15.11.2004

TOUR DIARY – 13.11.04 | WEINGARTEN, Weißbierkeller

Wir hatten an diesem kalten Herbstsamstag mehrere Gründe dankbar zu sein: Zunächst einmal waren wir dankbar, dass unserem Sédon in der Nacht nix passiert war und dass er am Nachmittag wieder aufgewacht ist. Außerdem waren wir dankbar, dass ein Gig im Weingartener Weißbierkeller anstand. Und zu guter Letzt waren wir Bene und Jan von [INSERT COOL NAME] dankbar, die einen geräumigen Bus an den Stinnes manövrierten und dort unsere Anlage abholten.

Gegen 17.00 Uhr düste Nippel nach Marbach und holte einen völlig entkräfteten Sédon ab. Anschließend ging’s zu Jojo und letzten Endes nach Weingarten. Im Weißbierkeller angekommen, machten wir Bekanntschaft mit den netten Jungs von RIDICULOUS. Unsere Kollegen von [INSERT COOL NAME] wurden ebenfalls freudig begrüßt.

Der Weißbierkeller bestand aus zwei Teilen. Der vordere Bereich war eine Wirtschaft, die in beeindruckender Halloween-Deko erstrahlte: Der komplette Raum war mit schwarzen Tüchern ausgekleidet, überall hingen Spinnweben, Gespenster, Kürbisse, Hexen und au dr Boinr-Karle war mit seinen Mannen am Start. Kurzum – es sah aus wie in einer Geisterbahn! Der hintere Bereich des Weißbierkellers war eigentlich eine Kegelbahn. Eigentlich. An diesem Abend allerdings nicht, denn da stand eine Bühne! Und darauf sollte an diesem Abend kräftig gerockt werden!! 🙂

Man baute auf, checkte Sound und unterhielt sich schließlich über die Running-Order. Hmm… also unter einer „Running-Order“ versteht man die Reihenfolge, in der die Bands aufzutreten haben. Scheiß Amerikanisierung! Angesichts des desaströsen Wahlergebnisses entschuldige ich mich hiermit für diesen ekelhaften Begriff aus Übersee! Naja, jedenfalls meinte Bene von [INSERT COOL NAME], dass er krank sei und dass sie deshalb gerne anfangen würden. Witzigerweise argumentierte einer der fünf RIDICULOUS-Jungs wenige Minuten später genau gleich. Und da unser Schlagzeuger auch so etwas ähnliches wie krank war, entschied man sich für das Losverfahren. Nippel zog eine Drei. Somit waren wir ganz am Schluss an der Reihe…

Mittlerweile waren wir alle ziemlich hungrig. Wir setzten und also in die Geisterbahn-Wirtschaft, wo wir von Claudi und ihrer Belegschaft freundlich versorgt wurden. Man aß Wurstsalat und sauren Käse. Natürlich mit viel Zwiebeln und so! Schmeckte gigantisch!! Lediglich Sédon musste nach wenigen Bissen passen…

Nach und nach kamen Leute in den Weißbierkeller. Die andern Bands und wir wechselten uns an der Kasse ab. Schließlich legten die Jungs von [INSERT COOL NAME] los. Mal wieder zeigten sich unsere Kollegen sehr kreativ was ihre Bühnenshow anbelangt: Bassist Tim betätigte mit seinem Fuß regelmäßig die „Schwanzrakete“ an der vorderen Bühnenkante. Die Rakete flog daraufhin zur Decke. Wer sie gesehen hat, weiß, woher der Name kommt… 🙂

Noch viel witziger war jedoch folgendes: Frontmann Bene Luka ließ sich während des kompletten Auftritts nicht auf der Bühne blicken! An seiner Stelle stand ein Stuhl auf welchem wiederum ein Plastikfrosch saß. 🙂 Aus den Lautsprechern ertönte jedoch Benes Stimme: „Hallo, ich bin’s, der Bene. Ich bin leider krank. Natürlich will ich trotzdem, dass meine Jungs auftreten können. Deshalb hab ich daheim den kompletten Gig mit meinem Kassettenrekorder aufgenommen und deshalb könnt ihr mich jetzt hören.“ Wir fanden’s bombastisch! Auf so eine Idee kommen nur die Inserts!! 🙂 Vor allem Ansagen wie: „Ich hoffe mal, dass ihr gerade klatscht. Danke für den Applaus!“ oder auch: „Okay, ich schätze mal, dass der Jan jetzt seine Gitarre stimmen muss. Jetzt müsste er soweit sein!“ sorgten für Gelächter. 🙂 Natürlich war Bene in Wirklichkeit schon anwesend: Er saß von einem Vorhang verdeckt hinter der Bühne und intonierte sämtliche Songs von dort aus.

Die Inserts überzeugten uns auf der ganzen Linie. Vor allem die neuen Songs waren klasse! Jojo und Nippel hatten vor der Bühne einen Heidenspaß und lachten an den entsprechenden Stellen Tränen. 🙂 Sédon saß derweil in der Geisterbahn, wo er (zumindest was sein bleiches Gesicht anbelangte) an diesem Abend auch hingehörte…

Während die Jungs von RIDICULOUS rockten, saßen Jojo und Nippel an der Kasse. Nach einer guten Stunde wurden sie abgelöst, gabelten Sédon in der Geisterbahn auf und es konnte losgehen: Vor knapp 50 Leuten rockten wir durch unser Programm. War ein sehr dankbares Publikum, dass sich zum Sound bewegte und kräftig applaudierte! Bei „The Thing About You“ holten wir TOS-Basser Joe auf die Bühne, wo er seinen fast schon legendären Bärentanz zelebrierte!! 🙂 Nach zwei Zugaben war Schluss.

Nach dem Gig freuten wir uns über viel Lob und checkten bei der Gelegenheit gleich zwei Gigs für 2005 ab! Ganz gemächlich bauten wir ab. Sédon saß wie ein Häufchen Elend da und wurde von Jojo und Nippel liebevoll von jeglicher Arbeit verschont. Schließlich verabschiedeten wir uns von Claudi & Co. und karrten mit Jan und Bene unsere Anlage zurück in den Stinnes. Erstmals in diesem Jahr musste man beim Fahren aufpassen, denn die Temperatur ging unterwegs stellenweise na en da Minus nEi! (Zufrieden, lieber Holger??) Zu guter Letzt gab’s im Mc Donald’s in Saulgau noch was zu essen.

We’d like to thank the following: Sédons Schutzengel, Bene, Jan, Dominik, Tim, RIDICULOUS, Caudi & Belegschaft, Carina, Joe, Tamara und Thimo.

„Ich bin heut morgen
Im Rinnstein aufgewacht
Splitternackt mit schwerem Schädel
Was für eine Nacht!
Keinen Pfennig in der Tasche
Und kein Geld mehr auf der Bank
Hallo Leute, ich bin pleite
Ich bin total blank!“

(DIE ÄRZTE)