04.08.2003

TOUR DIARY – 02.08.03 | BERG, Zelt, Bergfest

Die Cover-Rocker von MIDNIGHT SPECIAL machten uns das Angebot, sie in Berg zu supporten. „Cool!“, dachten wir uns und da wir an diesem Abend neben einer guten Gage auch die Getränke umsonst bekommen sollten, wollte natürlich keiner von uns fahren. Thimo, Manne, Jonne und Judith erbarmten sich schließlich und so heizte unser lustiger Fanfarenzug an einem sonnigen Tag ins ca. 30 Kilometer entfernte Berg. Für die Leute aus Berg ist das Bergfest so was wie Weihnachten, Ostern und Geburtstag zusammen: Jung und alt waren bereits am Nachmittag im und um das Zelt herum beschäftigt und im ganzen Dorf waren Fahnen und Wimpel mit komischen Wappen gehisst.

„Cool!“, dachten wir uns und vergnügten uns, während die Bühne von der Crew von MIDNIGHT SPECIAL aufgebaut wurde, mit Frisbee spielen. Als das irgendwann langweilig wurde und jeder nur noch im Schatten rumsaß, kam Nippel auf die Idee, der Losbude auf dem Festgelände einen kleinen Besuch abzustatten. Gesagt, getan! Es ging darum, eine ganze Familie, also Mutter, Vater, Tochter und Sohn, zu ziehen. Zur Überraschung aller waren kaum Nieten dabei und so häuften sich die Familienmitglieder. Allerdings hatte die Sache einen Haken: Unter den Losen gab es praktisch keine Mutter. „Scheißegal!“, dachte sich Jonne und zog kurzerhand ein „Familienglück“, was uns freie Auswahl bescherte! Nach längerem Überlegen (Der Tiger? Der Gorilla?? Oder vielleicht doch der Panter???) entschieden wir uns für eine riesige, schwarze Schlange und tauften sie auf den Namen „Nessi“. Neben Eisbär Lars haben wir nun also ein zweites Maskottchen. Die restlichen Lose tauschten wir gegen einen Plüschzauberer („Fridolin“) ein, der nun neben Nessi im Stinnes auf dem Sofa sitzt. Nur Lars ist zur Zeit nicht zu Hause, weil er ein paar Runden in Judiths Waschmaschine dreht…

Nachdem wir allerlei Schabernack mit Nessi und Fridolin getrieben hatten (Wir verwandelten beispielsweise Sédon in Kermet, den Frosch aus der Sesamstraße), war endlich Zeit zum Aufbauen. Ein paar Handgriffe und schon hatte unser Ramsch seinen Platz zwischen den High-Tech-Geräten von MIDNIGHT SPECIAL gefunden. Kurz nach 21.00 Uhr enterten wir die Bühne. Von den ca. 500 anwesenden Berglern und den ca. drei anwesenden Auswärtigen traute sich zunächst keiner so richtig nach vorne. Erst als Jonne ein paar Besoffene zum Pogo-Tanz überredete, war plötzlich High-Life vor der Bühne. Einer der Suffköpfe erhielt von Jonne einen derartigen Seitenhieb, dass er das Gleichgewicht verlor und mit voller Wucht gegen die Metalltreppe vor der Bühne krachte! Nippel, der in nächster Nähe stand, staunte dermaßen, dass er kurzzeitig sogar das Singen vergaß. Sédon hatte das große Privileg, erstmals mit In-Ear-Monitoring zu spielen, was ihm allerdings mehr Probleme als Freude bescherte. Ingesamt spielten wir ganz ordentlich. Ausnahme: Bei „Word up“ vergaß Jojo, dass es auch noch eine zweite Strophe gab und spielte zum Erstaunen von Sédon und Nippel bereits nach 30 Sekunden sein Gitarrensolo. Nochmal ne Ausnahme: Sédon zählte „Not that kind of girl“ ein, obwohl Nippel sich gerade an einer Ansage probierte und Judith sich noch mit einem Techniker unterhielt. Und nun die allerletzte „Ausnahme“: Auf der Bühne stieß Judith mit Nippel zusammen. Die Bassgitarre verstimmte sich bei diesem Missgeschick so sehr, dass Nippel mitten im Lied den Bass aussteckte, um ihn zu stimmen. Also wie gesagt: Wir spielten ganz ordentlich… 🙂

Am Ende unseres Gigs hatten sich dann doch noch ein paar Leute vor Bühne eingefunden, die dann eine Zugabe forderten. Vor allem einer Gruppe Mädchen in unserem Alter (!) war sichtlich begeistert. Auch bei unseren anschließenden Irrflügen durch das Zelt, bekamen wir viel Lob zu hören. Kritiker gab es entweder keine oder sie hielten einfach die Klappe. Wir hoffen ersteres, denken letzteres. Egal.

Vor allem Jojo, Nippel und Sédon nutzen die Gunst der Stunde und unternahmen des öfteren eine Reise in die Bar. Der Auftritt von MIDNIGHT SPECIAL, die übrigens allesamt (besonders der Bassist) sehr nett waren, blieb natürlich auch nicht unbeachtet. Thimo hatte während dessen einen Heidenspaß mit dem Mischer von MIDNIGHT SPECIAL, der sich sogar für uns interessierte. Irgendwann in den frühen Morgenstunden ging eine turbulente und erlebnisreiche COLESLAW-Nacht vorüber.

Wir verbeugen uns tief vor: Thimo, Manne, Jonne, Jonnes Glück, MIDNIGHT SPECIAL, Mischer von MIDNIGHT SPECIAL, Anlage von MIDNIGHT SPECIAL, Losbude, Nessi, Fridolin, Lars (auch wenn er daheim war), Bar, Imbiss, Bommel, Pogo-Tänzer, Musikmarkt Müller, den Mädels vor der Bühne und allen anderen Zuhörern.