12.02.2017

TOUR DIARY – 03.02.17 | STUTTGART, Kiste

Kaum hatte Sédon das Heidenheim-Equipment aus der “schwarzen Mamba” ausgeladen, konnte er das Stuttgart-Equipment schon wieder einladen. Als das erledigt war, holte er Jürgen in Dürmi und Holger in Betze ab, um in Baden-Württembergs Hauptstadt zu fahren. Jojo kam direkt aus Stuttgart und Nippel direkt aus München. Gut, dass wir eine 3-Mann-Combo und keine Ska-Band mit 12 Mitgliedern sind. Nicht nur wegen der Anfahrt – auch wegen der Disziplin.

Wir fanden irrsinnig teure Parkplätze direkt vor der Kiste, die gerade erst ihre Türen öffnete. Eine nette Kellnerin wies uns den Weg und schenkte uns Bier aus, obwohl wir ihr gefühlt ständig im Weg rumstanden. Wir luden aus, bauten auf und machten Bekanntschaft mit den Stuttgarter Kollegen von RESET CODE.

Nach den Soundchecks kamen zwei junge Herrschaften in die Kiste, die sich auf der Walz befanden. Der eine war Zimmermann, der andere Dachdecker. Wir liehen ihnen ein Mikro und statteten sie mit zwei CDs und ein wenig Taschengeld aus. War sehr interessant, was die beiden zu erzählen hatten. Coole Jungs.

Die Kiste – übrigens ein cooler kleiner Club mit jeder Menge Live-Programm – füllte sich mit Leuten. Zu unserer Freude zählten auch einige bekannte Gesichter dazu. Unter anderem waren Crispin Schwarz (FOH-Mann, der bei Bedarf auch mal für unseren Jürgen einspringt) und Jan Bramburek (KRUCIPÜSK-Produzent) am Start. Bramburek heißt auf Deutsch übrigens Kartöffelchen. Nippel begrüßte ihn mit den Worten: „Dobrý den, kozy ven!“ Nach einem kleinen Ausflug zum Brunnenwirt, wo es für jeden eine hervorragende Currywurst gab, ging es zurück in die Kiste.

Wir freuten uns, dass das Haus voll war, als wir gegen 22:00 Uhr unsere Show eröffneten. Nach anfänglichen Problemen mit einem Gesangsmikro hatten wir die Technik im Griff und konnten uns voll und ganz auf unsere Musik konzentrieren. Wir präsentierten – nach einigem Empfinden – ein spielerisch solides Konzert. Holger hat dies im Nachgang bestätigt und ihr könnt uns glauben, dass der manchmal ganz andere Dinge sagt. Produzenten müssen ehrlich sein. Sonst haben sie ihren Beruf verfehlt. Und sie müssen trinkfest sein. Na gut, das müssen sie nicht unbedingt… aber sie sind es. Zumindest ließ sich Kollege Bramburek, der eigentlich nicht viel trinken wollte, von Holger ein Bier nach dem anderen reichen. Wir konnten keinerlei Widerstand erkennen.

Zurück zur Bühne: Wir rockten durch unser Set und freuten uns über ein aufgeschlossenes und mitrockendes Publikum. Einen unserer ganz neuen Songs zu spielen, trauten wir uns mangels Bandprobe noch nicht, aber demnächst werden wir das tun. Für die meisten Leute im Publikum war selbst unser fast 15 Jahre alter Schinken „The Thing About You“ noch gänzlich unbekannt. Wieso sollten wir also etwas anderes spielen? Na ja… wie gesagt… vielleicht beim nächsten Mal. Mit „Hell Breaks Loose“ setzten wir einen markanten Schlusspunkt, verneigten uns mehrfach vor dem laut klatschenden Publikum und räumten die Bühne für die Kollegen von RESET CODE.

Die Lokalmatadoren boten im Anschluss progressiven Alternative-Rock, während wir den Abend gebührend ausklingen ließen. In einem stillen Moment zwischen zwei Songs sorgte unser FOH-Mann Jürgen für Gelächter, als er urplötzlich die Tür der Kiste aufriss und den draußen stehenden Leuten entgegenbrüllte, sie sollen gefälligst nicht so laut sein.

Holger und Jan Bramburek unterhielten sich über die Eigenheiten der tschechischen Kultur und über Mladá Coleslav oder so was in der Art. Wann immer Jan mal kurz nicht schaute, holte Holger „zwoi Halbe“. Komisch, dass Jans Frau es nicht besonders schätzt, wenn Jan mit Holger unterwegs ist.

Zu später Stunde verabschiedeten wir uns und fuhren gen Bad Saulgau – nur unser Bassist fuhr mit seinem Spezl Niklas direkt nach München. Red Bull, lustige Gespräche und gute Musik taten ihr Übriges, um (fast) alle wach zu halten, bevor wir gegen 4:00 Uhr ins Bett fielen.

Für einen gelungenen Rock’n’Roll-Abend bedanken wir uns beim Kiste-Team, der netten Kellnerin, RESET CODE und den vielen Besuchern. Falls die beiden Herrschaften auf der Walz diese Zeilen hier lesen sollten, wünschen wir weiterhin alles Gute auf der Reise!