01.11.2008

COLESLAW IM STUDIO

Es ist endlich so weit: Ziemlich genau drei Jahre nach den Recording-Sessions zu unserem Debüt-Album „The Calming Influence“ sind wir wieder im Maraton Studio zu Gange, um unsere dritte CD aufzunehmen! Einmal mehr setzen wir auf das bewährte Producer-Team Thimo Strobel und Holger Fiesel. Wir haben uns vorgenommen, euch diesmal mehr Einblicke zu geben, als das bei unseren bisherigen Produktionen der Fall war, und werden euch Schritt für Schritt auf dem Laufenden halten…

06.10.2008

UTTENWEILER FÄLLT AUS

Das Benefizfestival, welches am kommenden Samstag (11. Oktober) in Uttenweiler hätte stattfinden sollen, wurde von Seiten des Veranstalters kurzfristig abgesagt.

08.09.2008

TOUR DIARY – 06.09.08 | OSTRACH, Rock The Village

Diesen Sommer meint es der Wettergott nicht gut mit uns: Die beiden Gigs in Renhardsweiler und in Kisslegg finden in großen Zelten statt – und die Sonne gibt alles! In Daugendorf und in Ostrach spielen wir hingegen richtige Open Air-Konzerte – und es regnet in Strömen! Tja, so kann’s gehen…

In Ostrach musste bereits die erste Band des Abends, eine lokale Covercombo namens VOLUME 7, gegen den Regen ankämpfen und versuchte mit Songs von 3 DOORS DOWN, GREEN DAY und Co. die Leute bei Stange zu halten. Erfreulich fanden wir, dass die Jungs um Frontmann Simon auch einige selten gecoverte Stücke und nicht nur „Gassenhauer“ im Programm hatten.

Da es auf der Bühne, die aus einem LKW-Anhänger bestand, sehr nass herging, hatten die Veranstalter um Liedermacher PETER SCHÄFER mittels Tape und Folie eine abenteuerliche Konstruktion an die Bühnendecke geklebt, in der sich das Wasser sammelte. Das Ganze musste zwar regelmäßig von den Stagehands „entleert“ werden, funktionierte aber unerwartet gut. Die Bühne war fortan trocken und die Gefahr eines Kurzschlusses durch plötzlichen Wassereinbruch war gebannt! 🙂

Bei den über 160 Konzerten, die wir mittlerweile spielen durften, haben wir schon allerhand witzige Backstagebereiche (angefangen vom Vorlesungssaal bis hin zur Rumpelkammer) gesehen. Ein Rathaus war bislang allerdings noch nicht dabei! Ein Hoch auf die Organisatoren! 🙂 Jojo saß eine ganze Weile im Backstagebereich und unterhielt sich mit den sympathischen Kollegen von BENZIN. Done und Nippel waren eher bei Sam am Imbiss- und Weizenstand zu Gange…

Nach VOLUME 7 legten die Jungs von BENZIN mit ihrem wortwitzigen Deutschpunk und ihrem (sofern man ansagenfreudige Bands mag) nicht weniger wortwitzigen Gelaber los. Auch unser Jojo wurde in einer Ansage über Ostracher Surfbrettfahrer (!) ins BENZIN-Programm integriert! 😉 Die Leute vor der Bühne hatten Spaß, harrten mit Regenschirmen tapfer aus und sorgten, wenn man die Wetterumstände bedenkt, für gute Stimmung.

Auch als wir im Anschluss die Bühne betraten, war einigen Leuten die Freude nicht vergangen und die Stimmung blieb gut. Der Regen ließ zum Glück etwas nach. Dankenswerterweise stellte sich BENZIN-Tontechniker Schlotti auch bei uns hinters Mischpult und ersetze Jürgen, der an diesem Abend für MIDNIGHT SPECIAL an den Reglern drehte.

Wir rockten durch unser Programm und präsentierten uns bis auf ein paar vereinzelte (aber derbe!) Ausnahmen recht souverän. Ostrachs Musikkenner Nummer 1 stand direkt vor der Bühne und freute sich mit einem Bier in der Hand über den „bluesigen Einschlag“ unserer neueren Songs. Auch die Jungs von VOLUME 7 fanden sichtlich Gefallen an unserem Sound. Nippel und Jojo grinsten sich von Zeit zu Zeit an, weil Sédon Probleme mit seinem wegrutschenden Schlagzeug hatte. Die Rache folgte prompt: Ob Absicht oder nicht, sei dahingestellt. Jedenfalls ließ Sédon einen Drumstick brechen und feuerte diesen geradewegs in Nippels Kreuz. 🙂 Um Mitternacht beendeten wir mit „Air To Breathe“ und „Never Ending Chain“ unser Set und sagten „Danke“. Trotz des Regenwetters war das Ostrach-Konzert im Rückblick ein Gig der Kategorie: Lieber WENIGE Leute, die VIEL Interesse mitbringen, als umgekehrt! Die gemütliche Atmosphäre tat ihr Übriges…

Nach unserem Gig düste Jojo nach Hause. Sédon und Nippel begaben sich noch zu einem Getränk ins traute Heim von Ostrachs Musikkenner Nummer 1. Wie in diesem Domizil des Öfteren üblich, legte der Hausherr diverse Tonträger auf und fragte nach deren Interpreten. Nippel erntete Anerkennung, als er bei einem IGGY POP-Song GREEN DAY als Begleitband heraushörte und diverse Stücke von PAUL SIMON benennen konnte. Bei einer anderen CD hörte Sédon, trotz eines untypischen, englischsprachigen Songs, sofort die Stimme von HERBERT GRÖNEMEYER heraus. An einem Tonträger bissen sich die beiden jedoch die Zähne aus! Nach längerem Herumraten lüftete der Hausherr das Geheimnis: Es handelte sich um eine alte Aufnahme von GENESIS. Tja, offenbar gab es Zeiten, in denen diese Band ausgesprochen innovativ war und der Gesang von Mr. COLLINS einen nicht automatisch an SWR3 denken ließ. Mit diesem Hörtipp wollen wir euch aus diesem Gig Review entlassen… 😉

Natürlich erst, nachdem wir uns bei ein paar Leuten bedankt haben: Bei Peter, Sam und allen anderen vom Veranstaltungsteam, bei Schlotti fürs Mischen, bei den anderen Bands, bei den Leuten am Verpflegungsstand und last but not least bei Ostrachs Musikkenner Nummer 1! 🙂

07.09.2008

NEUES BANDLOGO & SONGWRITING

Wie ihr wisst, werden wir noch in diesem Jahr unsere dritte CD aufnehmen. Zu diesem Anlass haben wir uns von Matthias von Season Zero ein neues Bandlogo kreieren lassen. Das Ergebnis kann sich, wie wir finden, sehen lassen! Lob und Kritik könnt ihr wie immer im Gästebuch äußern!

Ansonsten sind wir derzeit mit Songwriting beschäftigt. Voraussichtlich werden fünf Songs den Weg auf die geplante EP finden. Drei davon sind bereits fertig und zwei weitere in der Mache. Selbstverständlich halten wir euch über den Entstehungsprozess unserer neuen Scheibe auf dem Laufenden…

28.08.2008

SLUSH FESTIVAL #3

Am 27. Dezember 2008 veranstalten wir mit unserem Team bereits zum dritten Mal das Slush Festival im Stadtforum Bad Saulgau. Nachdem wir als Band im letzten Jahr pausiert haben, werden wir bei der diesjährigen Auflage wieder selbst auf der Bühne stehen und dabei ein paar brandneue Songs präsentieren. Wir freuen uns auf eine grandiose Rockparty mit euch!

Hier ist das komplette Line Up im Überblick:

EMIL BULLS
ONE SIDE SMILE
GOODBYE FAIRBANKS
COLESLAW

Infos zu den Bands, zum Kartenvorverkauf, zu den Einlassbedingungen usw. findet ihr hier.

24.08.2008

TOUR DIARY – 22.08.08 | DAUGENDORF, Donautal Festival

Sédon schipperte an jenem Freitagmittag (nachdem er die Spätfolgen des vorabendlichen Go-In-Besuches halbwegs verdaut hatte) zu Nippel, um dessen Backline abzuholen. Später schipperten er und Jojo gen Daugendorf, um die Backline aufzubauen und einen Soundcheck vorzubereiten. Nippel schipperte an jenem Nachmittag im wahrsten Sinne des Wortes und zwar mit einem riesigen Floß auf der Isar (Betriebsausflug). Es war alles genau geplant: Nippel hatte sein Auto an der Floßausstiegstelle in München geparkt, um direkt nach der Ankunft ins 200 km entfernte Daugendorf düsen zu können. Blöd nur, dass die beiden „Flößer“, die das Floß steuerten, einer tückischen Strömung nicht Herr wurden und das Wassergefährt nach einer heftigen Kollision mit dem Ufer geradewegs in ein Wehr setzten, anstatt den für die Floßfahrt vorgesehenen Kanal zu benutzen. Tja, so kann’s gehen! Nippel und seine 50 Mitfahrer saßen also fest. Aber mal so richtig. Es verging ca. eine Stunde Zeit, bis endlich die Feuerwehr eintraf und mit der Evakuierung des Floßes beginnen konnte. Diese zog sich extrem lange hin, weil das kleine Rettungsboot natürlich nur eine handvoll Leute transportieren konnte und das bekannte Prinzip „Frauen und Kinder zuerst“ selbstverständlich eingehalten wurde. So kam es also zu dem (im Nachhinein lustigen) Bild, dass Nippel wenige Stunden vor unserem Auftritt mit einer Schwimmweste bekleidet auf einem Floß mitten in der Isar stehen musste und von einer Brücke aus von der Klatschpresse (Sommerloch?) abgelichtet wurde. In seiner linken Hand hielt er einen Bierkrug. Mit seiner rechten Hand hielt er sich ein Handy ans Ohr: „Hi Jojo, Nippel hier. Jetzt hör mir mal gut zu, ich erzähl dir jetzt keine Scheiße…“

Das Ende von der Geschichte war, dass Nippel schließlich von der Feuerwehr ans Ufer gebracht wurde. Da zu diesem Zeitpunkt (Gott sei Dank!) ein Gewitter aufzog, wurde die Floßfahrt abgebrochen. Nippel und seine Arbeitskollegen wurden mit einem Reisebus zur Floßausstiegstelle gefahren, wo Nippel in seine Karre hüpfte und für die nächsten zwei Stunden das Gaspedal durchdrückte. Während er die A96 entlang preschte, schleppten Jojo und Sédon die Backline auf die Bühne und begannen mit dem Soundcheck.

Gegen 20.30 Uhr stand auch Nippel auf der Bühne und eine halbe Stunde später begann auch schon unser Konzert. Da soll noch einer sagen, wie seien nicht pünktlich! 🙂 Wir rockten mit „The Thing About You“ los und konnten ca. drei Dutzend Leute vor die Bühne locken. Ein paar weitere Dutzend standen weiter hinten bzw. quer übers Festivalgelände verteilt. Der Grund für die mäßige Besucherzahl war mit Sicherheit wetterbedingt. Die Veranstalter des Donautal Festivals haben diesbezüglich seit Jahren Pech und auch 2008 mal wieder einen Regentag erwischt. Dabei gilt es aus COLESLAW-Sicht zu bedenken: Wenn es nicht geregnet hätte, wäre Nippels Floßfahrt nach dem Ganzen Heckmeck wahrscheinlich noch fortgesetzt worden. Dann wären zwar mehr Leute aufs Donautal Festival gekommen, aber dafür hätte COLESLAW nicht gespielt. ALANIS MORISETTE würde an dieser Stelle singen: „Isn’t it ironic??“… 😉

Wir gaben auf der Bühne unser Bestes und heizten den anwesenden Leuten (in Kooperation mit dem riesigen Lagerfeuer, das links neben der Bühne loderte) kräftig ein. Am Mischpult drehte nicht Jürgen (Frankreich-Urlaub), sondern Alex an den Knöpfen. Jojo hatte seine helle Freude daran, den Lichttechniker herumzukommandieren: „Können wir bitte nochmals Licht aufs Publikum haben? Ohhh, danke!“ 😉 Wir präsentierten im Großen und Ganzen eine solide Show und hatten viel Spaß. Sédon sah sich gegen Ende des Sets jedoch außerstande „Never Ending Chain“ zu spielen und so ging es in Daugendorf eben ohne das ansonsten obligatorische „Radadadadada“ mit „Air To Breathe“ in den wohlverdienten Feier(!)abend.

Nach uns enterten die alten Haudegen von TOS die Bühne, während im Anschluss die Headliner von BENZIN ihren wortwitzgeladenen Deutsch-Punk präsentierten. Ganz am Schluss hatten die auftrittserfahrenen Lokalmatadoren von SHERIFF die Ehre und trugen in Polizeiuniformen und mit viel Hingabe ihren „Cop’n’Roll“ vor.

Das „Drumherum“ auf Ralf Kopps Donautal Festival stimmte: Während die anderen Bands in die Instrumente hämmerten, vertrieben wir uns die Zeit mit Zuhören, Essen und Trinken und hielten uns über weite Strecken im Backstage-Bereich in Form eines Busses auf. Das war so ein roter Ami-Schul-Bus, wie es ihn beispielsweise bei den Simpsons gibt. Wenn man sich dazu noch Ralf Kopp am Steuer vorstellt, schwirrt einem zwangsläufig das Liedchen „Ein Hoch auf unsern Busfahrer“ im Kopf herum… 😉

Jojo schäkerte eine ganze Weile mit den Netten Jungs von BENZIN und strich gegen 1.00 Uhr die Segel. Sédon und Nippel saßen mit weiblicher Begeleitung auf der Busrückbank. Einer aß Schokolade, der andere trank Alkohohl. Wer von den beiden was tat, erschließt sich dem aufmerksamen Gig Review-Leser von selbst. 😉

Als SHERIFF ihre Show beendet hatten und schweißgebadet in den Backstage-Bus zurückkehrten, gingen Sédon und Nippel nach draußen und schleppten ihre Backline zu den Autos. Nippel, der bereits seit Tagen eine alte Matratze in seinem Corsa durch die Gegend karrte, meinte zu Sédon: „Mist, so passt ja meine Bassbox gar nicht ins Auto! Kannst du die wieder mitnehmen?“ – Sédon: „Nö, das geht nicht, ich will heute Nacht in meinem Auto pennen!“ Hmmmmmmm, hahahahahaha, wie geil! Klingelt’s bei euch? Bei uns hat’s auch ein paar Sekunden gedauert, aber dann war klar, was zu tun ist: Wir luden die Bassbox in Nippels Corsa und die Matratze natürlich in Sédons Golf! 🙂

Gegen halb drei sagte auch Nippel „Tschüss“ und düste von Dannen. Sédon frönte noch kräftig dem Rock’n’Roll und feierte mit den Kollegen von SHERIFF den „Cop’n’Roll“ bis schließlich Ralf Kopp dem Treiben ein Ende setzte. Sédon torkelte zu seinem Golf und konnte dort auf einer äußerst bequemen Federkern-Matratze nächtigen. Tja, manchmal passt eben doch alles zusammen! 🙂

Ende gut, alles gut.

Mal wieder gilt es Danke zu sagen: Ralf Kopp und dem gesamten Festival-Team für den tollen Abend und die gute Verpflegung, Alex vom FOH fürs Mischen und last but no least den anderen Bands für das gute Miteinander und das stressfreie „Backline teilen“.

12.08.2008

TOUR DIARY – 10.08.08 | KISSLEGG, Sportplatz, Get Stoked Open Air

Kleine Vorgeschichte: Unser Drummer Sédon und unser Mischer Jürgen hatten in der Woche vor diesem Auftritt mit dem Mountainbike die Alpen überquert – und zwar komplett ohne EPO! Eine respektable Leistung! Sédon feierte diesen sportlichen Erfolg gebührend auf dem Altstadtfest. Blöd nur, dass am nächsten Morgen bereits um 10.00 Uhr eine Bandprobe anstand. Sédon auf dem Altstadtfest zu Nippel: „Ich kann morgen früh sicher nicht fahren! Kannst du mich um viertel vor zehn abholen?“ Nippel hatte natürlich vollstes Verständnis und willigte ein. So kam es, wie es kommen musste: Done feierte die ganze Nacht und versumpfte schließlich in der Mausefalle. Als Nippel am nächsten Morgen um viertel vor zehn bei ihm auf der Matte stand, lag Sédon betrunken im Bett und schlief tief und fest. Sédons Mama fand das Ganze mal wieder überhaupt nicht zum Lachen und schimpfte wie der Teufel: „Wia kama au so saufa??“ Nippel versuchte sie (wie immer bei solchen Vorkommnissen) zu beruhigen und wartete geduldig, bis sich Sédon gerichtet hatte. In der Zwischenzeit telefonierte er mit Jojo: „Bist du schon im Bandraum?“ – „Ich wollte gerade losfahren!“ – „Lass dir Zeit, Sédon war gestern zu lange auf dem Altstadtfest und liegt noch im Bett!“ – „Nee, oder?“ Kurzum: Ein ganz normaler Arbeitstag bei der Kapelle COLESLAW! 🙂

Irgendwann waren wir dann aber alle im Stinnes und probten unser Set durch. Sédon zeigte ausgesprochene Spielfreude und trommelte so lange, bis sein Rausch nachließ. Als auch Jürgen am Start war, fuhren wir nach Kisslegg zum Get Stoked Open Air. Unterwegs aßen wir in Weingarten zu Mittag. Bei den Geschichten, die Jojo vom Wacken (böses Metal-Festival) erzählte, konnte einem echt der Appetit vergehen…

In Kisslegg angekommen, erfuhren wir, dass sich das Programm aufgrund der Absage einer Band um eine Stunde nach hinten verschob. Somit hatten wir keinen Zeitdruck mehr und konnten es gemütlich angehen lassen. Tja, wenn wir das gewusst hätten, hätte Sédon eine Stunde länger schlafen können. So musste er sich eben mit Konter-Bieren begnügen. Immerhin waren die umsonst!

Um 16.00 Uhr enterten wir als dritte Band des Tages die Bühne. Direkt vor uns hatten die Kollegen von PARKER LEWIS (inklusive neuem Gitarristen) das Festivalgelände gerockt. Nach ihrem Pop-Punk ging’s nun also etwas härter weiter. Das Festivalpublikum war bereits von zwei Tagen Rock’n’Roll-Leben gezeichnet und ungefähr so fit wie unser Schlagzeuger. 🙂 Auch wenn gerade einmal knapp 40 Leute vor der Bühne standen, war die Stimmung gut. Ein paar aufmerksame Zugucker, ein paar textsichere Sängerinnen, ein paar Pogotänzer – das Publikum war bunt gemischt, als wir erstaunlich souverän durch unser Set rockten. Vor allem Sédon spielte in Anbetracht seines Zustandes eine sehr geile Show. Tja, wer die Alpen bezwingt, meistert eine Rockshow offenbar mühelos! Ist da etwa doch EPO im Spiel? Schätzungsweise nicht, denn kurz vor Ende des Sets bat ein sichtlich erschöpfter Sédon seine Bandkollegen, den für ihn sehr anstrengenden Song „Never Ending Chain“ wegzulassen. Das Publikum war trotzdem zufrieden.

Im Anschluss packten wir unsere Sachen und unterhielten uns mit den coolen Kollegen von FURASOUL, die wir einige Wochen zuvor bei einem gemeinsamen Konzert in Aalen kennen gelernt hatten.

Zum Abschuss des Tages begaben wir unser erneut auf das Bad Saulgauer Altstadtfest, wo sich der Bad Saulgauer Rocknachwuchs (MIND YOUR HEAD) bei einem Newcomerfestival präsentierte.

Danke: Tobi, Mülli und dem gesamten Team von Get Stoked, Crispin für seine tatkräftige Unterstützung beim Verladen der Backline, Alex fürs Fotografieren und dir für das Lesen dieses Gig Reviews!

01.08.2008

PLANET UNITY

Am vergangenen Montag haben wir unplugged auf dem Kulturufer in Friedrichshafen gespielt. Unser Konzert wurde von dem Internetradiosender Planet Unity live übertragen und wird auch in den nächsten Tagen nochmals gesendet. Wer Lust hat, kann ja ab und an in den Sender reinhören!

30.07.2008

TOUR DIARY – 28.07.08 | FRIEDRICHSHAFEN, Kulturufer, Musikmuschel ***UNPLUGGED***

Das Kulturufer in Friedrichshafen ist schon so weit wir denken können eine tolle Sache. Mehrfach waren wir in den vergangenen Jahren als Besucher dort gewesen. Umso schöner ist es, wenn man dann plötzlich eine Einladung erhält, selbst auf dem Kulturufer zu spielen.

Nach kurzer Diskussion war klar, dass wir unplugged auftreten werden. Wir packten also erneut die Setlist unserer (eigentlich bereits beendeten) Unplugged-Tour aus und düsten in Nippels Karre an den Bodensee. Wir waren an diesem Tag nur zu dritt unterwegs (also ohne Jürgen und ohne Anhang) und hatten außer ein bisschen Holz in Form von Akustik-Gitarre, Akustik-Bass und Cajon nix dabei. Das genossen wir sehr! Schließlich sind wir es gewohnt, Boxen und allerhand technischen Krempel herumzuschleppen. Diesmal beschränkten wir uns aufs Wesentliche. Auf die Essenz. Auf das Gerüst. Auf „Haut und Knochen“, wie die FOO FIGHTERS metaphorisch zu sagen pflegen.

Wir kamen gut gelaunt in Friedrichshafen an, spazierten bei sommerlichem Wetter die Uferpromenade entlang und begaben uns in die Musikmuschel – von uns auch liebevoll „Musikmuschi“ genannt. Falls jemand die Musikmuschel nicht kennt: Das ist eine große, überdachte Open Air-Bühne. Das Ding heißt Musikmuschel, weil die Konstruktion (vor allem die Überdachung) aussieht wie eine überdimensionale Muschel. So gesehen ist unsere Bezeichnung „Musikmuschi“ ziemlich daneben, aber warum erzähl ich das eigentlich?

Wir stellten unser Holz auf die Bühne und schüttelten die Hände von Tontechniker Martin und Veranstalterin Mandy. Die hat einen dicken Bauch. Normalerweise ist es unhöflich, den Bauch einer Frau als dick zu bezeichnen – es sei denn: Bingo, Mandy erwartet ein Kind! Wir wünschen bereits jetzt alles Gute! Deutschland braucht mehr Kinder, die Gitarre, Bass und Schlagzeug spielen! Wenn die Mama noch mit dickem Bauch Konzerte veranstaltet, sind die Voraussetzungen denkbar gut! 🙂

Auch abgesehen von den netten Ansprechpartnern vor Ort war alles bestens. Wir bekamen einen Kasten gekühlte Getränke auf die Bühne gestellt und erhielten zudem diverse Essens- und Trinkgutscheine für die Uferpromenade. Die PA-Anlage war amtlich und Tontechniker Martin sehr kompetent, so dass der Soundcheck wie am Schnürchen ging.

Um 18.00 Uhr legten wir mit „The Thing About You“ los. Schon nach wenigen Minuten bildete sich eine Menschentraube vor der Musikmuschel. Viele Passanten (auch ältere Generationen) blieben fasziniert stehen und fanden Gefallen an unseren Unplugged-Songs. Martin tastete sich am Mischpult vorsichtig an unsere Musik heran und steuerte zunehmend Hall- und Delay-Effekte bei. Die Stimmung und überhaupt die gesamte Atmosphäre waren vorzüglich. Jojo fragte nur mal kurz: „Geht’s euch gut?“ und es folgte tosender Applaus. Während wir an dem lauen Sommerabend unser Set präsentierten, hatten wir einen herrlichen Blick auf den Bodensee und wurden bisweilen von kleinen Wassertröpfchen erfrischt, die von einer riesigen Fontäne im See stammten und von Zeit zu Zeit vom Wind auf die Bühne geweht wurden. Richteten wir unsere Augen ein bisschen weiter nach unten, blickten wir in ein paar bekannte, sehr viele unbekannte, aber ausnahmslos zufriedene Gesichter, die sich unserem Sound hingaben. Vereinzelt wurde sogar getanzt. Musikerherz, was willst du mehr? Kurzum: Der Gig am Kulturufer war eine Unplugged-Show wie sie im Buche steht! Ein sehr schönes Konzert, das natürlich (wie alle schönen Konzerte) viel zu schnell vorbei ging…

Im Anschluss an unsere Show, die übrigens live auf dem Internetradiosender Planet Unity übertragen worden war, wechselten ein paar COLESLAW-CDs ihre Besitzer. Hmm, hoffentlich sind die Leute nicht geschockt, wenn das Ding mit „Me Again“ losbricht! Naja, notfalls müssen sie halt zu Track 6 oder 10 weiterskippen… 😉

Nachdem wir unser Zeug hinter der Bühne verstaut hatten, wurden wir von Planet Unity um ein kurzes Interview gebeten. Diesen Wunsch erfüllten wir natürlich gerne. Sédon redete wie ein Wasserfall, aber das kennen wir ja von ihm…

Da Tontechniker Martin gerade Pause hatte, spazierten wir mit ihm an der Uferpromenade entlang und gingen gemeinsam Essen. Schließlich sind wir Schwaben und da wäre es ein Jammer, wenn man Essensgutscheine verfallen lassen würde! 😉

Nach Feschwuschd bzw. Gyrospfanne verabschiedeten wir uns und spazierten mit unseren Instrumenten zurück zum Parkhaus. Unterwegs gab es Lob und Schulterklopfen. Sédons Cajon wurde von einem netten Herrn genauestens inspiziert. Der Kerl kannte sich offenbar sehr gut aus und hat nach eigenen Worten bereits selber ein Cajon gebaut. Schließlich sagten wir „Tschüss“ und hüpften in Nippels Karre. Wir fuhren durch einen abendlichen Sommerregenschauer zurück nach Saulgau, während ELVIS PRESLEY aus den Boxen schmachtete…

Für ein sehr schönes Unplugged-Konzert und einen herausragenden Abend bedanken wir uns bei: Mandy und dem gesamten Molke-Team, Mischer Martin und seinem Kollegen sowie bei Marc und der Interview-Dame.

Übrigens: Unser Sédon ist ja in Fachkreisen auch als „Kantlma“ bekannt. Da er demnächst mit seinem Mountainbike die Alpen überqueren wird, sind wir in Friedrichshafen auf die Idee gekommen, dass er im Falle eines Absturzes zum „Roima“ werden könnte. Das wollen wir natürlich nicht hoffen, aber wir möchten bei dieser Gelegenheit trotzdem darauf hinweisen, dass „Roi“ eines der geilsten Wörter ist, das die schwäbische Sprache hergibt! Wir fanden dieses Wort den ganzen Tag über so lustig, dass wir ernsthaft mit dem Gedanken spielen, ein Nebenprojekt (schwäbischer Metal) mit dem Namen ROI BLACK ins Leben zu rufen! Findet ihr nicht witzig?? Wir schon! 🙂