08.11.2004

TOUR DIARY – 06.11.04 | ESSLINGEN, Schmiede, Kneipennacht

Habt ihr euch jemals gefragt, ob es schwer ist, einen Gig Review zu schreiben? Ja, habt ihr?? Gut, dass ist nämlich eine durchaus berechtigte Frage! Manchmal sitzt man tatsächlich vor einem weißen Blatt und weiß nicht wie anfangen. Tja und dann fängt man halt an, indem man sagt, dass man nicht weiß, wie man anfangen soll – und schon hat man nen Anfang… 🙂

Für die Kneipennacht in Esslingen liehen wir uns wieder nen Sprinter mit neun Sitzplätzen aus. Als klar war, dass Jojo und Änsge nicht im Bus mitfahren, weil sie vorhatten direkt von Laupheim nach Esslingen zu kommen, ging die Mitfahrerzahl glei mol nauf en da Plus nai: Neben Nippel und Sédon waren Manne, Raidi, Bauser, Claudi, Bine und Thimo am Start! Somit ging das Einladen ziemlich flott und wir konnten losdüsen. Da Jojo wie gesagt in Laupheim war, übernahm Nippel diesmal das Steuer.

Dank der vielen Mitfahrer verlief die Fahrt sehr kurzweilig. Man sülzte über dies und das und das und jenes und freute sich, als irgendwo unterwegs ein kleiner Junge in einem Garten mit seinem Fußball dribbelte und genau im Moment unserer Vorbeifahrt kräftig auf die Fresse flog. 🙂

In Esslingen angekommen tuckerten wir durch Schmale Gässchen bis wir schließlich in der Milchstraße (die hieß wirklich so) angekommen waren. Da keiner von uns ortskundig war, ging die Orientierung glei mol na en da Minus nai und wir mussten uns den Weg erfragen. Nippel fragte eine junge Frau nach der „Schmiede“. Sie hatte keine Ahnung. Auch nicht, als er nach dem Saturn fragte. Sind schon komische Leute, diese Außerirdischen. Durch die Milchstraße laufen, aber keine Ahnung vom Saturn haben! Nach kurzem Irrflug bogen wir beim Planeten Melmak rechts ab und parkten unser Ufo vor der Schmiede.

War eine nette Kneipe! Obwohl sie recht klein war, hatte sie eine Live-Bühne und eine Tanzfläche und irgendwie fast schon Club-Charakter. Unter galaktischem Nieselregen schleppten wir unser Equipment aus dem Bus und beamten es auf die Bühne. Inzwischen waren auch Jojo und Änsge eingetroffen. Während unsere Mitfahrer sich langweilten, checkten wir in aller Ruhe Sound und ließen uns von Thimo beratschlagen. Da der Hunger mit der Zeit nauf ging en da Plus nei, suchten wir anschließen ein zünftiges Restaurant auf und aßen dort zu Abend. Schmeckte hervorragend! Als Bauser entdeckte, dass bei den Kässpätzle ein Bier inbegriffen war, kam Stimmung auf… 🙂

Zurück in der Schmiede begrüßten wir zunächst mal Nora und Eva – ihres Zeichens Maskenbildnerin bzw. Friseuse bei unserem Videodreh. Cool, dass ihr extra wegen uns hergefahren seid! Wir ließen uns von Chef Mike an der Bar mit Getränken umsorgen und freuten uns jedes Mal, wenn er ein Bier öffnete: Er warf die Bierdeckel einfach in die Luft. Von einem überdimensionalem Magneten wurden diese dann an die Decke gesaugt! Wir waren restlos begeistert und tranken das ein oder andere Bier allein dieses Magneten wegen… 🙂

Um halb neun ging’s schließlich los: Wir intonierten vor vollem Haus unser Unplugged-Programm. Unser Sound gefiel. Nach einer guten Stunde fuhren wir die schweren Geschütze auf und rockten durch die Songs unserer CD. Susi verkaufte unsere Scheiben derweil fleißig an der Kasse. Dank dem sehr aufmerksam zuhörenden Publikum (was bei einer Kneipennacht nicht selbstverständlich ist) machte es irrsinnig Spaß! In den Spielpausen unterhielten wir uns mit zig Leuten (zum Beispiel mit Steffi und Judith) und freuten uns über das rege Interesse an unserer CD. Obwohl die Stimmung durchweg ordentlich war, ging die Zuhörerzahl gegen Ende unseres Gigs na en da Minus nai. Okay, das war gelogen. Das ginge ja gar nicht! Ähm… es wurden etwas weniger Leute und wir kamen etwas früher als sonst zum Schluss. So versteht’s jeder!! Auch die Esslinger, die sich beim Lesen dieses Gig Reviews wahrscheinlich fragen: Haben die ein Rad ab?? 🙂

Wir drehten eine Runde (schon komisch, dass die das immer mit sich machen lassen…) durch die Schmiede und bauten anschließend ab. Während Jojo und Änsge gleich losdüsten, begaben sich die anderen noch zu Chef Mike an die Bar. Dieser war über den großen Besucheransturm während des Abends sehr zufrieden und schenkte fleißig Spirituosen aus (nur am Rande: es erübrigt sich wohl zu sagen, was ein großer Besucheransturm rückwirkend für den Lohn bedeutet). Da alle außer Nippel fleißig kippten, ging die Fahrtüchtigkeit na en da Minus nai…

Thimo hatte währenddessen mit Raidis Plastikhund einen Heidenspaß: Ständig war er irgendwo unterwegs und hielt das offene Maul des Hundes jedem Passanten vor die Nase. Alle musste einen Zahn drücken. Wer den falschen erwischte, wurde von dem Plastikhund gebissen. Ein unglaublicher Spaß für Jung und Alt! Kann man nur weiterempfehlen!! 🙂

Gegen halb drei düsten wir schließlich los. Dank dem strömenden Regen ging die Sicht na en da Minus nai. DJ Done legte im Bus fetzige Rockmusik auf und hielt tapfer Busfahrer Nippel wach. Doch irgendwann wurde auch Zitrone vom Schlaf übermannt und so fuhr Nippel einen Bus voll betrunkene Schläfer durch die regnerische Nacht. Gegen halb fünf kamen wir am Stinnes an und schleppten die Anlage zurück in unseren Proberaum. Raidi, der noch beim Abendessen im Restaurant über die Höhe unserer Gage erstaunt gewesen war, packte kräftig mit an und kommentierte schließlich: „Nippel, du hattest recht! Eigentlich ist das echt nicht viel Geld!“ 🙂

Naja, jedenfalls ist es genug, dass wir drei Idioten Wochenende für Wochenende durch die Lande fahren und uns die Nächte um die Ohren hauen – nur um die Leute mit unserer Musik zu erfreuen! Was wäre die Musik ohne Idealismus?? Vermutlich würde sie nicht über Holzmichel-Niveau hinauskommen…

Nun ja, genug des Eigenlobs! Jedenfalls macht uns jeder Auftritt und das ganze drum herum tierisch Spaß! Wenn man dann noch so eine schlagkräftige Truppe wie in Esslingen dabei hat, um so mehr…

Dank euch ging unser 66. Auftritt nauf en da Plus nai: Manne, Thimo, Raidi, Bauser, Bine, Claudi, Änsge, Chef Mike & Belegschaft, CD-Verkäuferin Susi, Nora, Eva und Herr Heinzelmann.