03.04.2012

TOUR DIARY – 24.03.12 | HEUCHLINGEN, Schlicker

In Heuchlingen (bei Heidenheim) angekommen, parkten wir in der geräumigen Kies-Einfahrt des Schlicker und luden aus. Cooler, verratzter Alternativ-Schuppen mit langer Geschichte. Dank einiger Helfer stand schnell alles an Ort und Stelle. Jürgen schaffte es, das Mischpult zu „reseten“, so dass fortan wieder Hall, Delays und alle Effekte, die das Herz begehrt, am Start waren.

Während dem KRUCIPÜSK-Soundcheck blätterten wir im liebevoll gestalteten Programm-Flyer des Schlicker. Da ist ordentlich was geboten. Bobby, Holger „Blitzableiter“ Witzenleiter und ihre Kollegen haben fast an jedem Samstag Live-Bands am Start. Im Programm-Flyer wurden von jeder Band ein paar Songzeilen zitiert. Bei uns stand: „restless I am longing for that melody, all these hours I’ve been waiting patiently”. Bei KRUCIPÜSK stand: “Rock’n’roll to neni prdel!” Der inzwischen vom Blaskapellen-Recording eingetroffene Holger übersetzte – nachdem er mehrfach darauf hingewiesen hatte, dass eine wörtliche Übersetzung nicht funktioniert – mit: „Rock’n’Roll ist kein Kindergeburtstag!“ Wahre Worte.

Im Gegensatz zu unserer letzten Schlicker-Show, bei der wir ewig aufs Abendessen warten mussten, war dieses Mal alles wunderbar! Eine nette Dame vom Haus versorgte uns mit hervorragender Pizza und gemischtem Salat. Calamari gab es keine mehr – die hatten die Tschechen bereits komplett weggefressen. 🙂

Es dauerte eine Weile, bis sich der Laden füllte, aber als wir losrockten, waren gut 60 Leute am Start. Nicht proppenvoll, aber ordentlich voll. Also der Laden. Nicht die Leute. Noch nicht. Wir rockten durch unser Set, freuten uns über Delays und präsentierten auch an diesem Abend unsere brandneuen Songs „Illusions For Fate“, „Dead Tomorrow“ und „Make It Last Forever“. Nach einer knappen Stunde mit viel Applaus verließen wir schweißgebadet die Bühne. Danke Heuchlingen!

KRUCIPÜSK, die zuvor mit dem Blitzableiter ******* hatten, zeigten eindrucksvoll, dass Rock’n’Roll kein Kindergeburtstag ist und rockten den Laden in Bestform. „Wieviel Jazz vermag Metal?“ titelte die Heidenheimer Presse einige Tage nach der Show und lobte vor allem die musikalische Vielfalt der Tschechen. Wahre Worte.

Die Shows mündeten in eine – im Schlicker wohl obligatorisch – gute Party. Wir verabredeten uns mit den Tschechen auf 11.00 Uhr zum Frühstück und fuhren mit einem netten Kerl namens Markus ins Nachbardorf. Dass Holger um sechs Uhr irgendwas in der Früh (!) aus den Federn musste, tat der Party-Stimmung und dem dummen Geschwätz (das ist auf uns alle bezogen) keinen Abbruch. Der Running-Gag des Abends (bzw. der Nacht) bestand darin, Reime auf unsere Textzeile „Hell Breaks Loose“ zu finden. Die Tschechen hatten im Schlicker damit angefangen und bereits so geile Kaliber wie „Autobus“ und „Hexenschuss“ vorgelegt. Noch im Bett liegend überboten wir uns mit weiteren Reimen wie „Tortenguss“, „Orgasmus“, „Bauchdurchschuss“ und einigen politisch nicht ganz korrekten Varianten – natürlich immer in der Melodie von „Hell Breaks Loose“ gesungen. Bis ins die frühen Morgenstunden lagen wir tränenlachend in unseren Schlafsäcken. Zu allem Überfluss wurde in dieser Nacht auch noch die Uhr auf Sommerzeit umgestellt. Holger war trotzdem der letzte, der den Mund zumachte und hielt es mit DANKO JONES.

Um 11.00 Uhr war Holger mitten im Blaskapellen-Recording und wir standen vor dem Schlicker. Keine Spur von den Tschechen. Wir frühstückten in der Sonne (Kafe a pizzy). Als KRUCIPÜSK nach ausgiebigem Frühstück immer noch nicht da waren, schrieben wir „Thääääänk you, people! See you in May…“ auf ein Plakat, klebten es an den Schlicker und düsten lachend nach Hause. Sédon wurde erneut reisekrank und lies sich das Frühstück nochmals durch den Kopf gehen.

Ein herzliches „Vergelt’s Gott!“ geht raus an: Bobby, Holger „Blitzableiter“ Witzenleiter, die nette Pizza-Frau aus der Küche, alle anderen Leute aus dem Schlicker, Markus für den Schlafplatz und Meister Digel für den Bus. Spezielle Grüße gehen an Judith.