07.10.2007

TOUR DIARY – 05.10.07 | BAD SAULGAU, Franziskaner ***UNPLUGGED***

Das dritte Konzert unserer kleinen Unplugged-Tour stand an. Es sollte aus mehrerlei Gründen ein besonderes werden. Zunächst einmal, weil wir seit Ewigkeiten nicht mehr im Franziskaner – Bad Saulgaus Kult-Live-Kneipe schlechthin – gespielt hatten. Darüber hinaus waren wir (im Gegensatz zu den Unplugged-Shows in Ravensburg und Stuttgart) an keine Spielzeit gebunden und konnten die Länge unseres Auftritts selbst bestimmen.

Jojo und Jürgen trafen sich am Nachmittag im Musik Markt Bad Saulgau, um die PA-Anlage einzuladen. An dieser Stelle geht schon mal ein riesengroßes Dankeschön an Alfons Müller, der uns letztere kostenlos zur Verfügung stellte! Im Franzis wurde sogleich aufgebaut. Einige Zeit später traf Nippel ein und packte ebenfalls fleißig mit an. Als er vor einer Monitorbox stand, steckte Jürgen bei geöffnetem Kanal „aus Versehen“ ein Kabel ein und verpasste Nippel eine 120er Dezibel-Ladung. So viel zum Thema „Unplugged“… 😉

Als auch Sédon und unser Gastmusiker Brilli mit seiner Bratsche eingetroffen waren, konnten wir unseren Soundcheck über die Bühne bringen. Franzis-Chef Hans Dangel versorgte uns nebenher mit Getränken und trockenen Sprüchen. So verging die Zeit wie im Flug. Plötzlich standen die LAZURIGHT-Jungs samt Papa Falkowski und einigen Gastmusikern im Franzis. Nach der obligatorisch herzlichen Begrüßung checkten auch die Kollegen Sound. Jojo und Nippel eilten zur Volksbank, um Wechselgeld zu besorgen, während Alex das Franzis mit ein paar Kerzen, Granulat und Teelichten bestückte und schließlich zusammen mit Sédon die Kasse inklusive Merch-Stand aufbaute.

Der Besucheransturm ließ nicht lange auf sich warten. Noch während LAZURIGHT mit ihrem Soundcheck beschäftigt waren, hatten Jojo, Nippel und Alex an der Kasse alle Hände voll zu tun. Im Laufe des Abends kamen 137 Besucher, so dass das Franzis zu unserer großen Freude brechend voll war. Auch Hans freute sich sichtlich über seine volle Kneipe, wenngleich er den Eintrittspreis von 3 Euro für deutlich zu niedrig hielt, wie er mehrfach zu verstehen gab: „1,50 Euro pro Band. Das ist ja ein Harz IV-Konzert!“ Jürgen lachte Tränen, als er diesen Satz vernahm. 🙂

Gegen 20.45 Uhr legten LAZURIGHT mit ihrer Unplugged-Show los. Neben den üblichen Instrumenten gab es Piano, Kongas und weiblichen Gesang auf die Ohren. Das Publikum fand von Anfang an Gefallen am Sound der Tuttlinger (bzw. Neuhausen ob Ecker) und belohnte jeden Song mit zünftigem Applaus. The monkeys are all around, man! 😉

Nach der LAZURIGHT-Show musste vieles umgebaut werden. Klavier rumschleppen und so. Wir richteten alles für unseren Auftritt her. Sogar ein mehrarmiger Kerzenständer fand Platz auf unserer Bühne, obwohl es dort ausgesprochen eng zuging. Nach dem Okay von Mischer Jürgen und einer kurzen Begrüßung von Jojo ging’s mit „The Thing About You“ und „Here And Now“ los. Es war herrlich, in die überraschten Gesichter des Publikums zu blicken! Auch „This Misery“ klang deutlich anders, als die „normale“ Version. Manch einer im Publikum schien geradezu erleichtert zu sein, dass wir mit „Air To Breathe“ und „Just Asking“ auch Songs spielten, die sich von der Original-Version nicht all zu sehr unterschieden, aber unterm Strich waren Überraschungen die Regel: Wir hatten uns zum Ziel gesetzt, unseren Songs ein komplett neues Gewand zu verleihen und das haben wir in den meisten Fällen auch durchgezogen. Ein Unplugged-Konzert soll schließlich etwas besonderes sein! Dass bei diesem Unterfangen manches seltsam erscheint, ist durchaus gewollt und einkalkuliert…

Sédon wechselte zwischen den Songs zwischen seinem Schlagzeug und seinem Cajon hin und her. Bei „Closer Tonight“ kam erstmals Gastmusiker Brilli zum Einsatz. Auch wenn seine Bratsche bei diesem Stück etwas verstimmt war, fand das Publikum sofort Gefallen am Streicher-Sound. Allgemein war der Applaus an diesem Abend üppig wie lange nicht mehr! Wir fühlten uns jedenfalls blendend und freuten uns sehr über die gute Stimmung im stilvollen Franzis-Ambiente. Für erstaunte Blicke sorgte unsere Unplugged-Version von „Like A Rockstar“. Beim Refrain kam auf die Eins ein Break und erst auf die Zwei das Wort „Rockstar“. Raffiniert, nicht? 😉

Nachdem wir in den letzten zweieinhalb Jahren ausschließlich eigene Songs gespielt hatten, präsentierten wir an diesem Abend auch ein paar extravagante Coversongs. Auf Jojos Vorschlag hin spielten wir JUSTIN TIMBERLAKES „What Goes Around…Comes Around“ und ernteten kräftigen Applaus. Tja, daran erkennt man die heimlichen Radio7-Hörer! 😉 Weniger bekannt war mit Sicherheit der Song „Pardon Me“ von INCUBUS, welchen Nippel an der Gitarre und Jojo am Gesang zu zweit vortrugen. Kein einfaches Unterfangen. Im Anschluss gab’s mit unserem Song „Forward“ wieder Bekanntes auf die Ohren. Diesmal hatte sich Brilli ausreichend Zeit zum Stimmen genommen und spielte seine Bratsche hervorragend.

Wir wollten die Bühne verlassen, kamen aber nicht weit, weil das Publikum sofort lautstark nach einer Zugabe verlangte. Mit „The Boxer“ von SIMON & GARFUNKEL präsentierten wir unseren dritten Coversong. Nippel tat dabei etwas, was wir alle viel öfter tun sollten: Er griff nach über zehn Jahren endlich mal wieder zur Blockflöte und spielte damit das Solo. Der allerletzte Song des Abends war schließlich „All Your Fault“ – wiederum mit Brilli an der Bratsche. Ein herzliches Dankeschön ans Publikum fürs kräftige Mitklatschen! Es war ein sehr schöner Unplugged-Gig für uns, der – zumindest was das Publikum anbetrifft – unsere Erwartungen deutlich übererfüllt hat! Mit so einer großen Resonanz hatten wir nicht gerechnet! Unsere spielerische Leistung ist zugegebenermaßen noch ausbaufähig, aber wir wollten noch nicht alle Karten auf den Tisch legen. Schließlich steht am 1. Dezember 2007 unser nächster abendfüllender Unplugged-Gig in der Alten Kirche in Rulfingen statt. 😉 Wenn’s euch im Franzis gefallen hat, dann empfehlt unsere Unplugged-Shows doch einfach weiter! Selbst eure Großeltern würden es dort schätzungsweise aushalten…

Nach unserer Show blieben wir noch sehr lange im Franzis und hatte eine ausgesprochen spaßige Party mit den LAZURIGHT-Jungs und vielen anderen Leuten. Lisa von LISA AND THE HOTROCKS unterhielt mit ihrem Temperament den halben Laden und gab Schnapsrunden aus. Auch Thimo, Manne und Stefan W. tranken lange Zeit mit, bis Franzis-Chef Hans Dangel schließlich keine Getränke mehr rausrücken wollte. Wenn wir gerade von Hans Dangel reden: Mittlerweile mag es vielen selbstverständlich erscheinen, dass wir bei ihm auftreten dürfen, da wir dazu in der Lage sind, ihm ein volles Haus zu bescheren. Wir möchten jedoch betonen, dass uns Hans bereits eine Auftrittsplattform geboten hat, als in Bad Saulgau kaum jemand wusste, wie man COLESLAW schreibt. Dafür, lieber Hans, möchten wir uns herzlich bei dir bedanken!

Darüber hinaus danken wir: Brilli, Fone Müller, Miche Hepp, LAZURIGHT samt Anhang, Alex (vor allem fürs Fotografieren!), Moni, der Franzis-Belegschaft, Thimo und dir!