31.05.2004

TOUR DIARY – 29.05.04 | BAD SAULGAU, Festplatz, Stadtpokal

Wir hatten seit unserer CD-Release-Party keinen größeren Gig mehr in unserer schönen Heimatstadt gespielt und sagten deshalb sofort zu. Der Musikmarkt Bad Saulgau sollte die Anlage stellen und Jürgen sollte wie schon bei der CD-Release- Party (siehe Gig Review vom 30.01.04) die Arbeit am Mischpult übernehmen. Man traf sich wie verabredet um 12.00 Uhr vor dem Musikmarkt. Jojo, Sédon, Manne und Jürgen kurvten im Kleinbus zum Zelt auf dem Festplatz und bauten auf. Allerdings war weit und breit keine Spur von Nippel. Der war der Meinung, dass man 13.00 Uhr ausgemacht hätte und stand folglich eine Stunde zu spät vor dem Musikmarkt. Zufällig kam Stefan Welzel vorbei und klärte den wartenden Nippel auf. Lachend fuhren die beiden auf den Festplatz. Die Anlage stand schon halbwegs. Jojo, Sédon, Manne und Jürgen waren bereits am Essen. Nippel erklärte sich freiwillig dazu bereit, 20 Euro in die Bandkasse zu zahlen. Somit war seine Verspätung getilgt… 🙂

Nach der Mahlzeit wurde weiter aufgebaut. Um 14.00 Uhr war dann auch Judith am Start. Wir ließen es gemütlich angehen – hatten wir doch jede Menge Zeit. Man steckte hier ein Kabel ein, man trug da eine Box hin und freute sich nebenbei über die Fußballer vom FC Chalais, die es sichtlich genossen, mal wieder richtig gutes Bier zu trinken… 🙂

Irgendwann war alles aufgebaut und der Soundcheck konnte beginnen. Wie es sich für eine ordentliche Band gehört, wurde mit dem Schlagzeug angefangen. Sédon trat seine Bass-Drum und Jürgen drehte an den Reglern, um das optimale herauszuholen. Dann folgte die Snare, dann die Toms usw. Wie immer halt. Nur ist es normalerweise halt so, dass man allein im Zelt ist und das war an diesem Tag blöderweise nicht der Fall. Ältere Generationen saßen bei Kaffee und Kuchen an den Biertischen im Zelt. Fassungslos schauten sie zur Bühne, wo Sédon minutenlang seine Schießbude bearbeitete. Lediglich die besoffenen Franzosen klatschten begeistert mit. Irgendwann kamen dann noch Bass und Gitarre und zu guter Letzt die ganze Band. Natürlich nahmen wir zur Kenntnis, dass sich das Zelt mehr und mehr leerte, aber was sollten wir machen?? Wenn ne große Anlage dasteht, dann bedarf es halt einem ordentlichen Soundcheck.

Auf einmal stand eine Frau (wohl eine Funktionärin des Stadtpokals) vor der Bühne und regte sich tierisch auf. Wir sollten gefälligst aufhören, die Leute gingen schon und so weiter und so fort. Achselzuckend erklärten wir ihr, dass das, was wir machen, ganz normal ist und dass das am nächsten Tag bei MIDNIGHT SPECIAL nicht anders sein würde. Das sah sie überhaupt nicht ein. Für sie war entscheidend, dass wir für 21.00 Uhr gebucht waren und dass jetzt am hellen Mittag die Leute gingen. Eine Kollegin kam hinzu. Auch ihr erklärten wir, wie’s aussieht. Sie war deutlich einsichtiger und hatte Verständnis. Auch Herr Rist an der Bonkasse war der Ansicht, dass das halt sein müsse. Immer wieder stand ein Fußballer im Zelt und maulte: „Ihr kennat dahoim proba!!“. Auch ihm erklärten wir, dass es sich keineswegs um eine Probe, sondern um einen bei jedem Auftritt üblichen Soundcheck handelte. Das schien er nicht zu kapieren. Sédon spielte den Dolmetscher und meinte, dass sich Fußballer vor einem Spiel doch auch aufwärmen müssen…

Nach längerem hin und her fragten wir Jürgen am Mischpult, wie lange wir den ungefähr noch brauchen würden. „Bis fertig isch!!“, lautete seine unbeeindruckte Antwort und so machten wir grinsend weiter… 🙂

Als wir fertig waren, war noch Zeit für einen Spaziergang bzw. Zeit zum nochmals heimgehen. Um 20.00 Uhr waren wir alle wieder am Start. Manne und Jonne setzten sich an die Kasse zum Eintritt kassieren. 3 Euro. Allen Schlaumeiern, die jetzt vielleicht ausrechnen, wie viel wir verdienen, sei folgendes gesagt: Es ist natürlich nicht so, dass wir das Ganze Geld bekommen. Und ist natürlich auch nicht so, dass wir am Abend kommen und mal kurz spielen. Habt ihr ja selbst grad gelesen. Und wenn dann einer an der Kasse steht und sich über 3 Euro Eintritt aufregt, dann soll er (oder sie) doch bitteschön daheim bleiben oder das Rauchen aufhören oder sonst was. Für einen Eintrittspreis von 3 Euro brauchen wir uns jedenfalls nicht zu rechtfertigen!

Als es 21.00 Uhr wurde und immer noch kaum Leute da waren, gingen wir noch auf ein Bier ins Forum. Um 22.00 Uhr sah es etwas besser aus. Wir fingen an zu Spielen. Zu unserer Erleichterung kamen dann doch ziemlich viele. Über 300 zahlende Gäste. Und dann waren da auch noch ca. 100 Leute aus den Fußballvereinen, die selbstverständlich freien Eintritt hatten. Dank Jürgen am Mischpult hatten wir fantastischen Sound. Es machte unglaublich Spaß zu spielen. Vor allem Jojo spielte sich in einen wahren Rausch und redete dem Teufel ein Ohr weg. Doch auch Nippel, Sédon („Dia scheiß Hausdira!!!“) und Judith zeigten sich in bester Spiellaune. Wir rockten bis in die Nacht. Um halb zwei war nach mehreren Zugaben Schluss.

Wir drehten unsere Runden durch das leerer werdende Festzelt. Vor allem Sédon, Judith, Manne und Jonne nutzen die Gunst der Stunde und holten sich ein Gartis-Getränk nach dem anderen. Nebenher baute man die Anlage ab und verlud alles in Jürgens Bus bzw. in unsere Pkws. Man fuhr zum Musikmarkt Müller zum Ausladen und hatte einen Heidenspaß. Nippel hatte als einer der wenigen nix getrunken und fuhr mit seinem Corsa. Auf seinem Beifahrersitz saßen Sédon und auf dessen Schoß Judith. Da Nippel ziemlich schnell durch die Baustelle vor dem Festplatz räuberte, verleerte Sédon seinen Wodka-Bull im Auto.

Man beschloss spontan noch zu Manne nach Hause zu fahren. Dort wollte man eine „Räuberpfanne“ essen. Kurz vor dem Kreisverkehr beim Paradies, überholte Jürgen Nippels Corsa. Strauß fuhr mit seinem Golf zwar ordnungsgemäß, wobei er trotzdem kriminell unterwegs war… 🙂

Neben der COLESLAW-Truppe waren auch noch ein paar andere Leute mit zu Manne gekommen. Jojo und Co. bereiteten die „Räuberpfanne“ zu, während einige andere im Esszimmer saßen. Zum Leidwesen von Mannes Schwester war’s ziemlich laut im Hause Dirlewanger. Katzakräg kam sie mehrmals nach unten und regte sich tierisch auf. Vor allem Jürgen wusste ihr peinliches Auftreten mit hintersinnigen Sprüchen zu kommentieren. Irgendwann war die „Räuberpfanne“ fertig. Allerdings war neben den sonst üblichen Zutaten auch noch allerhand anderes Zeug drin: Manne hatte in seinem Vollrausch unter anderem Schokolade und Zimt hinein gemischt. Als bereits der Morgen graute, gingen wir schließlich nach Hause…

Für einen absolut geilen Abend bedanken wir uns bei: Jürgen, Manne, Jonne, Gero, Strauß, Fone, Herr Frey und dem großen Rest der Stadtpokal-Organisatoren, der Belegschaft des Festzelts, Herr Rist und der einsichtigen Frau und natürlich bei allen Zuhörern.