UTTENWEILER FÄLLT AUS
Das Benefizfestival, welches am kommenden Samstag (11. Oktober) in Uttenweiler hätte stattfinden sollen, wurde von Seiten des Veranstalters kurzfristig abgesagt.
Das Benefizfestival, welches am kommenden Samstag (11. Oktober) in Uttenweiler hätte stattfinden sollen, wurde von Seiten des Veranstalters kurzfristig abgesagt.
Diesen Sommer meint es der Wettergott nicht gut mit uns: Die beiden Gigs in Renhardsweiler und in Kisslegg finden in großen Zelten statt – und die Sonne gibt alles! In Daugendorf und in Ostrach spielen wir hingegen richtige Open Air-Konzerte – und es regnet in Strömen! Tja, so kann’s gehen…
In Ostrach musste bereits die erste Band des Abends, eine lokale Covercombo namens VOLUME 7, gegen den Regen ankämpfen und versuchte mit Songs von 3 DOORS DOWN, GREEN DAY und Co. die Leute bei Stange zu halten. Erfreulich fanden wir, dass die Jungs um Frontmann Simon auch einige selten gecoverte Stücke und nicht nur „Gassenhauer“ im Programm hatten.
Da es auf der Bühne, die aus einem LKW-Anhänger bestand, sehr nass herging, hatten die Veranstalter um Liedermacher PETER SCHÄFER mittels Tape und Folie eine abenteuerliche Konstruktion an die Bühnendecke geklebt, in der sich das Wasser sammelte. Das Ganze musste zwar regelmäßig von den Stagehands „entleert“ werden, funktionierte aber unerwartet gut. Die Bühne war fortan trocken und die Gefahr eines Kurzschlusses durch plötzlichen Wassereinbruch war gebannt! 🙂
Bei den über 160 Konzerten, die wir mittlerweile spielen durften, haben wir schon allerhand witzige Backstagebereiche (angefangen vom Vorlesungssaal bis hin zur Rumpelkammer) gesehen. Ein Rathaus war bislang allerdings noch nicht dabei! Ein Hoch auf die Organisatoren! 🙂 Jojo saß eine ganze Weile im Backstagebereich und unterhielt sich mit den sympathischen Kollegen von BENZIN. Done und Nippel waren eher bei Sam am Imbiss- und Weizenstand zu Gange…
Nach VOLUME 7 legten die Jungs von BENZIN mit ihrem wortwitzigen Deutschpunk und ihrem (sofern man ansagenfreudige Bands mag) nicht weniger wortwitzigen Gelaber los. Auch unser Jojo wurde in einer Ansage über Ostracher Surfbrettfahrer (!) ins BENZIN-Programm integriert! 😉 Die Leute vor der Bühne hatten Spaß, harrten mit Regenschirmen tapfer aus und sorgten, wenn man die Wetterumstände bedenkt, für gute Stimmung.
Auch als wir im Anschluss die Bühne betraten, war einigen Leuten die Freude nicht vergangen und die Stimmung blieb gut. Der Regen ließ zum Glück etwas nach. Dankenswerterweise stellte sich BENZIN-Tontechniker Schlotti auch bei uns hinters Mischpult und ersetze Jürgen, der an diesem Abend für MIDNIGHT SPECIAL an den Reglern drehte.
Wir rockten durch unser Programm und präsentierten uns bis auf ein paar vereinzelte (aber derbe!) Ausnahmen recht souverän. Ostrachs Musikkenner Nummer 1 stand direkt vor der Bühne und freute sich mit einem Bier in der Hand über den „bluesigen Einschlag“ unserer neueren Songs. Auch die Jungs von VOLUME 7 fanden sichtlich Gefallen an unserem Sound. Nippel und Jojo grinsten sich von Zeit zu Zeit an, weil Sédon Probleme mit seinem wegrutschenden Schlagzeug hatte. Die Rache folgte prompt: Ob Absicht oder nicht, sei dahingestellt. Jedenfalls ließ Sédon einen Drumstick brechen und feuerte diesen geradewegs in Nippels Kreuz. 🙂 Um Mitternacht beendeten wir mit „Air To Breathe“ und „Never Ending Chain“ unser Set und sagten „Danke“. Trotz des Regenwetters war das Ostrach-Konzert im Rückblick ein Gig der Kategorie: Lieber WENIGE Leute, die VIEL Interesse mitbringen, als umgekehrt! Die gemütliche Atmosphäre tat ihr Übriges…
Nach unserem Gig düste Jojo nach Hause. Sédon und Nippel begaben sich noch zu einem Getränk ins traute Heim von Ostrachs Musikkenner Nummer 1. Wie in diesem Domizil des Öfteren üblich, legte der Hausherr diverse Tonträger auf und fragte nach deren Interpreten. Nippel erntete Anerkennung, als er bei einem IGGY POP-Song GREEN DAY als Begleitband heraushörte und diverse Stücke von PAUL SIMON benennen konnte. Bei einer anderen CD hörte Sédon, trotz eines untypischen, englischsprachigen Songs, sofort die Stimme von HERBERT GRÖNEMEYER heraus. An einem Tonträger bissen sich die beiden jedoch die Zähne aus! Nach längerem Herumraten lüftete der Hausherr das Geheimnis: Es handelte sich um eine alte Aufnahme von GENESIS. Tja, offenbar gab es Zeiten, in denen diese Band ausgesprochen innovativ war und der Gesang von Mr. COLLINS einen nicht automatisch an SWR3 denken ließ. Mit diesem Hörtipp wollen wir euch aus diesem Gig Review entlassen… 😉
Natürlich erst, nachdem wir uns bei ein paar Leuten bedankt haben: Bei Peter, Sam und allen anderen vom Veranstaltungsteam, bei Schlotti fürs Mischen, bei den anderen Bands, bei den Leuten am Verpflegungsstand und last but not least bei Ostrachs Musikkenner Nummer 1! 🙂
Wie ihr wisst, werden wir noch in diesem Jahr unsere dritte CD aufnehmen. Zu diesem Anlass haben wir uns von Matthias von Season Zero ein neues Bandlogo kreieren lassen. Das Ergebnis kann sich, wie wir finden, sehen lassen! Lob und Kritik könnt ihr wie immer im Gästebuch äußern!
Ansonsten sind wir derzeit mit Songwriting beschäftigt. Voraussichtlich werden fünf Songs den Weg auf die geplante EP finden. Drei davon sind bereits fertig und zwei weitere in der Mache. Selbstverständlich halten wir euch über den Entstehungsprozess unserer neuen Scheibe auf dem Laufenden…
Am 27. Dezember 2008 veranstalten wir mit unserem Team bereits zum dritten Mal das Slush Festival im Stadtforum Bad Saulgau. Nachdem wir als Band im letzten Jahr pausiert haben, werden wir bei der diesjährigen Auflage wieder selbst auf der Bühne stehen und dabei ein paar brandneue Songs präsentieren. Wir freuen uns auf eine grandiose Rockparty mit euch!
Hier ist das komplette Line Up im Überblick:
EMIL BULLS
ONE SIDE SMILE
GOODBYE FAIRBANKS
COLESLAW
Infos zu den Bands, zum Kartenvorverkauf, zu den Einlassbedingungen usw. findet ihr hier.
Sédon schipperte an jenem Freitagmittag (nachdem er die Spätfolgen des vorabendlichen Go-In-Besuches halbwegs verdaut hatte) zu Nippel, um dessen Backline abzuholen. Später schipperten er und Jojo gen Daugendorf, um die Backline aufzubauen und einen Soundcheck vorzubereiten. Nippel schipperte an jenem Nachmittag im wahrsten Sinne des Wortes und zwar mit einem riesigen Floß auf der Isar (Betriebsausflug). Es war alles genau geplant: Nippel hatte sein Auto an der Floßausstiegstelle in München geparkt, um direkt nach der Ankunft ins 200 km entfernte Daugendorf düsen zu können. Blöd nur, dass die beiden „Flößer“, die das Floß steuerten, einer tückischen Strömung nicht Herr wurden und das Wassergefährt nach einer heftigen Kollision mit dem Ufer geradewegs in ein Wehr setzten, anstatt den für die Floßfahrt vorgesehenen Kanal zu benutzen. Tja, so kann’s gehen! Nippel und seine 50 Mitfahrer saßen also fest. Aber mal so richtig. Es verging ca. eine Stunde Zeit, bis endlich die Feuerwehr eintraf und mit der Evakuierung des Floßes beginnen konnte. Diese zog sich extrem lange hin, weil das kleine Rettungsboot natürlich nur eine handvoll Leute transportieren konnte und das bekannte Prinzip „Frauen und Kinder zuerst“ selbstverständlich eingehalten wurde. So kam es also zu dem (im Nachhinein lustigen) Bild, dass Nippel wenige Stunden vor unserem Auftritt mit einer Schwimmweste bekleidet auf einem Floß mitten in der Isar stehen musste und von einer Brücke aus von der Klatschpresse (Sommerloch?) abgelichtet wurde. In seiner linken Hand hielt er einen Bierkrug. Mit seiner rechten Hand hielt er sich ein Handy ans Ohr: „Hi Jojo, Nippel hier. Jetzt hör mir mal gut zu, ich erzähl dir jetzt keine Scheiße…“
Das Ende von der Geschichte war, dass Nippel schließlich von der Feuerwehr ans Ufer gebracht wurde. Da zu diesem Zeitpunkt (Gott sei Dank!) ein Gewitter aufzog, wurde die Floßfahrt abgebrochen. Nippel und seine Arbeitskollegen wurden mit einem Reisebus zur Floßausstiegstelle gefahren, wo Nippel in seine Karre hüpfte und für die nächsten zwei Stunden das Gaspedal durchdrückte. Während er die A96 entlang preschte, schleppten Jojo und Sédon die Backline auf die Bühne und begannen mit dem Soundcheck.
Gegen 20.30 Uhr stand auch Nippel auf der Bühne und eine halbe Stunde später begann auch schon unser Konzert. Da soll noch einer sagen, wie seien nicht pünktlich! 🙂 Wir rockten mit „The Thing About You“ los und konnten ca. drei Dutzend Leute vor die Bühne locken. Ein paar weitere Dutzend standen weiter hinten bzw. quer übers Festivalgelände verteilt. Der Grund für die mäßige Besucherzahl war mit Sicherheit wetterbedingt. Die Veranstalter des Donautal Festivals haben diesbezüglich seit Jahren Pech und auch 2008 mal wieder einen Regentag erwischt. Dabei gilt es aus COLESLAW-Sicht zu bedenken: Wenn es nicht geregnet hätte, wäre Nippels Floßfahrt nach dem Ganzen Heckmeck wahrscheinlich noch fortgesetzt worden. Dann wären zwar mehr Leute aufs Donautal Festival gekommen, aber dafür hätte COLESLAW nicht gespielt. ALANIS MORISETTE würde an dieser Stelle singen: „Isn’t it ironic??“… 😉
Wir gaben auf der Bühne unser Bestes und heizten den anwesenden Leuten (in Kooperation mit dem riesigen Lagerfeuer, das links neben der Bühne loderte) kräftig ein. Am Mischpult drehte nicht Jürgen (Frankreich-Urlaub), sondern Alex an den Knöpfen. Jojo hatte seine helle Freude daran, den Lichttechniker herumzukommandieren: „Können wir bitte nochmals Licht aufs Publikum haben? Ohhh, danke!“ 😉 Wir präsentierten im Großen und Ganzen eine solide Show und hatten viel Spaß. Sédon sah sich gegen Ende des Sets jedoch außerstande „Never Ending Chain“ zu spielen und so ging es in Daugendorf eben ohne das ansonsten obligatorische „Radadadadada“ mit „Air To Breathe“ in den wohlverdienten Feier(!)abend.
Nach uns enterten die alten Haudegen von TOS die Bühne, während im Anschluss die Headliner von BENZIN ihren wortwitzgeladenen Deutsch-Punk präsentierten. Ganz am Schluss hatten die auftrittserfahrenen Lokalmatadoren von SHERIFF die Ehre und trugen in Polizeiuniformen und mit viel Hingabe ihren „Cop’n’Roll“ vor.
Das „Drumherum“ auf Ralf Kopps Donautal Festival stimmte: Während die anderen Bands in die Instrumente hämmerten, vertrieben wir uns die Zeit mit Zuhören, Essen und Trinken und hielten uns über weite Strecken im Backstage-Bereich in Form eines Busses auf. Das war so ein roter Ami-Schul-Bus, wie es ihn beispielsweise bei den Simpsons gibt. Wenn man sich dazu noch Ralf Kopp am Steuer vorstellt, schwirrt einem zwangsläufig das Liedchen „Ein Hoch auf unsern Busfahrer“ im Kopf herum… 😉
Jojo schäkerte eine ganze Weile mit den Netten Jungs von BENZIN und strich gegen 1.00 Uhr die Segel. Sédon und Nippel saßen mit weiblicher Begeleitung auf der Busrückbank. Einer aß Schokolade, der andere trank Alkohohl. Wer von den beiden was tat, erschließt sich dem aufmerksamen Gig Review-Leser von selbst. 😉
Als SHERIFF ihre Show beendet hatten und schweißgebadet in den Backstage-Bus zurückkehrten, gingen Sédon und Nippel nach draußen und schleppten ihre Backline zu den Autos. Nippel, der bereits seit Tagen eine alte Matratze in seinem Corsa durch die Gegend karrte, meinte zu Sédon: „Mist, so passt ja meine Bassbox gar nicht ins Auto! Kannst du die wieder mitnehmen?“ – Sédon: „Nö, das geht nicht, ich will heute Nacht in meinem Auto pennen!“ Hmmmmmmm, hahahahahaha, wie geil! Klingelt’s bei euch? Bei uns hat’s auch ein paar Sekunden gedauert, aber dann war klar, was zu tun ist: Wir luden die Bassbox in Nippels Corsa und die Matratze natürlich in Sédons Golf! 🙂
Gegen halb drei sagte auch Nippel „Tschüss“ und düste von Dannen. Sédon frönte noch kräftig dem Rock’n’Roll und feierte mit den Kollegen von SHERIFF den „Cop’n’Roll“ bis schließlich Ralf Kopp dem Treiben ein Ende setzte. Sédon torkelte zu seinem Golf und konnte dort auf einer äußerst bequemen Federkern-Matratze nächtigen. Tja, manchmal passt eben doch alles zusammen! 🙂
Ende gut, alles gut.
Mal wieder gilt es Danke zu sagen: Ralf Kopp und dem gesamten Festival-Team für den tollen Abend und die gute Verpflegung, Alex vom FOH fürs Mischen und last but no least den anderen Bands für das gute Miteinander und das stressfreie „Backline teilen“.
Kleine Vorgeschichte: Unser Drummer Sédon und unser Mischer Jürgen hatten in der Woche vor diesem Auftritt mit dem Mountainbike die Alpen überquert – und zwar komplett ohne EPO! Eine respektable Leistung! Sédon feierte diesen sportlichen Erfolg gebührend auf dem Altstadtfest. Blöd nur, dass am nächsten Morgen bereits um 10.00 Uhr eine Bandprobe anstand. Sédon auf dem Altstadtfest zu Nippel: „Ich kann morgen früh sicher nicht fahren! Kannst du mich um viertel vor zehn abholen?“ Nippel hatte natürlich vollstes Verständnis und willigte ein. So kam es, wie es kommen musste: Done feierte die ganze Nacht und versumpfte schließlich in der Mausefalle. Als Nippel am nächsten Morgen um viertel vor zehn bei ihm auf der Matte stand, lag Sédon betrunken im Bett und schlief tief und fest. Sédons Mama fand das Ganze mal wieder überhaupt nicht zum Lachen und schimpfte wie der Teufel: „Wia kama au so saufa??“ Nippel versuchte sie (wie immer bei solchen Vorkommnissen) zu beruhigen und wartete geduldig, bis sich Sédon gerichtet hatte. In der Zwischenzeit telefonierte er mit Jojo: „Bist du schon im Bandraum?“ – „Ich wollte gerade losfahren!“ – „Lass dir Zeit, Sédon war gestern zu lange auf dem Altstadtfest und liegt noch im Bett!“ – „Nee, oder?“ Kurzum: Ein ganz normaler Arbeitstag bei der Kapelle COLESLAW! 🙂
Irgendwann waren wir dann aber alle im Stinnes und probten unser Set durch. Sédon zeigte ausgesprochene Spielfreude und trommelte so lange, bis sein Rausch nachließ. Als auch Jürgen am Start war, fuhren wir nach Kisslegg zum Get Stoked Open Air. Unterwegs aßen wir in Weingarten zu Mittag. Bei den Geschichten, die Jojo vom Wacken (böses Metal-Festival) erzählte, konnte einem echt der Appetit vergehen…
In Kisslegg angekommen, erfuhren wir, dass sich das Programm aufgrund der Absage einer Band um eine Stunde nach hinten verschob. Somit hatten wir keinen Zeitdruck mehr und konnten es gemütlich angehen lassen. Tja, wenn wir das gewusst hätten, hätte Sédon eine Stunde länger schlafen können. So musste er sich eben mit Konter-Bieren begnügen. Immerhin waren die umsonst!
Um 16.00 Uhr enterten wir als dritte Band des Tages die Bühne. Direkt vor uns hatten die Kollegen von PARKER LEWIS (inklusive neuem Gitarristen) das Festivalgelände gerockt. Nach ihrem Pop-Punk ging’s nun also etwas härter weiter. Das Festivalpublikum war bereits von zwei Tagen Rock’n’Roll-Leben gezeichnet und ungefähr so fit wie unser Schlagzeuger. 🙂 Auch wenn gerade einmal knapp 40 Leute vor der Bühne standen, war die Stimmung gut. Ein paar aufmerksame Zugucker, ein paar textsichere Sängerinnen, ein paar Pogotänzer – das Publikum war bunt gemischt, als wir erstaunlich souverän durch unser Set rockten. Vor allem Sédon spielte in Anbetracht seines Zustandes eine sehr geile Show. Tja, wer die Alpen bezwingt, meistert eine Rockshow offenbar mühelos! Ist da etwa doch EPO im Spiel? Schätzungsweise nicht, denn kurz vor Ende des Sets bat ein sichtlich erschöpfter Sédon seine Bandkollegen, den für ihn sehr anstrengenden Song „Never Ending Chain“ wegzulassen. Das Publikum war trotzdem zufrieden.
Im Anschluss packten wir unsere Sachen und unterhielten uns mit den coolen Kollegen von FURASOUL, die wir einige Wochen zuvor bei einem gemeinsamen Konzert in Aalen kennen gelernt hatten.
Zum Abschuss des Tages begaben wir unser erneut auf das Bad Saulgauer Altstadtfest, wo sich der Bad Saulgauer Rocknachwuchs (MIND YOUR HEAD) bei einem Newcomerfestival präsentierte.
Danke: Tobi, Mülli und dem gesamten Team von Get Stoked, Crispin für seine tatkräftige Unterstützung beim Verladen der Backline, Alex fürs Fotografieren und dir für das Lesen dieses Gig Reviews!
Am vergangenen Montag haben wir unplugged auf dem Kulturufer in Friedrichshafen gespielt. Unser Konzert wurde von dem Internetradiosender Planet Unity live übertragen und wird auch in den nächsten Tagen nochmals gesendet. Wer Lust hat, kann ja ab und an in den Sender reinhören!
Das Kulturufer in Friedrichshafen ist schon so weit wir denken können eine tolle Sache. Mehrfach waren wir in den vergangenen Jahren als Besucher dort gewesen. Umso schöner ist es, wenn man dann plötzlich eine Einladung erhält, selbst auf dem Kulturufer zu spielen.
Nach kurzer Diskussion war klar, dass wir unplugged auftreten werden. Wir packten also erneut die Setlist unserer (eigentlich bereits beendeten) Unplugged-Tour aus und düsten in Nippels Karre an den Bodensee. Wir waren an diesem Tag nur zu dritt unterwegs (also ohne Jürgen und ohne Anhang) und hatten außer ein bisschen Holz in Form von Akustik-Gitarre, Akustik-Bass und Cajon nix dabei. Das genossen wir sehr! Schließlich sind wir es gewohnt, Boxen und allerhand technischen Krempel herumzuschleppen. Diesmal beschränkten wir uns aufs Wesentliche. Auf die Essenz. Auf das Gerüst. Auf „Haut und Knochen“, wie die FOO FIGHTERS metaphorisch zu sagen pflegen.
Wir kamen gut gelaunt in Friedrichshafen an, spazierten bei sommerlichem Wetter die Uferpromenade entlang und begaben uns in die Musikmuschel – von uns auch liebevoll „Musikmuschi“ genannt. Falls jemand die Musikmuschel nicht kennt: Das ist eine große, überdachte Open Air-Bühne. Das Ding heißt Musikmuschel, weil die Konstruktion (vor allem die Überdachung) aussieht wie eine überdimensionale Muschel. So gesehen ist unsere Bezeichnung „Musikmuschi“ ziemlich daneben, aber warum erzähl ich das eigentlich?
Wir stellten unser Holz auf die Bühne und schüttelten die Hände von Tontechniker Martin und Veranstalterin Mandy. Die hat einen dicken Bauch. Normalerweise ist es unhöflich, den Bauch einer Frau als dick zu bezeichnen – es sei denn: Bingo, Mandy erwartet ein Kind! Wir wünschen bereits jetzt alles Gute! Deutschland braucht mehr Kinder, die Gitarre, Bass und Schlagzeug spielen! Wenn die Mama noch mit dickem Bauch Konzerte veranstaltet, sind die Voraussetzungen denkbar gut! 🙂
Auch abgesehen von den netten Ansprechpartnern vor Ort war alles bestens. Wir bekamen einen Kasten gekühlte Getränke auf die Bühne gestellt und erhielten zudem diverse Essens- und Trinkgutscheine für die Uferpromenade. Die PA-Anlage war amtlich und Tontechniker Martin sehr kompetent, so dass der Soundcheck wie am Schnürchen ging.
Um 18.00 Uhr legten wir mit „The Thing About You“ los. Schon nach wenigen Minuten bildete sich eine Menschentraube vor der Musikmuschel. Viele Passanten (auch ältere Generationen) blieben fasziniert stehen und fanden Gefallen an unseren Unplugged-Songs. Martin tastete sich am Mischpult vorsichtig an unsere Musik heran und steuerte zunehmend Hall- und Delay-Effekte bei. Die Stimmung und überhaupt die gesamte Atmosphäre waren vorzüglich. Jojo fragte nur mal kurz: „Geht’s euch gut?“ und es folgte tosender Applaus. Während wir an dem lauen Sommerabend unser Set präsentierten, hatten wir einen herrlichen Blick auf den Bodensee und wurden bisweilen von kleinen Wassertröpfchen erfrischt, die von einer riesigen Fontäne im See stammten und von Zeit zu Zeit vom Wind auf die Bühne geweht wurden. Richteten wir unsere Augen ein bisschen weiter nach unten, blickten wir in ein paar bekannte, sehr viele unbekannte, aber ausnahmslos zufriedene Gesichter, die sich unserem Sound hingaben. Vereinzelt wurde sogar getanzt. Musikerherz, was willst du mehr? Kurzum: Der Gig am Kulturufer war eine Unplugged-Show wie sie im Buche steht! Ein sehr schönes Konzert, das natürlich (wie alle schönen Konzerte) viel zu schnell vorbei ging…
Im Anschluss an unsere Show, die übrigens live auf dem Internetradiosender Planet Unity übertragen worden war, wechselten ein paar COLESLAW-CDs ihre Besitzer. Hmm, hoffentlich sind die Leute nicht geschockt, wenn das Ding mit „Me Again“ losbricht! Naja, notfalls müssen sie halt zu Track 6 oder 10 weiterskippen… 😉
Nachdem wir unser Zeug hinter der Bühne verstaut hatten, wurden wir von Planet Unity um ein kurzes Interview gebeten. Diesen Wunsch erfüllten wir natürlich gerne. Sédon redete wie ein Wasserfall, aber das kennen wir ja von ihm…
Da Tontechniker Martin gerade Pause hatte, spazierten wir mit ihm an der Uferpromenade entlang und gingen gemeinsam Essen. Schließlich sind wir Schwaben und da wäre es ein Jammer, wenn man Essensgutscheine verfallen lassen würde! 😉
Nach Feschwuschd bzw. Gyrospfanne verabschiedeten wir uns und spazierten mit unseren Instrumenten zurück zum Parkhaus. Unterwegs gab es Lob und Schulterklopfen. Sédons Cajon wurde von einem netten Herrn genauestens inspiziert. Der Kerl kannte sich offenbar sehr gut aus und hat nach eigenen Worten bereits selber ein Cajon gebaut. Schließlich sagten wir „Tschüss“ und hüpften in Nippels Karre. Wir fuhren durch einen abendlichen Sommerregenschauer zurück nach Saulgau, während ELVIS PRESLEY aus den Boxen schmachtete…
Für ein sehr schönes Unplugged-Konzert und einen herausragenden Abend bedanken wir uns bei: Mandy und dem gesamten Molke-Team, Mischer Martin und seinem Kollegen sowie bei Marc und der Interview-Dame.
Übrigens: Unser Sédon ist ja in Fachkreisen auch als „Kantlma“ bekannt. Da er demnächst mit seinem Mountainbike die Alpen überqueren wird, sind wir in Friedrichshafen auf die Idee gekommen, dass er im Falle eines Absturzes zum „Roima“ werden könnte. Das wollen wir natürlich nicht hoffen, aber wir möchten bei dieser Gelegenheit trotzdem darauf hinweisen, dass „Roi“ eines der geilsten Wörter ist, das die schwäbische Sprache hergibt! Wir fanden dieses Wort den ganzen Tag über so lustig, dass wir ernsthaft mit dem Gedanken spielen, ein Nebenprojekt (schwäbischer Metal) mit dem Namen ROI BLACK ins Leben zu rufen! Findet ihr nicht witzig?? Wir schon! 🙂
Im Rahmen einer Jubiläumsfeier des Musikvereins Renhardsweiler wurden wir für die am Freitag stattfindende Rocknacht engagiert. Jürgen und Sédon trafen sich bereits nachmittags im Zelt. Da der Bühnenaufbau noch nicht komplett war, mussten die beiden mitanpacken. Roadi Tobi legte sich ebenfalls mächtig ins Zeug, so dass es vorwärts ging. Gegen später konnten auch Jojo und noch später Nippel ins Zelt kommen. Wir checkten Sound, waren nicht hundertprozentig zufrieden, aber es war zumindest in Ordnung.
Auch DJ TROPICANA, der an diesem Abend auflegen sollte, war am Start. Mit ihm und einigen anderen hatten wir im Anschluss an den Soundcheck jede Menge Spaß hinter dem Zelt. Dort war nämlich eine regelrechte Junikäfer-Invasion ausgebrochen: Dutzende, ja Hunderte der Krabbeltiere flogen durch die Gegend und klammerten sich mit Vorliebe irgendwo fest. Vor allem Jürgen wurde von ihnen beglückt, da er ein knallgelbes T-Shirt anhatte. Nippel sorgte für Gelächter, als er einige Junikäfer einfing und mit gezielten Würfen ins Frauenklo beförderte.
Das riesige Festzelt füllte sich zunächst äußerst zäh. Gegen 22.00 Uhr waren maximal 150 Leute da. Wir warteten folglich zunächst ab und legten erst gegen 23.15 Uhr mit „The Thing About You“ vor knapp 500 Leuten los. Allerdings standen davon (wenn man von den „üblichen Verdächtigen“ absieht) die wenigsten vor der Bühne. Die ersten Songs spielten wir souverän. Danach war irgendwie der Wurm drin. Wir leisteten uns jede Menge Patzer und schafften es einfach nicht, mehr Leute vor die Bühne bzw. Stimmung ins Zelt zu bringen. Immerhin stand zu unserer großen Freude Stiehle (Ex-ORANGE CRUSH) vor der Bühne und fand Gefallen an unserem Sound. Markus freute sich über „Never Ending Chain“ (Radadadadada…) und Eva dachte sich wohl: „Mensch, lasst doch einfach mich ans Schlagzeug sitzen!“ Da gibt es nix schön zu reden – dieser Gig war definitiv nicht das gelbe vom Ei, wenngleich der letzte Song („Show For Me“) wenigstens einen versöhnlichen Abschluss darstellte.
Nach der Show ging’s mit DJ TROPICANA und Songs aus verschiedenen Jahrzehnten weiter. Auch er hat mit Sicherheit schon stimmungsgeladenere Partys gesehen, aber es ist halt auch kein leichtes Unterfangen, in ein mit 500 Leuten bestenfalls halbvolles Zelt Stimmung zu bringen.
Nachdem wir uns unterhalten hatten, was an diesem Abend alles schief gelaufen war, versuchten wir die Show abzuhaken und das Beste aus der Party zu machen. Es wurde dann doch noch ganz lustig. Wir unterhielten uns an der Bar mit allen möglichen Leuten, die teilweise erst gegen 1.00 Uhr auf das Fest gekommen waren. Jojo, der zurzeit an seiner Diplomarbeit schreibt, ging relativ bald nach Hause. Auch Jürgen musste bald die Sachen packen, da er bereits am nächsten Morgen für MIDNIGHT SPECIAL auf der Matte stehen musste. Sédon und Nippel blieben.
Gegen 4.00 Uhr war kaum mehr jemand im Zelt. Nur noch eine handvoll der Festorganisatoren sowie ein orange gekleideter Feuerwehrmann. Sédon stellte ihn auf die Probe und zündete mit seinem Feuerzeug ein Plakat an, welches nach einigen Sekunden kräftig loderte. Sédon zu Nippel: „Ich bin mal gespannt, wie lange er braucht, um den Brand zu löschen!“ Und siehe da: Binnen weniger Sekunden hatte der Feuerwehrmann, obwohl er am anderen Ende des Zeltes stand, den Brand entdeckt und eilte schnellen Schrittes daher. Er riss das Plakat von der Wand und trampelte das Feuer aus. Obwohl sich Sédon und Nippel um die nächste Ecke verzogen hatten, kapierte der Feuerwehrmann sofort, was Sache war, und maulte die beiden an. Sédon meinte verteidigend: „Hey, ich wollte nur testen, ob du das merkst!“ Der Feuerwehrmann war daraufhin immer noch leicht sauer, aber man merkte, wie er innerlich grinste. 🙂 Jedenfalls: Sorry für den Blödsinn und Hut ab vor der Präsenz!
Irgendwann in den frühen Morgenstunden setzten sich Sédon und Nippel in Sédons Karre und hörten jede Menge Musik. Als gerade ALTER BRIDGE aus den Boxen hämmerte, meinte ein angetrunkener Sédon: „Hmm, ich weiß nicht, ob hier heute bessere Stimmung gewesen wäre, wenn ALTER BRIDGE gespielt hätten!“ In Anbetracht unserer spielerischen Leistung ist diese Aussage zwar völlig verwegen, aber von der Tendenz her wohl trotzdem richtig…
Um 6.15 Uhr wurden Nippel und Sédon dankenswerterweise von Carina abgeholt, die im Anschluss zur Arbeit musste.
Wir danken: Wolfgang Disam und den anderen Organisatoren des MV Renhardsweiler, der Belegschaft an der Bar und am Woiza-Stand, Roadi Tobi, Moni fürs Kamera bedienen, Carina fürs Abholen, dem Feuerwehrmann und diesmal ganz besonders den „üblichen Verdächtigen“! 🙂
Endlich sollten auch wir mal die Ehre haben, in Aulendorfs bekannter Rock-Kneipe Irreal aufzutreten. Frohen Mutes düsten Jojo und Sédon in zwei Autos gen Aulendorf und bauten die Backline auf. Nippel kam direkt mit dem Zug aus München und baute gar nix auf. Jürgen konnte aufgrund der kurzfristigen Anberaumung dieses Gigs leider nicht mit dabei sein und baute woanders auf.
Mit Freude am Start waren auch die alten Haudegen von TOS, denen an dieser Stelle für Großteile der Backline gedankt sei! Simon Wahlers und Stefan Schmid, denen an dieser Stelle für den spontanen Gig gedankt sei, komplettierten die Gruppe alter Bekannter. Die beiden gehören zu Alena4 und dieser Kreativpool steht für großartige Festivals, Events, Medien, Webdesign, Personaltrainings, Gartenbau, TÜV, Pizza-Service, Bestattungen – kurzum: bei Alena4 gibt’s nahezu alles! 😉
Wir beließen es bei einem sporadischen Soundcheck und brezelten gegen halb zehn vor ca. 40 Leuten los. Der Gig kam (zumindest für uns) einer Wasserschlacht gleich. Es war so enorm schwül und heiß, dass der Schweiß in Strömen lief. Unser Trommler durchnässte sein T-Shirt binnen weniger Minuten. Dennoch hatten wir Spaß! Verrückt, was? Es gab unser bekanntes Set auf die Ohren. Hmm, für Leute wie Eva, die bei fast jedem Gig da sind, muss das doch irgendwann langweilig werden. Denken wir uns zumindest. Eva steht aber trotzdem begeistert vor der Bühne und spielt in Gedanken mit! Das ehrt uns sehr! Sie kann unsere Texte besser als wir selber. Das ehrt uns weniger. Egal. Zum seit einiger Zeit gleichen Set sei Folgendes gesagt: Wir haben zwar neue Songs am Start, aber die wollen wir erst spielen, wenn unsere neue CD draußen ist und das dauert noch ein bisschen! Dennoch sind wir bereits kräftig am Planen…
Nach uns gab’s einmal mehr eine geballte Ladung Highschool Rock von den Lokalmatadoren auf die Ohren. Ein überzeugender Gig mit viel Spaß bei der Sache! So muss das sein!
Sédon düste schnurstracks von Dannen. Jojo, Nippel und Alex ließen sich von Jojos BA-Dozent Holger Witzenleiter (Blitzableiter?) noch zu einem Bier einladen. Nicht etwa im Irreal, sondern bei Holger zu Hause. Ein absolut cooler und netter Typ! Optisch erinnert er etwas an Schauspieler und Frauenschwarm Hugh Grant. Ohne Scheiß! 🙂 Wir unterhielten uns mit Holger fast ausschließlich auf Englisch, obwohl er auch Schwäbisch kann. Weiß der Teufel warum! Laut Jojo redet man mit Holger immer auf Englisch. Tja, so lernen die Schüler was! 😉 Es ging um Musik, Bierflaschen, Soziologie und um vieles mehr. Holger wusste über nahezu alles Bescheid. Irgendwann sagten wir Tschüss und ließen ihn zu Bett gehen.
In diesem Sinne – thank you very much: Irreal-Team, Alena 4, TOS and last but not least Holger Witzenleiter!