass selbst langjährige Fans ins Staunen kamen. Wie kann man so abgehen und doch so sauber spielen? In der zweiten Hälfte des Gigs kam es zur sogenannten „Wall of Death“. Das Publikum drängte sich nach rechts beziehungsweise nach links und bildete in der Mitte eine freie Gasse. Sobald der dargebotene Song richtig losging, hüpften beide Seiten wie von Sinnen ineinander rein. Trotz der wilden Pogo-Schlacht, hielten sich die Schäden in Grenzen: Ein Mädchen stürzte in Glasscherben. Ein Junge kugelte sich die Schulter aus und musste ins Krankenhaus. Beides für sich mit Sicherheit schmerzhaft, aber in Anbetracht der gewaltigen Stimmung insgesamt doch eher glimpflich. Die Itchys präsentierten auch den ein oder anderen neuen Song ihres Anfang 2007 erscheinenden, zweiten Albums. Zu guter Letzt gab’s den Live-Klassiker „As Long As I Feel Fine“ auf die Ohren, wo gehüpft wurde, als gäbe es kein Morgen! Eine derart ausgelassene Rockkonzertstimmung gab es in Bad Saulgau garantiert noch nie… 😀

Ausnahmsweise soll dieser Gig Review auf seinem Zenith beendet werden, denn wer will nach so einem bombastischen Konzertabend schon von langweiligen Abbauarbeiten hören? Vermutlich keiner, zumal sowieso alles ähnlich lief, wie beim Aufbau…

Jojo, Nippel, Sédon und Jürgen verbeugen sich tief vor folgenden Leuten: Holger, Thimo, Stefan, Nadja, Alexandra, Moni, Carina, Stefan W., Jonne, Getsch, Thomas Friedrich, Dieter Braun, Magge, Karle, Schaf, Miche Hepp und der Schwäbischen Zeitung, Henning & allen anderen Fotografen, unseren Müttern, Olli & dem TBG-Team, Manne, Gaisi & seinem Team, Flori & seinem Kollegen, dem MIDNIGHT SPECIAL-Mann, dem Türschließer und allen Flyer-Verteilern. Du hast zum Gelingen des Slush Festivals beigetragen und wurdest bei dieser Aufzählung vergessen? Unter beschwerden@coleslaw-music.de kannst du deinem Unmut freien Lauf lassen! Ernsthaft! 🙂

Großer Dank geht an die Jungs von LAZURIGHT, ITCHY POOPZKID und 5BUGS für ihre arschtretenden und professionellen Shows.

Am meisten möchten wir jedoch jedem einzelnen Besucher des Slush Festivals danken! Durch euren Support habt ihr diesen Abend zu etwas ganz Besonderem gemacht! Wir sind überwältigt von der bombastischen Resonanz! Dank euch dürfte einer Neuauflage des Slush Festivals eigentlich nichts im Wege stehen, aber alles zu seiner Zeit… 😉

„Die Klimaerwärmung schreitet voran.“

Da es in der zweiten Jahreshälfte von 2006 kein einziges Mal richtig geschneit hat, können wir dem nur zustimmen. Der Name „Slush Festival“ [„Slush“ ist ein englisches Wort und bedeutet so viel wie Schneematsch] war dieses Jahr also nicht gerade passend…

„In Bad Saulgau ist doch eh nix los.“

Spätestens seit dem Slush Festival dürfte klar sein: Das ist Schnee von gestern…