08.09.2003

TOUR DIARY – 06.09.03 | BAD SAULGAU, Café im Stadtforum, Musiknacht

Da Sédon bis einen Tag vor diesem Auftritt im Urlaub war, konnten wir nur bedingt proben. Durch die vielen Auftritte in der letzten Zeit war das aber nicht sonderlich tragisch. Bereits am Freitagmittag wurde von Jojo, Jonne und Gero die Anlage aufgebaut. Das Equipment folgte am Samstagmorgen. Dadurch dass wir mit dem Aufbau relativ früh fertig waren, konnten wir uns beim Soundcheck viel Zeit lassen und bei der Gelegenheit doch noch ein paar Lieder proben.

Die Bewirtung des ansonsten leerstehenden Cafés übernahmen Gaisi, Schaumi und Co. – die netten Menschen eben, die normalerweise mit den Afri-Cola-Bussen durch die Lande reisen. Vertraglich war bereits im Vorfeld geregelt worden, dass der Veranstalter – in dem Fall Gaisi – für unsere Verpflegung zu sorgen hatte. Obwohl er diesen Vertrag angeblich nie zu Gesicht bekommen hatte, gab er uns bereitwillig allerlei Getränke. Selbst unsere Helfer mussten nix bezahlen.

In diesem Jahr fingen wir erst um 21.30 Uhr an zu klimpern. Zu unserer Freude war das Café von Anfang an fast voll. Unser knapp eineinhalbstündiges Unplugged-Programm war spielerisch zwar über weite Strecken gut – allerdings hatte Thimo am Mischpult mit massiven Rückkopplungen zu kämpfen, die seiner Ansicht nach von den Akustikgitarren und/oder von Judiths Funkmikro kamen. Teilweise nahm das echt überhand, doch als er die Monitorboxen zurückdrehte, bekam er die Probleme halbwegs in Griff. Erfreut waren wir, dass die Leute trotz allem Gefallen an unseren Unplugged-Songs fanden und teilweise lautstark mitsangen bzw. sogar vor der Bühne tanzten.

Nach einer kurzen Pause ging’s mit E-Gitarre und E-Bass weiter. In den ersten Reihen wurde kräftig gesungen und Pogo getanzt. Weiter hinten unterhielt man sich dann doch lieber, wobei der ein oder andere trotzdem immer wieder mitsang oder sich im Takt bewegte. Spielerisch und gesanglich waren wir im Vergleich zum Altstadtfest (das war zwei Wochen vorher) um Klassen besser. Nur Sédon war mit sich weniger zufrieden: „Ihr hand scho a reade Arbat gmacht, aber i heit it!“. Beim Singen war es teilweise schwer, die richtige Tonlage zu finden, da wir bei Songs wie „Dark hole“ oder „Schrei nach Liebe“ durch den lauten (aber nicht immer korrekten) Gesang des Publikums, kaum mehr Monitorsound hören konnten. Abgesehen davon ist es natürlich ein tolles Gefühl, wenn ihr so laut singt. Macht ruhig so weiter… 🙂

Die Rückkopplungen, mit denen wir beim Unplugged-Programm zu kämpfen hatten, waren beim zweiten Teil unseres Konzerts fast gänzlich verschwunden. Von vielen wurde Thimos gute Arbeit am Sound gelobt, und dass völlig zu Recht: In dem Café ist die Akustik durch die vielen Glasfassaden und Wände äußerst unvorteilhaft.

Eigentlich war der Abend fast perfekt, bis gegen Ende des Auftritts ein paar Leute meinten, sie müssten provozieren: Als jemand – wir wissen natürlich wer das war – bei „Word up“ Jojos Mikro wegdrehte, da war’s dann zu viel. Während Sédon und Nippel nur grinsend den Kopf schüttelten, reagierte der sichtlich genervte Jojo entschlossener: Mitten im Lied hörte er auf zu spielen und bat die Betreffenden das Café zu verlassen. Natürlich taten sie das zunächst nicht. Erst als ein paar Entschlossene eingriffen und mit ihnen diskutierten, gingen sie und wir konnten weiterspielen. So gegen 1.00 Uhr war nach zwei Zugaben Schluss.

Jojo und Nippel gingen an die Bar und bestellten sich fortan Wodka-Bull in Weizengläsern. Auch Sédon ließ es sich gut gehen, während Judith sich eher zurückhielt. Fotograf Manne beschloss kurzerhand, sich den bisherigen Abend nochmals durch den Kopf gehen zu lassen…

In den frühen Morgenstunden sorgte der gut angeheiterte Jojo mit seinen T-Rex-Imitationen für grenzenloses Gelächter. Die meisten konnten sich gar nicht satt sehen. Mittlerweile waren fast alle Gäste gegangen. Allerdings nur fast. Ein kleiner, breiter und besoffener Mann drehte noch munter seine Runden, wobei er fleißig Frauen und Mädchen anredete und seine Hände da hatte, wo er sie eigentlich nicht haben sollte. Immerhin war er nicht gewalttätig und ließ sich relativ einfach abwimmeln. Als schließlich alle Cafébesucher weg waren, spielten wir (Jojo, Nippel, COLESLAW-Team und andere) kurz mit dem Gedanken, noch ins „Casa“ zu fahren. Letzten Endes ging dann aber doch jeder nach Hause.

Danke: Thimo, Gaisi, Schaumi & Co., Manne, Jonne, Gero, Strauß, Thomas, Micha Scholz, Herr Barth, T-Rex, Biene Maja, Wodka-Bull, Nessi und Lars.