08.09.2008

TOUR DIARY – 06.09.08 | OSTRACH, Rock The Village

Diesen Sommer meint es der Wettergott nicht gut mit uns: Die beiden Gigs in Renhardsweiler und in Kisslegg finden in großen Zelten statt – und die Sonne gibt alles! In Daugendorf und in Ostrach spielen wir hingegen richtige Open Air-Konzerte – und es regnet in Strömen! Tja, so kann’s gehen…

In Ostrach musste bereits die erste Band des Abends, eine lokale Covercombo namens VOLUME 7, gegen den Regen ankämpfen und versuchte mit Songs von 3 DOORS DOWN, GREEN DAY und Co. die Leute bei Stange zu halten. Erfreulich fanden wir, dass die Jungs um Frontmann Simon auch einige selten gecoverte Stücke und nicht nur „Gassenhauer“ im Programm hatten.

Da es auf der Bühne, die aus einem LKW-Anhänger bestand, sehr nass herging, hatten die Veranstalter um Liedermacher PETER SCHÄFER mittels Tape und Folie eine abenteuerliche Konstruktion an die Bühnendecke geklebt, in der sich das Wasser sammelte. Das Ganze musste zwar regelmäßig von den Stagehands „entleert“ werden, funktionierte aber unerwartet gut. Die Bühne war fortan trocken und die Gefahr eines Kurzschlusses durch plötzlichen Wassereinbruch war gebannt! 🙂

Bei den über 160 Konzerten, die wir mittlerweile spielen durften, haben wir schon allerhand witzige Backstagebereiche (angefangen vom Vorlesungssaal bis hin zur Rumpelkammer) gesehen. Ein Rathaus war bislang allerdings noch nicht dabei! Ein Hoch auf die Organisatoren! 🙂 Jojo saß eine ganze Weile im Backstagebereich und unterhielt sich mit den sympathischen Kollegen von BENZIN. Done und Nippel waren eher bei Sam am Imbiss- und Weizenstand zu Gange…

Nach VOLUME 7 legten die Jungs von BENZIN mit ihrem wortwitzigen Deutschpunk und ihrem (sofern man ansagenfreudige Bands mag) nicht weniger wortwitzigen Gelaber los. Auch unser Jojo wurde in einer Ansage über Ostracher Surfbrettfahrer (!) ins BENZIN-Programm integriert! 😉 Die Leute vor der Bühne hatten Spaß, harrten mit Regenschirmen tapfer aus und sorgten, wenn man die Wetterumstände bedenkt, für gute Stimmung.

Auch als wir im Anschluss die Bühne betraten, war einigen Leuten die Freude nicht vergangen und die Stimmung blieb gut. Der Regen ließ zum Glück etwas nach. Dankenswerterweise stellte sich BENZIN-Tontechniker Schlotti auch bei uns hinters Mischpult und ersetze Jürgen, der an diesem Abend für MIDNIGHT SPECIAL an den Reglern drehte.

Wir rockten durch unser Programm und präsentierten uns bis auf ein paar vereinzelte (aber derbe!) Ausnahmen recht souverän. Ostrachs Musikkenner Nummer 1 stand direkt vor der Bühne und freute sich mit einem Bier in der Hand über den „bluesigen Einschlag“ unserer neueren Songs. Auch die Jungs von VOLUME 7 fanden sichtlich Gefallen an unserem Sound. Nippel und Jojo grinsten sich von Zeit zu Zeit an, weil Sédon Probleme mit seinem wegrutschenden Schlagzeug hatte. Die Rache folgte prompt: Ob Absicht oder nicht, sei dahingestellt. Jedenfalls ließ Sédon einen Drumstick brechen und feuerte diesen geradewegs in Nippels Kreuz. 🙂 Um Mitternacht beendeten wir mit „Air To Breathe“ und „Never Ending Chain“ unser Set und sagten „Danke“. Trotz des Regenwetters war das Ostrach-Konzert im Rückblick ein Gig der Kategorie: Lieber WENIGE Leute, die VIEL Interesse mitbringen, als umgekehrt! Die gemütliche Atmosphäre tat ihr Übriges…

Nach unserem Gig düste Jojo nach Hause. Sédon und Nippel begaben sich noch zu einem Getränk ins traute Heim von Ostrachs Musikkenner Nummer 1. Wie in diesem Domizil des Öfteren üblich, legte der Hausherr diverse Tonträger auf und fragte nach deren Interpreten. Nippel erntete Anerkennung, als er bei einem IGGY POP-Song GREEN DAY als Begleitband heraushörte und diverse Stücke von PAUL SIMON benennen konnte. Bei einer anderen CD hörte Sédon, trotz eines untypischen, englischsprachigen Songs, sofort die Stimme von HERBERT GRÖNEMEYER heraus. An einem Tonträger bissen sich die beiden jedoch die Zähne aus! Nach längerem Herumraten lüftete der Hausherr das Geheimnis: Es handelte sich um eine alte Aufnahme von GENESIS. Tja, offenbar gab es Zeiten, in denen diese Band ausgesprochen innovativ war und der Gesang von Mr. COLLINS einen nicht automatisch an SWR3 denken ließ. Mit diesem Hörtipp wollen wir euch aus diesem Gig Review entlassen… 😉

Natürlich erst, nachdem wir uns bei ein paar Leuten bedankt haben: Bei Peter, Sam und allen anderen vom Veranstaltungsteam, bei Schlotti fürs Mischen, bei den anderen Bands, bei den Leuten am Verpflegungsstand und last but not least bei Ostrachs Musikkenner Nummer 1! 🙂