02.03.2008

TOUR DIARY – 29.02.08 | RAVENSBURG, Balthes

An einem 29. Februar hatten wir noch nie in unserer Bandgeschichte gespielt. Irgendwann ist immer das erste Mal! 🙂 Gegen Abend trafen zuerst Jojo, dann Sédon und Jürgen und noch etwas später Nippel in Ravensburgs Kult-Live-Kneipe ein. Zumindest das düstere Kellergewölbe, unter dem sich die Live-Bühne befindet, hat Kultstatus! Stickige Luft, provisorisch verlegte Stromleitungen, agressive Akustik, aber – und das ist das erfreuliche – meistens viele Leute und ein netter Chef!

Als wir an diesem Abend das Kellergewölbe betraten, waren wir zunächst einmal sehr überrascht. Überrascht deshalb, weil es dort mittlerweile einen Notausgang gibt! Und zwar ganz frisch! Der war am selben Nachmittag durch die linke Steinwand gemeißelt worden! Die Kollegen von 110%, mit denen wir an diesem Abend spielen sollten, mussten bei ihrer Ankunft erst mal Schutt wegräumen und fegen! Tja, wie ihr seht, geht es im Balthes äußerst rau zu! Da gelten andere Gesetze! Selbstverständlich darf dort noch geraucht werden! Sogar ohne Feinstaubplakette! 😉

Wir hatten (trotz fehlender Mikrofon-Kabel) einen spaßigen Soundcheck. Spaßig deshalb, weil Jürgen ein neues Effektgerät in seinem Rack hat. Damit lassen sich Roosophon-Effekte simulieren und zwar ohne Roosophon! Damit lassen sich sogar Rückkopplungen simulieren und zwar ohne Roosophon! 🙂

Nach uns checkten die Kollegen von 110% ihren Sound, während Jojo mit seinem Gitarrenständer die Scheinwerfer in die richtige Position brachte. Im Balthes muss man alles selber machen! 🙂 Kaum war unser Roosphon-Effekt verklungen, übernahm der Gitarrist von 110% die Sache mit den Rückkopplungen. Jojo meinte zu ihm, er solle mal kurz seinen Zerr-Kanal testen. Als der Gitarrenmann seinen Fußschalter drückte, hatte dies einen so extrem schrillen Pfeifton zur Folge, dass es einem durch Mark und Bein ging und eine ordentliche Prise Feinstaub von der Decke bröselte. 9,5 Punkte! Mit Bravour bestanden! 😉

Gegen Abend füllte sich das Kellergewölbe zunehmend mit Leuten. Die Luft wurde schlechter und wir freuten uns zunehmend auf unseren Gig. Zunächst legten die Kollegen von 110% los und präsentierten deftigen Deutschrock. Wir verfolgten Teile der Show und freuten uns, dass einige bekannte Gesichter die Balthes-Treppe hinuntermarschierten.

Gegen halb elf legten wir los und lieferten dem Publikum das volle Brett! Tja, nix mehr mit unplugged! Ab sofort wird wieder auf die Kacke gehauen! 🙂 Sédon hämmerte in seine Drums und auch Jojo und Nippel gingen beim Bearbeiten ihrer sechs bzw. vier Saiten alles andere als zimperlich zu Werke. Lediglich Jürgen drehte sanft und mit Feingefühl an seinen Reglern. Wir spielten erstaunlich souverän. Das war vor allem deshalb erstaunlich, weil wir am Abend zuvor eine ziemlich durchwachsene Bandprobe gehabt hatten. Nach einer Unplugged-Tour muss man sich erst wieder an die alten Arrangements gewöhnen. Witzigerweise hatten wir im Balthes keinerlei Probleme damit und fühlten uns pudelwohl. Wir präsentierten eine Mischung aus alten und neuen Songs. Jürgens Effekt-Einlagen brachten uns ab und an zum Lachen, aber es war mehr der Spielfreude dienlich, als dass es irgendwie gestört hätte. Vor allem unser Song „Daydream Diary“ kam an diesem Abend erstaunlich druckvoll, stellte Jürgen vom Mischpult aus befriedigt fest. Nippel verschenkte von der Bühne aus ein Bier. Jojo meinte, dass das nicht ginge. Nippel tat es trotzdem. Jojo grinste. Nippel auch. Done auch. Jürgen auch. Weiter ging’s! 🙂 Der Schweiß lief in Strömen – vor allem bei Drummer Sédon. So macht das Rocken Spaß! Nach einer knappen Stunde legten wir die Waffen nieder. Keine Zugabe.

Im Anschluss hatten wir noch einen sehr schönen Abend im Balthes. Wir tranken noch das eine oder andere Getränk und düsten schließlich über verregnete Straßen zurück in die Heimat.

Dank und Grüße gehen an: Die supernetten Jungs von 110% für die Einladung zu dem Gig (!!!), den Balthes-Chef und seine Belegschaft, Myriam, Eva, Nico, Thomas, Tobi sowie an Andi und Jojos andere BA-Kollegen.

„Wer nix wirt wirt Wird!“