07.03.2004

TOUR DIARY – 05.03.04 | RAVENSBURG, Jugendhaus

Mal wieder stand ein Auftritt an. Und zwar schon wieder einer, der NICHT in Bad Saulgau war: Im Jugendhaus in RV sollte ein kleines Festival mit LASCIVIOUS und LINOGE stattfinden. Tja, und da fehlte halt noch eine dritte Band. Sozusagen ein Headliner. Wir hätten selbstverständlich auch als erste Band gespielt und freuten uns daher sehr, dass wir sogar Headliner sein durften…

Am Freitagmittag trafen sich Jojo und Nippel und fuhren zum Stinnes. Dort traf man sich mit Jonne, Strauss, Manne & Co. Überraschenderweise trug Jonne erstmals in der Geschichte eine Brille! „Die hat nur 0,5 – setz mal auf!“ Witzigerweise sah Nippel mit Jonnes Brille besser als ohne. Auch Jojo glaubte eine leichte Verbesserung zu erkennen. Egal – COLESLAW braucht keine Brillen! 🙂

Immer noch vor dem Stinnes belustigte uns Manne mit einer Story von einem seiner Arbeitskollegen: Der gute Manne hatte sich blöderweise Sekundenkleber (!) ins Auge gespritzt und musste vom Notarzt abgeholt werden. Da er sein Auge wirklich nicht mehr aufbekam, hatte er zwangsläufig einen Machoblick. Tja, hätte er eine Brille getragen, dann wär das nicht passiert!! 🙂 Vielleicht braucht COLESLAW ja doch Brillen??

Nö.

Jojo und Nippel kurvten los – Jonne und Anhang hinterher. Wobei – „hinterher“ stimmt nicht so ganz, denn lange kurvten sie nicht hinterher: Jojo überholte fleißig und hängte Jonne sauber ab. Und das ohne Brille!!!!

In Ravensburg angekommen fuhren Jojo und Nippel zum Jugendhaus. Dank einer erstklassigen Wegbeschreibung von LASCIVIOUS-Gitarrist Julian fanden sie sogar auf Anhieb hin. Jonne und Co. suchten ne ganze Weile… 🙂

COLESLAW-Fans, die auf Kleinigkeiten achten, fragen sich beim Lesen dieses Gig Reviews vielleicht, wo denn Sédon steckte. Nun, der war noch beim Schreinern. Bei unseren letzten beiden Auftritten (CD-Release-Party & Emergenza Vorrunde) hatte er schon genug Urlaub verbraten. Diesmal war’s nicht unbedingt von Nöten und so arbeitete eisan Done also bis Feierabend…

Im Jugendhaus wurden Nippel und Jojo von den anderen Bands sowie von den Organisatoren sehr freundlich empfangen. Wir bekamen Getränkegutscheine für die Bar ausgehändigt, uns wurde der Backstageraum (Geil, schon wieder einer!) gezeigt, wir bekamen was zu Essen angeboten und man erklärte uns alles wichtige rund um den Ablauf des Festivals. War wirklich sehr zuvorkommend! S’ist äußerst selten, dass man so viel Fürsorge kriegt. Ehrlich! Dankeschön!!

Die Zeit bis zum Soundcheck vertrieben sich Jojo und Nippel über weite Strecken im Backstageraum, wo sogar ein voller Kühlschrank bereitstand. Man bediente sich und unterhielt sich mit den anderen Bands. Zu unserer Freude trafen wir auf alte Bekannte: Die Jungs von (INSERT COOL NAME), mit denen wir im vergangenen Herbst in der Metro in RV-Süd gespielt hatten (siehe Gig Review vom 03.10.03), waren ebenfalls am Start. Jojo schäkerte vor allem mit Gitarrist Jan, während Nippel sich mit Frontmann Bene unterhielt. Gesprächsthema Nummer eins war Emergenza, denn auch (INSERT COOL NAME) hatten sich angemeldet. Ihr Vorrundenkonzert sollte allerdings erst am 14. März stattfinden, während wir die Vorrunde schon erfolgreich hinter uns hatten.

Kurz nach 19.00 Uhr kam Sédon im Jugendhaus an und wir konnten soundchecken. Passte soweit alles. So langsam füllte sich die Bude. Dem netten Kerl an der Kasse drückten wir eine unserer CDs in die Hand, die er dem 50. Besucher schenken sollte. Angeblich hat irgendein Mädel sie gekriegt. Mehr und mehr Leute strömten herein. Es sollten knapp 150 Gäste werden, was für das Jugendhaus laut den Organisatoren sehr viel war. Zu unserer Freude waren neben unseren Mädels und dem Jonne-Auto auch einige andere Saulgauer am Start. Zum Beispiel Manu Haas, St. Anger, Claudi, Bine, Stulp, Bohm usw…

Punkt acht ging’s mit einem ursprünglich nicht geplanten Kurz-Gig von (INSERT COOL NAME) los. Ging (wie schon damals in der Metro) mächtig ab! Vor allem gitarrenmäßig war’s gut. Der Gesang war natürlich Geschmacksache. Viel Geschrei und so. Insgesamt gefiehlen uns die punkigen Stücke deutlich besser als die Hardcore-Songs. Ein paar Lieder hatten wir noch vom Metro-Konzert im Ohr (z.B. „Katharina“). Vor der Bühne ging’s pogotechnisch heftig zur Sache. Optisch war der Auftritt mal wieder äußerst beeindruckend. Gerade das könnte bei Emergenza entscheidend sein… [@(INSERT COOL NAME): Wir wünschen euch auf jeden Fall viel Glück und kommen mit, um euch zu unterstützen!!]

Nach (INSERT COOL NAME) stöpselten die Jungs von LASCIVIOUS ein und präsentierten ihre punkigen Eigenkompositionen. War für den ersten Auftritt mit Sicherheit okay. Für Unterhaltung sorgte während des Gigs ein langhaariger Typ, der angeblich eine Wette verloren hatte und nun auf der Bühne strippen sollte. Naja, zumindest war er oben ohne, als er die Bühne verließ…

Weiter ging’s mit LINOGE. Die schwarzhaarigen Jungs mit den Lippenpiercings präsentierten eine Art New Metal. Wir waren während des Gigs über weite Strecken woanders, so dass wir nicht viel mitbekamen.

Jojo hielt sich mit ein paar anderen an der Bar auf, die einen Stock höher war. Sédon und Nippel kamen irgendwann nach. Erstaunlicherweise war’s in dem Raum richtig geräumig. Vom Platz her hätte man genau so gut oben ein Konzert spielen können. Überall standen Sofas. In einer Ecke stand ein Billardtisch, an dem sich einige von den Saulgauern heiße Matches lieferten. Insgesamt gefiel es uns im Jugendhaus enorm gut. Keiner von uns war zuvor schon mal dort gewesen – jeder war begeistert. Die perfekte Location für Bands unserer Größenordung! Schade, dass es in Saulgau nix vergleichbares gibt…

Irgendwann war es 22.00 Uhr und der Gig von LINOGE neigte sich dem Ende zu. Wir gingen wieder nach unten, schnappten unser Equipment und bauten auf. Kurze Zeit später ging’s los. Neben den Stücken unserer CD spielten noch ein paar eher unbekannte Coversongs (vor allem von SILVERCHAIR), um eine Stunde Programm zusammen zu bekommen. Anfangs standen nur wenige vor der Bühne, doch nach ein paar Songs war’s wieder voll. Mann, die Leute gingen ab wie’s Messer!! Ravensburger und Saulgauer lieferten sich heiße Pogo-Schlachten, so dass das Spielen eine wahre Freude war. Auch die Jungs von LASCIVIOUS waren von Zeit zu Zeit in dem wilden Haufen zu erkennen. Vereinzelt gab es sogar Stagediving. LASCIVIOUS-Drummer Paul probierte sich an einem Backflip von der Bühne herunter und landete ziemlich unsanft auf dem Rücken. Nach einer knappen Stunde war erstmals Schluss. Das Publikum war total aus dem Häuschen! Neben dem obligatorischen: „Zugabe!“ gab es sogar Sprechchöre mit: „COLESLAW!“ und: „Huldigung!“. Wir spielten also mit Freude noch ein paar weitere Songs. Anschließend wurde nach einem Schlagzeugsolo verlangt, aber Sédon wollte absolut keins spielen. „Schlagzeugsolo!“ rief das Publikum – Sèdon schraubte jedoch bereits seine Becken ab. Erst als auch Jojo und Nippel auf ihn einredeten, spielte er zur Feier des Abends noch ein Solo. Danach war endgültig Schluss.

Wir waren von der enormen Stimmung sehr angetan. Vor allem, weil’s in Ravensburg war. Im Vorfeld hatten uns einige gewarnt: „Da gibt’s eh nur Hip-Hopper und Stresser!“ Mag sein, dass es die auch gibt – an diesem Abend war jedoch keiner von ihnen da…

Wir verfrachteten unser Zeug zurück in die Autos und freuten uns über viel Lob sowie über großes Interesse an unserer CD. Wir dachten noch ne ganze Weile darüber nach, noch ins Irish Pub in die Ravensburger Innenstadt zu fahren. Jojos Studienkollege Flo sowie Nippels Ravensburger Kumpels Michi und Ingo wollten unbedingt hin. Letzten Endes entschieden wir uns dann aber doch für Saulgau. Wir verabschiedeten uns bei zig Leuten und fuhren los. In Gaisis Café Bar Forum ließen wir den gelungenen Abend ausklingen. Anschließend fuhren die meisten noch ins Mc Donalds…

Wir danken: Den Organisatoren (in erster Linie den Jungs von LASCIVIOUS), Manuel Haas (alias MC CROCOSTYLE DUNDEE), dem netten Kerl an der Kasse, dem netten Kerl am Mischpult, allen anderen Beschäftigten des Jugendhauses, (INSERT COOL NAME), LINOGE, den Saulgauern für’s Kommen, den anderen Gästen sowie den Leuten vor der Bühne für Pogotanz, Stagediving, Backflip und Applaus!

Vielleicht klappt’s ja mal wieder im Jugendhaus oder sonst wo in RV. Wir wären sofort dabei…