01.08.2005

TOUR DIARY – 30.07.05 | HEUDORF AM BUSSEN, Fest ohne Grenzen

Wir trafen uns am späten Mittag mit den Kollegen von [INSERT COOL NAME] und CABBAGE AND TURNIP in Bad Saulgau beim Kaufland. Man begrüßte sich herzlich und düste in einer kleinen Kolonne gen Heudorf. Das liegt übrigens nur drei Kilometer von Dürmentingen entfernt und da residiert unser unglaublicher Mischer Jürgen Roos! Nippel und Sédon hatten sich bereist im Vorfeld einen Schlafplatz bei Genosse Roos gesichert – eine ordentliche Sause war also vorprogrammiert.

In Heudorf angekommen freuten wir uns über einen Lkw-Anhänger, der als Bühne diente, über eine geile Anlage vom MMBS sowie über ein liebevoll zusammengeschustertes FOH. Das alles befand sich auf einer Wiese, die etwas abseits von Heudorf lag. Einige Dorfmenschen waren gerade damit beschäftigt, das Gelände mit einem Bauzaun einzugrenzen. Andere Dorfmenschen vergnügten sich mit zahlreichen Spielen wie zum Beispiel Schubkarren fahren oder „Bierkästenunterdenfüßenstapelnabernichtrunterfallen“. Wir schauten ihnen dabei zu und unterhielten uns nebenher mit den Kollegen. Wie schon am Vortag in Altheim sah der Himmel auch an diesem Abend alles andere als vielversprechend aus…

Wir machten einen kurzen Soundcheck und freuten uns dabei über ein neues Gimmick auf der Bühne – das Roosophon! Das Roosophon war nichts anderes als ein alter Telefonhörer, der neben Jojos Mikro montiert wurde. Wenn man hineinsingt, dann klingt das wie durch ein Telefon – Musiker nennen das den „Telefoneffekt“. Klingt richtig geil und kommt bei Songs wie zum Beispiel „The Thing About You“ oder „Like A Rockstar“ an den entsprechenden Stellen sehr fett! Wir sind jedenfalls restlos begeistert vom Roosophon! Ein Hoch auf unseren Mischer Roos, der das Teil in mehr als sieben Stunden Arbeit zusammengebaut hat! 🙂 Ein weiteres Hoch auf den Typ, der die Siegerehrung moderiert hat! Junge, so ein Schwäbisch ist sogar für uns erstaunlich!! 🙂

Nach dem Soundcheck ging Nippel an den Getränkeausschank und bestellte sich ein Spezi. Er gab einen der Gutscheine her, die er zuvor vom Veranstalter bekommen hatte. Der Kerl hinter der Bar meinte: „Die sind fürs Essen. Getränke bekommst du auch so!“ – Nippel: „So viel wie ich will??“ – „Du solltest halt nicht kotzen!“ – „Ich hab ja auch nur ein Spezi bestellt!“ – „Du kennst unser Spezi nicht!“ Dann gab der Typ dem Nippel eine Flasche, die dank ihrer komischen Form und ihrem seltsamen Etikett eher einem Mittel zum Wunden verätzen als einem Spezi ähnelte! 🙂 Das Ganze schmeckte wie schlechtes Schwipp Schwapp. Sédon erging es ähnlich: Er hatte sich ein Radler bestellt. Er trank einen Schluck und verzog sofort das Gesicht. Mit den Worten: „Wa isch au des für a Gilla?“ schüttete er das „Radler“ in die Wiese. Obacha, des Gseff! Holger, der mittlerweile auch in Heudorf eingetroffen und noch sichtlich vom Vortag geschädigt war, meinte lachend: „Das hätt ich dir gleich sagen können. Die Brauerei in Hailtingen ist für ihr schlechtes Bier bekannt!“ 🙂

Sédon lies sich also von unseren Nagoldern Cris und Lange mit Jackie Cola versorgen. Ja, die beiden waren (so unglaublich das klingen mag) erneut am Start! Nach Altheim hatten sie im Auto übernachtet. In Riedlingen wurde gegessen und danach ging’s nach Heudorf – und das alles wegen uns! Obwohl wir mittlerweile fast schon mit ihnen rechnen, so erstaunen uns die zwei doch immer wieder… 🙂

Irgendwann spazierte Nippel an den Rand eines Gerstefelds, um dort seine Blase zu entleeren. Jojo und Jürgen rannten urplötzlich auf ihn los und taten so, als ob sie ihn hineinschubsen wollten. Nippel flüchtete ins Feld, tappte in ein Loch und flog kopfüber in die Gerste! Roos, Jojo, Moni und die Nagolder kriegten sich vor Lachen kaum mehr ein! 🙂 Nippel klagte im Anschluss über Juckreiz, was nicht weiter verwunderlich war: Überall klebte Gerste an seinen Klamotten… 🙂

Nach 21.00 Uhr starteten die Jungs von CABBAGE AND TURNIP in ihren vorerst letzten Gig. Die Jungs um ihren scheidenden Bassisten Michi wollen sich eine Sommerpause gönnen und danach schauen wie, bzw. ob es überhaupt weiter geht. Leider hatten die Jungs einen denkbar ungünstigen Tag für ihr Abschiedkonzert erwischt: Es waren kaum Leute am Start. Die wenigen, die sich auf das Gelände verirrt hatten, standen überall – nur nicht vor der Bühne. Auch als nach CABBAGE AND TURNIP die Jungs von [INSERT COOL NAME] losrockten, zeigten die Dorfmenschen kaum Interesse. Das war sehr schade, denn Bene und seine Mannen präsentierten sich in Bestform! Wir hatten einen Heidenspaß und freuten uns über die mit viel Hingabe vorgetragenen Songs. Auch Jürgen, der die Inserts zum ersten Mal sah, war sichtlich beeindruckt. Geile Vorstellung!

Zum Schluss waren wir an der Reihe. Während unserem Intro betraten wir die Bühne und legten los. Wir hatten nicht sonderlich viel von diesem Gig erwartet – zu Unrecht, wie sich rausstellen sollte: Vermutlich dank Heimvorteil schafften wir es ca. 40 Leute vor die Bühne zu locken. Naja, immerhin. Wir spielten einen unserer besten Gigs überhaupt (vor allem Sédon!) und sorgten für gute Stimmung. Immer dann, wenn man absolut nix erwartet, wird’s irgendwie doch geil! Wir zeigten enorme Spielfreude und hatten großen Spaß mit unserem nagelneuen Roosophon. Auch den Leuten schien das seltsame Utensil zu gefallen. Keine Frage – dieses Teil wird uns auch bei zukünftigen Gigs begleiten, darauf könnt ihr Gift nehmen! 🙂

Mitten in unserem Set stimmten wir „Happy Birthday To You“ für ein Mädels namens Livi an. Alles gute zum 19ten! Livi freute sich sehr über unser Ständchen. Wir rockten weiter. Plötzlich kamen drei junge Mädels (neun, elf und zwölf Jahre alt) vor die Bühne und bangten wie verrückt! Ihr langen Haare tanzten durch die Gegend und zogen die Blicke magisch an. Irgendwann knieten die drei sogar vor der Bühne im Matsch! Bei unserer Zugabe holten wir Jenni, Jessi und Nicole zu uns auf die Bühne, wo sie ihr Haarspektakel erneut zelebrierten! Die drei hatten einen Heidenspaß! Wir übrigens auch! Wer hat nicht gerne Tänzerinnen auf der Bühne – noch dazu, wenn sie über zehn Jahre jünger sind?? 😉

Nach dieser etwas anderen Zugabe bedankten wir uns beim Publikum und verließen hochzufrieden die Bühne. Jojo und Sédon bauten sofort ab. Nippel ging erst mal an die Bar und lies sich dort von Geburtstagskind Livi einen schmackhaften Cocktail zubereiten – es sollte nicht der letzte des Abends bleiben…

Irgendwann war alles außer unserem Merch-Stand sicher in unseren Karossen verstaut. Im Falle von Sédon sogar sicherer, als ihm lieb war: Er hatte den Schlüssel im Auto vergessen und die Tür zugehauen. 🙂 Naja, das ist zwar ärgerlich, aber so was kommt halt vor. Der Merch-Stand wurde dann eben bei Holger im Auto untergebracht.

Nach und nach räumten unsere Ravensburger Kollegen das Feld. Auch Jojo fuhr mit den anderen Saulgauern relativ bald nach Hause. Schließlich kratzte auch Holger die Kurve. Sédon, Roos, Nippel und die beiden Nagolder hatten noch eine ausgesprochen spaßige Party bis zum Morgengrauen. Cris und Lange gingen im Auto schlafen, während Roos, Nippel und Sédon noch einen Fußmarsch nach Dürmentingen hinter sich bringen mussten. In der Roosschen Residenz wartete bereits dessen bessere Hälfte Nadja auf uns und empfing uns freundlich. Gegen 6.00 Uhr in der Früh gingen wir zu Bett. Am nächsten Morgen gab es ein üppiges Frühstück.

Für einen unerwartet schönen Abend bedanken wir uns bei: den Organisatoren des Fests ohne Grenzen, Stefan, Holger, Cris & Lange, Raidi, Bucki, Moni, Nadja, MMBS (unter anderem für die Ersatzendstufe), den Technikern, [INSERT COOL NAME], CABBAGE AND TURNIP, Livi, den anderen Menschen hinter der Bar sowie beim magischen Dreieck: Balakov, Bobic, El… ähm wir meinen natürlich: Jessi, Jenni, Nicole. Ihr wart bezaubernd!

Wir bedanken uns NICHT bei der Brauerei Hailtingen!