06.07.2008

TOUR DIARY – 04.07.08 | RENHARDSWEILER, Zelt

Im Rahmen einer Jubiläumsfeier des Musikvereins Renhardsweiler wurden wir für die am Freitag stattfindende Rocknacht engagiert. Jürgen und Sédon trafen sich bereits nachmittags im Zelt. Da der Bühnenaufbau noch nicht komplett war, mussten die beiden mitanpacken. Roadi Tobi legte sich ebenfalls mächtig ins Zeug, so dass es vorwärts ging. Gegen später konnten auch Jojo und noch später Nippel ins Zelt kommen. Wir checkten Sound, waren nicht hundertprozentig zufrieden, aber es war zumindest in Ordnung.

Auch DJ TROPICANA, der an diesem Abend auflegen sollte, war am Start. Mit ihm und einigen anderen hatten wir im Anschluss an den Soundcheck jede Menge Spaß hinter dem Zelt. Dort war nämlich eine regelrechte Junikäfer-Invasion ausgebrochen: Dutzende, ja Hunderte der Krabbeltiere flogen durch die Gegend und klammerten sich mit Vorliebe irgendwo fest. Vor allem Jürgen wurde von ihnen beglückt, da er ein knallgelbes T-Shirt anhatte. Nippel sorgte für Gelächter, als er einige Junikäfer einfing und mit gezielten Würfen ins Frauenklo beförderte.

Das riesige Festzelt füllte sich zunächst äußerst zäh. Gegen 22.00 Uhr waren maximal 150 Leute da. Wir warteten folglich zunächst ab und legten erst gegen 23.15 Uhr mit „The Thing About You“ vor knapp 500 Leuten los. Allerdings standen davon (wenn man von den „üblichen Verdächtigen“ absieht) die wenigsten vor der Bühne. Die ersten Songs spielten wir souverän. Danach war irgendwie der Wurm drin. Wir leisteten uns jede Menge Patzer und schafften es einfach nicht, mehr Leute vor die Bühne bzw. Stimmung ins Zelt zu bringen. Immerhin stand zu unserer großen Freude Stiehle (Ex-ORANGE CRUSH) vor der Bühne und fand Gefallen an unserem Sound. Markus freute sich über „Never Ending Chain“ (Radadadadada…) und Eva dachte sich wohl: „Mensch, lasst doch einfach mich ans Schlagzeug sitzen!“ Da gibt es nix schön zu reden – dieser Gig war definitiv nicht das gelbe vom Ei, wenngleich der letzte Song („Show For Me“) wenigstens einen versöhnlichen Abschluss darstellte.

Nach der Show ging’s mit DJ TROPICANA und Songs aus verschiedenen Jahrzehnten weiter. Auch er hat mit Sicherheit schon stimmungsgeladenere Partys gesehen, aber es ist halt auch kein leichtes Unterfangen, in ein mit 500 Leuten bestenfalls halbvolles Zelt Stimmung zu bringen.

Nachdem wir uns unterhalten hatten, was an diesem Abend alles schief gelaufen war, versuchten wir die Show abzuhaken und das Beste aus der Party zu machen. Es wurde dann doch noch ganz lustig. Wir unterhielten uns an der Bar mit allen möglichen Leuten, die teilweise erst gegen 1.00 Uhr auf das Fest gekommen waren. Jojo, der zurzeit an seiner Diplomarbeit schreibt, ging relativ bald nach Hause. Auch Jürgen musste bald die Sachen packen, da er bereits am nächsten Morgen für MIDNIGHT SPECIAL auf der Matte stehen musste. Sédon und Nippel blieben.

Gegen 4.00 Uhr war kaum mehr jemand im Zelt. Nur noch eine handvoll der Festorganisatoren sowie ein orange gekleideter Feuerwehrmann. Sédon stellte ihn auf die Probe und zündete mit seinem Feuerzeug ein Plakat an, welches nach einigen Sekunden kräftig loderte. Sédon zu Nippel: „Ich bin mal gespannt, wie lange er braucht, um den Brand zu löschen!“ Und siehe da: Binnen weniger Sekunden hatte der Feuerwehrmann, obwohl er am anderen Ende des Zeltes stand, den Brand entdeckt und eilte schnellen Schrittes daher. Er riss das Plakat von der Wand und trampelte das Feuer aus. Obwohl sich Sédon und Nippel um die nächste Ecke verzogen hatten, kapierte der Feuerwehrmann sofort, was Sache war, und maulte die beiden an. Sédon meinte verteidigend: „Hey, ich wollte nur testen, ob du das merkst!“ Der Feuerwehrmann war daraufhin immer noch leicht sauer, aber man merkte, wie er innerlich grinste. 🙂 Jedenfalls: Sorry für den Blödsinn und Hut ab vor der Präsenz!

Irgendwann in den frühen Morgenstunden setzten sich Sédon und Nippel in Sédons Karre und hörten jede Menge Musik. Als gerade ALTER BRIDGE aus den Boxen hämmerte, meinte ein angetrunkener Sédon: „Hmm, ich weiß nicht, ob hier heute bessere Stimmung gewesen wäre, wenn ALTER BRIDGE gespielt hätten!“ In Anbetracht unserer spielerischen Leistung ist diese Aussage zwar völlig verwegen, aber von der Tendenz her wohl trotzdem richtig…

Um 6.15 Uhr wurden Nippel und Sédon dankenswerterweise von Carina abgeholt, die im Anschluss zur Arbeit musste.

Wir danken: Wolfgang Disam und den anderen Organisatoren des MV Renhardsweiler, der Belegschaft an der Bar und am Woiza-Stand, Roadi Tobi, Moni fürs Kamera bedienen, Carina fürs Abholen, dem Feuerwehrmann und diesmal ganz besonders den „üblichen Verdächtigen“! 🙂